COLD BLACK. Alex Shaw

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COLD BLACK - Alex  Shaw Aidan Snow Thriller

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heraus, um seinen Sicherheitsmann zu rufen, während die flackernden Flammen hypnotisch von seinem Schlafzimmerfenster reflektierten. Er zog die Balkontür weit auf und trat nach draußen, wo ihm die Hitze wie aus einem Ofen ins Gesicht schlug.

      Als er seine Stimme wiedergefunden hatte, rief Al Kabir seinen Wächter. Zwei Schatten huschten hinter der Grundstücksmauer auf einen Pick-up-Truck zu. Dieser fuhr dann mit ausgeschalteten Scheinwerfern ins Dunkel der Wüste davon. Plötzlich zischte es laut aus der Garage, gefolgt von einem explosionsartigen Knall, dem gleich ein weiterer folgte. Dann rollte eine Flammenwand auf Al Kabirs neusten Wagen zu. Er klammerte sich an das Balkongeländer, aber bevor er sich bewegen oder noch ein Wort äußern konnte, brannte der Rolls-Royce.

      Fouad Al Kabir fuhr erschrocken aus seinem leichten Vormittagsschlaf hoch. Es war kein Traum gewesen. Das Feuer hatte einen Schaden von mehr als einer Million Dollar angerichtet. Neben dem Phantom waren zwei weitere teure Vintage-Rolls verbrannt. Der älteste – einer mit Holzrädern – hatte seinem Großvater gehört. Nun stand er auf. Die Wagen ließen sich nicht ersetzen; aus dem Grund war der Prinz so wütend und traurig. Einen neuen Phantom hatte er schon bestellt, doch die anderen zwei? Er trat verzweifelt gegen den Mauerrest der Garage. Für ihn persönlich war es schrecklich, auf Staatsebene jedoch empörend: Man hatte ihn angegriffen, den Prinzen Fouad Al Kabir aus dem Hause Saud! So etwas war bis dato beispiellos. Er fürchtete sich zwar nicht – das Konzept Angst war ihm fremd –, regte sich aber auf.

      Nun patrouillierten zwanzig weitere Mitglieder des königlichen Garderegiments des Landes, der Einheit mit der einzigen Aufgabe, die Angehörigen der Saud-Dynastie zu schützen, um seinen »Palast«. Sein Bruder hatte ihn des Leichtsinns beschuldigt, weil er in seinem kleinen Haus in der Wüste geblieben war, doch auch Sicherheitsmaßnahmen zählten zu jenen Begriffen, die Fouad nicht so ganz verstand. Er stammte aus königlichem Hause, warum also sollte er in Gefahr schweben? Im Gegensatz zu seinen Brüdern – besonders Umar – verließ er das Königreich nur ungern. Er brauchte nicht über seine Grenzen zu reisen, sondern spielte gerne vor Ort den Geschäftsmann und Gelehrten.

      Unter seinem Gewand brummte es. Verdutzt zog er sein Vertu heraus und nahm den Anruf entgegen. »Ja?«

      »Hoheit, Friede sei mit Euch. Ich hoffe, Ihr seid wohlauf«, begann eine Stimme in klassischem Arabisch.

      »Meine Rede. Mit wem spreche ich?« Fouad stellte fest, dass die Nummer nicht angezeigt wurde.

      »Ein demütiger Diener Gottes.« Der Unbekannte machte einen überschwänglichen Eindruck.

      »Wie ich. Und?« Jeder Muslim war ein Diener Gottes; der Mann hatte das Offensichtliche gesagt.

      »Er befahl mir, Eure englischen Wagen zu verbrennen.«

      »Was?« Fouad glaubte, sich verhört zu haben. »Sie haben meine Wagen verbrannt?«

      »Das ist richtig, Eure Hoheit.«

      Fouad wurde fuchsteufelswild. »Dafür werden sie büßen.«

      »So es sein Wille ist.« Der Anrufer hielt inne; er hörte, dass der Prinz am anderen Ende angestrengt Luft holte. »Indem ich dies tat, wollte ich Eure Aufmerksamkeit auf mich lenken. Ist es mir gelungen?«

      Fouad hielt sich an einer Palme fest, um gerade stehen zu bleiben. Er hatte keine Ahnung, was vor sich ging. »Was wollen Sie?«

      »Ihr sitzt im Führungsausschuss des weltgrößten Ölversorgers Saudico.« Der Fremde machte eine weitere Pause.

