Energie und Klima. Horst-Joachim Lüdecke
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Ist es aber vielleicht doch nur eine verschwindende Minderheit von Fachwissenschaftlern, die sich hier äußert? Die Antwort lautet „Nein“. Gleichgerichtete Anmerkungen von praktisch beliebig vielen skeptischen Klimaexperten sind mehr als ausreichend und überdeutlich dokumentiert (s. unter 3.5.3). Internationale Studien, die angeblich einen 97-, 99- oder sogar 100-prozentigen Konsens unter Klimawissenschaftlern festgestellt haben wollen, halten den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens nicht stand, wie unter 3.5.3 gezeigt wird. Leider wird darüber von den deutschen Medien nicht berichtet. Die Gegenstimmen unzähliger Experten widerlegen die Behauptung, dass Kritik allenfalls von wissenschaftlichen Außenseitern geäußert werde. Hinzu kommt ein noch größerer Anteil an Fachexperten, die sich öffentlich bedeckt halten, um beruflichen Ärger zu vermeiden. Infolgedessen ist unbedingt zu unterscheiden: Auf der einen Seite zwischen der fachlich privaten Auffassung von Klimaforschern, welche, im Gegensatz zu den oben zitierten Stimmen, zur Wahrung ihrer Forschungsmittel und ihres Arbeitsplatzes schweigen und auf der anderen Seite einem politisch propagierten „Konsens“ über die Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2.
Fest steht: Die Klimawissenschaft ist sich in der Einschätzung über den Einfluss des anthropogenen CO2 keineswegs einig. Zur Vermeidung von Missverständnissen muss allerdings daran erinnert werden, dass CO2 nach dem Wasserdampf das zweitstärkste Treibhausgas ist und damit anthropogenes CO2 allein aus physikalischen Gründen einen erwärmenden Einfluss auf Erdtemperaturen ausüben muss. Der entscheidende Punkt ist, ob dieser Einfluss maßgebend, oder ob er vernachlässigbar klein ist. Nur im erstgenannten Fall wären Emissionsreduktionen von CO2 geboten. Dies klingt freilich unlogisch. Wie kann der Einfluss des anthropogenen CO2 unmaßgeblich klein sein, wenn es ein starkes Treibhausgas ist? Die detaillierte Auflösung dieses scheinbaren Widerspruchs wird unter 2.5.2 gegeben.
Obwohl viele physikalische Antriebe des Klimawandels der Wissenschaft bekannt sind, kann man immer noch zutreffend von einer fast vollständigen Unkenntnis darüber sprechen, wie die beobachteten Klimaentwicklungen der Klimavergangenheit zustande kamen. Sind den politischen Entscheidungsträgern diese Unsicherheiten gewärtig? Da offiziell von ihrer Kenntnisnahme keine Rede ist und die politisch propagierten und zum Teil schon ergriffenen Maßnahmen zum „Klimaschutz“ einschneidende Folgen für uns alle haben werden, sollte sich jedermann sorgfältig selber informieren und seine Verantwortung als mitdenkender Bürger und Wähler wahrnehmen. Maßnahmen zum „Klimaschutz“ sind nämlich nicht nur extrem kostspielig, sondern sie beschneiden auch die freiheitliche Lebensgestaltung eines jeden von uns. Beispiele sind die gesetzlichen Maßnahmen der Energiewende und die Ökodesignrichtlinien der EU, die in deutsche Gesetze übernommen wurden und uns, um nur zwei Beispiele zu nennen, immer strikter in den Wahlmöglichkeiten von elektrischen Küchengeräten oder Beleuchtungsmitteln beschneiden. Daher ist ein auf ordentlicher Information basierendes Eingreifen höchstes Gebot. Zurzeit existiert wieder einmal der politische Antrag, „Klimaschutz“ ins Grundgesetz aufzunehmen. Würde dies Realität, würde sogar das vorliegende Buch in die Nähe der Ungesetzlichkeit geraten.
Die verständliche Resignation von Laien angesichts der Komplexität von Klimazusammenhängen, die angeblich nur von wenigen Spezialisten verstanden werden können, kommt einem Verzicht auf das eigene Denken gleich. Die Entscheidung über weitgreifende Maßnahmen wird damit nämlich in die Hände von Politikern gelegt, die den Fachexperten einer von der Fraktionsdisziplin festgelegten Meinungsrichtung zu „glauben“ haben und alle wissenschaftlichen Gegenstimmen ausblenden müssen. Ist man dagegen willens, sich selber zu informieren und zu urteilen, wird objektive, neutrale Information benötigt. Dieses Buch bietet sie. In ihm werden Klimafakten beschrieben, die in den deutschen Medien nicht vorkommen, weil ihre Thematisierung – im Gegensatz zu Zeiten noch vor wenigen Jahren – nicht mehr erfolgt.
