COLD BLACK. Alex Shaw

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу COLD BLACK - Alex Shaw страница 7

COLD BLACK - Alex  Shaw Aidan Snow Thriller

Скачать книгу

Großbritannien

      Fox schaute auf seine Uhr. Das Vorstellungsgespräch in der Innenstadt hätte er sich getrost schenken können, angetreten und abgeblitzt in weniger als einer Stunde. Der zuständige Bearbeiter – irgendein Jungspund Mitte zwanzig mit Gel in den Haaren – hatte ihn mit Fragen darüber bedrängt, warum er sich für den passenden Kandidaten halte, schließlich sei er für diese Stelle überqualifiziert. Der Knabe war anscheinend beleidigt gewesen, da sich Fox strikt geweigert hatte, über seine Militärzeit zu sprechen. In seinem Lebenslauf wurde nur seine Stammtruppe aufgeführt, die Gordon Highlanders, nicht das Regiment.

      Auf dem Weg nach draußen hatte Fox die anderen Bewerber gesehen, alle rund zehn Jahre jünger und zwanzig Pfund schwerer. Er brauchte sich keine Hoffnungen zu machen, doch das war ihm scheißegal. Als er auf die Straße kam, sah er ein Auto, das er kannte. Der dunkelrote BMW Z4 seines ehemaligen Vorgesetzten Leo Sawyer parkte vier Häuser weiter in einer Kurve. Es ließ sich eindeutig am Nummernschild erkennen, das bestätigte, dass er in der Tat ein arroganter Arsch war: LE07 SAW. Fox stutzte. Was hatte dieser Emporkömmling von Geschäftsmann hier zu suchen? Ihm kam ein finsterer Gedanke, und tief aus seinem Inneren kochte Wut hoch, wie er sie seit Jahren nicht empfunden hatte. Er blieb stehen und nahm sein Handy heraus, um Tracy anzurufen. Während er mit dem Telefon am Ohr weiterging, sah er ihren Wagen in der Einfahrt. Als von hinten ein Motorroller an ihm vorbeiraste, zuckte er zusammen. Ein dämlicher alter Sack, der fahrig wird.

      »Wo bist du?«, fragte sie sofort.

      »Ich steige gerade in den Zug nach Victoria, und du?«, log er, während er ihr stehendes Auto im Auge behielt.

      »Bin noch im Büro, dürfte aber wohl daheim sein, wenn du es bist. Muss nur kurz was erledigen.«

      Fast hätte Fox das Telefon auf den Boden geschmettert, beherrschte sich aber schließlich doch und klappte es zu. »Stielauge« pimperte seine Frau. Er ging den Weg entlang, warf sein Jackett mit dem Koffer auf die Wiese und versuchte, die Tür zu öffnen. Sie war von innen verriegelt, und der Schlüssel steckte noch im Schloss. Erneut packte ihn die Wut, als er die Klingel betätigte. Keine Reaktion, also fing er an, mit beiden Fäusten dagegen zu schlagen. »Aufmachen!«

      Drinnen tat sich etwas, ein Vorhang bewegte sich. Paddy trat einen Schritt zurück und wollte etwas rufen, als noch ein Roller vorbeisauste. Als er sich in die Richtung umdrehte, aus welcher der Lärm kam, bogen zwei Limousinen in die Straße ein, beide zu schnell für die Kurve.

      Fox nahm sie wie in Zeitlupe wahr. Der erste musste ausscheren, um den Jugendlichen auf dem Roller nicht zu rammen. Dieser holperte auf den Gehsteig und fuhr weiter, der Wagen hingegen, ein Ford Mondeo, rollte auf der anderen Seite über den Bordstein und krachte gegen die Mauer des Garagenplatzes.

      Das Metall knirschte und quietschte heftig beim Aufprall. Der Fahrer des zweiten Wagens trat ungefähr fünfzehn Meter dahinter auf die Bremse und kam auf gleicher Höhe zum Stehen. In dem Moment vernahm Fox Lärm und Bewegung in seinem Haus. Er rannte über die Straße zur Unfallstelle, denn Raserei hin oder her, die Insassen brauchten Hilfe. Die Fahrerseite hatte die Wand zuerst geküsst, und die zersplitterte Windschutzscheibe war mit Blut bespritzt. Fox schaute hinein. Der Fahrer lebte nicht mehr – das stand fest –, doch sein Nebenmann rührte sich noch. Er streckte einen Arm aus, um die Tür aufzuziehen, und sah eine Pistole im Fußraum liegen. Auf der Rückbank wimmerte jemand.