      Der Prinz wusste nicht, wie er reagieren sollte; hier sprach jemand, den er nicht kannte, auf höchst unverschämte Weise zu ihm. »Ja, das stimmt.«

      »Ihr müsst den Konzern anweisen, sofort damit aufzuhören, den Ungläubigen Öl zu verkaufen.«

      Fouad stockte kurz, bevor er herzhaft loslachte. »Müssten Sie nicht dafür sterben, königliches Eigentum zerstört zu haben, würde ich sie für einen äußerst humorvollen Mann halten.«

      Der Unbekannte wurde wütend. »Verspottet mich nicht, Narr.«

      »Was?« Der Prinz trennte die Verbindung. Auf solche Weise war er noch nie beleidigt worden.

      Er ging zur Terrasse und schnippte mit den Fingern, um anzuzeigen, dass er etwas Kaltes zu trinken wollte. Könnte er den Anruf zurückverfolgen lassen? Er würde den Polizeichef fragen. Just als er sich hinsetzen wollte, vibrierte das Handy erneut.

      »Ja?«

      »Es war unklug, unser Gespräch so zu beenden.«

      Fouad hielt den Daumen über die »Abbrechen«-Taste. »Falls ich Ihnen in irgendeiner Weise Milde hätte entgegenbringen wollen, tue ich das jetzt definitiv nicht mehr. Sie werden sowohl für Ihre Taten als auch für diese Frechheiten hingerichtet.« Das ließ diese fremde Person doch wohl reumütig werden, oder?

      Sie beruhigte sich wieder. »Hört auf, dem Westen Öl zuzuführen, oder Eure Tochter wird diejenige sein, die stirbt.«

      Daraufhin ließ der Prinz sein Glas fallen. Es zerbrach auf den Bodenplatten. Prompt eilte ein Diener herbei, um die Scherben einzusammeln, doch er stieß ihn beiseite. »Was haben Sie gesagt?«

      »Prinzessin Jinan …«

      »Wagen Sie es nicht, ihren Namen auszusprechen …« So rot im Gesicht war er noch nie gewesen.

      »Prinzessin Jinan ist nicht mehr in der Schule, wir haben sie.«

      Da wurde Fouad schwindlig. Er schäumte vor Zorn und fuchtelte mit beiden Armen, um seine Sicherheitsleute zu verständigen. »Sie lügen.«

      Es knackte in der Leitung, diesmal hatte der Anrufer die Verbindung getrennt. Der Prinz haderte damit, die Informationen zu verarbeiten; wenngleich er mehrere Personen anrufen wollte, wusste er nicht, wen zuerst. Der Kommandant der Wachen traf ein und verbeugte sich.

      »Rufen Sie Ihre Männer an, die auf meine Tochter aufpassen! Sofort!«

      Der Mann verbeugte sich wieder und verschwand im Haus. Fouad wählte die Nummer seines Bruders, die er auswendig kannte, und hielt sich das Telefon ans Ohr. Währenddessen tauchte der Militäroffizier wieder mit einem anderen Gerät auf.

      »Eure Hoheit.«

      Der Prinz riss ihm das Nokia aus der Hand und schaute aufs Display. Dabei blieb ihm fast das Herz stehen. Es war ein Foto seiner Tochter mit einer Pistole am Kopf. Er fühlte sein Herz rasen und fasste sich mit rechts an seine fette Brust … Al Kabir bekam kaum mehr Luft. Er sackte in einen Sessel. Sein Vertu war nun mit seinem Bruder in England verbunden, der seinen Namen rief. Der Prinz geriet in Panik, während sich seine Entourage anschickte, ihm Luft zuzufächeln.

      »Eure königliche Hoheit.« Am anderen Ende der Leitung in London verstand man die Stimme des Wachkommandanten klar und deutlich. »Prinz Fouad geht es nicht gut.«

      »Wieso das?« Prinz Umar machte sich Sorgen um seinen geliebten jüngeren Bruder.

      »Er fiel in Ohnmacht, nachdem er schlechte Neuigkeiten erfahren hatte.«

      »Die da wären?«

      Major Hammar tat sich schwer, die Nachricht in angemessene Worte zu kleiden. »Jemand hat die Prinzessin entführt.«

      »Entführt? Aber sie

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