Die sich ergebenden Schlussfolgerungen aus den Fakten geben aber leider nicht zu Optimismus Anlass. Die Natur nimmt auf uns Menschen keine Rücksicht. Sie wird uns, wie schon in der Vergangenheit, auch zukünftig immer wieder Klima- und Wetterextreme bescheren. Etwas Optimismus ist aber dennoch angebracht, weil der Mensch auf die Klimaentwicklung keinen maßgebenden Einfluss ausübt. Dies könnte sich allenfalls mit indiskutabler Gewalt, wie „Geo-Engineering“ oder einem Weltkrieg mit Verwendung des Großteils aller Kernwaffen dieser Erde ändern. Da bis heute kein Einfluss steigender atmosphärischer CO2-Konzentrationen auf Erdtemperaturen nachweisbar ist, es gibt ihn, er ist aber infolge seiner Geringfügigkeit von den natürlichen Temperaturschwankungen nicht unterscheidbar, ist CO2-Vermeidung wirkungslos (s. unter 2.5.3 und 2.7). CO2-Vermeidung hat ferner nichts mit Naturschutz oder Umweltschutz zu tun, sondern verausgabt lediglich Mittel, die für den Naturschutz verloren sind. Die von der derzeitigen deutschen Regierung propagierte Klimapolitik gehört daher auf den öffentlichen Prüfstand, der die wissenschaftlichen Gegenstimmen zu Wort kommen und ihre Aussagen durch von politisch neutralen Sichtern ausgewählte Experten weltweit überprüfen lässt. Dies erfolgte bislang nicht.
2.2 Klima-Fakten
Vom Wahrsagen lässt sich’s wohl leben in dieser Welt, aber nicht vom Wahrheitsagen
(Georg Christoph Lichtenberg)
Das menschliche Gedächtnis ist kein guter Klima-Ratgeber. Nehmen wir als willkürliches Beispiel den Sommer 1968! Wie war er damals? War er verregnet, oder gab es über viele Wochen nur Prachtwetter mit heißen trockenen Tagen? Auch diejenigen, die diese Zeit bewusst erlebt haben, wissen es im Allgemeinen nicht mehr, es sei denn, markante Ereignisse lassen sich mit der gesuchten Erinnerung verknüpfen. So kann sich der Autor zufällig noch gut an einen der sehr seltenen, wirklich warmen Sommerabende Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts nur deswegen erinnern, weil hier ausnahmsweise der seit Jahren erforderliche Pullover unnötig war. Hierzulande musste es daher in den 60er Jahren, verglichen mit den 80er Jahren bis heute, kälter gewesen sein. Und so war es auch.
Aber wie stark waren die letzten großen Überschwemmungen im Vergleich zu früher? Erst im Jahre 2002 ist Dresden schwer geschädigt worden. Auch hier versagt die Erinnerung. Wird es schlimmer? Zumindest die andersartige Aussage der alten Brücke in Heidelberg wurde bereits erwähnt (s. Bild 1 unter 1.1). Im Internet findet sich eine detaillierte Foto-Strecke über historische Spundwände mit ihren Hochwassermarken in Deutschland und seinen Nachbarländern, wobei sich der Heidelberger Brückenbefund bestens bestätigt36. Die höchsten Pegelmarken finden sich generell in kälteren Zeiten, in denen es noch kein anthropogenes CO2 gab. Sogar das Extremhochwasser der Elbe im Jahre 2002 hatte im Jahre 1845 einen Vorgänger mit etwa gleich extremen Pegelwerten. Immerhin gibt es eine Auflösung des Hochwasserrätsels. Überschwemmungen werden als ansteigend empfunden, weil vermehrt in hochwassergefährdeten Gebieten gesiedelt wird, die Versicherungsschäden ansteigen und inzwischen weltweit über solche Ereignisse berichtet wird. Bei zweifelhaftem Verlass auf die Technik wird die Natur unterschätzt. Nicht nur in der Regenbogenpresse wird jedoch das leicht nachprüfbare Faktum einer nicht existierenden Zunahme von Hochwasserhöhen immer wieder ins Gegenteil verkehrt und jedes Hochwasserereignis ursächlich der globalen Erwärmung zugeordnet. Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass den Hochwassern in der Vergangenheit mehr Ausweichflächen zur Verfügung standen als heute. Flüsse waren damals noch nicht versiegelt. Seit spätestens 2018 spricht die deutsche Binnenschifffahrt im Übrigen wieder mehr