      Fox versuchte, etwas zu sehen; hinten lag halb ausgestreckt ein arabisch aussehendes Mädchen mit Klebeband über dem Mund und am Rücken gefesselten Händen. Unter ihr lag ein Mann, der versuchte, sie von sich zu stoßen. Fox fiel noch eine Waffe ins Auge, eine Halbautomatik. Als ihm die Kleine in die Augen schaute, sah er an ihrem flehentlichen Blick, dass sie sich fürchtete.

      Ohne Zögern hob Fox die Pistole vorm Vordersitz auf, machte einen Schritt zurück und schoss dem Beifahrer von der Seite in den Kopf. In dem engen Raum knallte es wie Donnerhall. Vorübergehend taub öffnete er die Hintertür, woraufhin das Mädchen fast herausrutschte. Der letzte Überlebende schlug die Augen auf und griff nach seiner Waffe. Paddy zog das Mädchen ganz heraus und feuerte dem Typen zweimal in die Schläfe.

      Plötzlich fielen weitere Schüsse von hinten. Fox warf sich auf das Mädchen und ging mit ihm hinter der Wagentür in Deckung. Besser schützen konnten sie sich nicht. Mehr Schüsse und jetzt auch Schreie. Mit der Pistole in beiden Händen sprang er auf und suchte sich sofort ein Ziel. Es war ein Insasse des zweiten Autos, der im vollen Lauf auf ihn zukam – mit einem Sturmgewehr in den Händen, wie es aussah. Fox' erster Schuss traf ihn in die Brust, der zweite in den Kopf. Der Mann drehte sich zur Seite hin um sich selbst und brach zusammen.

      Dann Bewegungen von rechts, noch ein Angreifer. Dieser blieb sicherheitshalber dicht an den Häusern, während er sich näherte. Die beiden feuerten gleichzeitig, dann duckte sich Fox wieder und schaute nach dem Mädchen; es lag zitternd am Boden. Nachdem er Luft geholt hatte, richtete er sich abermals auf. Er gab noch einen einzelnen Schuss auf sein Ziel ab, das sich jetzt wieder zum Wagen zurückzog, während der Fahrer ungeduldig nach ihm rief. Ein weiterer Mann kam hinzu und lief in die Schusslinie, als Fox auf das davonfahrende Auto anlegen wollte. Dieser Kerl trug ein dunkelblaues Hemd und eilte auf direktem Weg zu dem Z4. Paddy überlegte einen Sekundenbruchteil lang, bevor er ihm einmal in den Rücken schoss.

      Die Heckräder des zweiten Wagens scherten aus und quietschten, als er verschwand. Fox hatte keine Munition mehr und kam nicht dazu, die andere Waffe aufzuheben, da er sich das Kennzeichen merken wollte. Die Gardinen nahezu aller Fenster in der Umgebung wackelten. Zwei Teenager mit Kapuzenpullovern standen wie vom Blitz getroffen neben ihren Rollern und hielten Handys hoch, um die Geschehnisse zu filmen. Als sie bemerkten, dass Fox sie anstarrte, nahmen sie die Beine in die Hand, freilich indem sie ihre gar nicht heißen Öfen anschoben.

      Fox bückte sich nach dem Mädchen und half ihm auf. Er sprach es auf Arabisch an: »Dir kann nichts mehr passieren. Ich ziehe jetzt das Klebeband von deinem Mund.«

      Es stöhnte vor Schmerz, als er es tat, und fing zu schluchzen an, während er die Fesseln löste. Er schätzte es auf ungefähr siebzehn, eine hübsche junge Frau. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht.

      »Komm mit.« Fox fasste sie behutsam an und zog sie an einem Arm. Gemeinsam gingen sie zur Tür des Hauses seines Nachbarn. Reynolds öffnete mit verstörter Miene, und Fox schob das Mädchen zu ihm.

      »Jim, pass auf sie auf.«

      Ohne auf eine Antwort zu warten, kehrte er zur Straße zurück und beugte sich zu dem ersten Schützen herab, um dessen Puls zu prüfen. Der Mann war tot, doch Fox versetzte dem Sturmgewehr einen Tritt, sodass es zum Fahrbahnrand rutschte, und ging dann weiter zu demjenigen mit dem dunkelblauen Hemd, seinem Ex-Chef Leo Sawyer. Der Vertriebsmanager lag mit offenen Augen auf dem Rücken und keuchte. Fox' einzige Kugel war glatt durch seinen Oberkörper beziehungsweise einen Lungenflügel gegangen. Er zielte mit der leeren Pistole auf Sawyers Kopf, um ihn das Klicken hören zu lassen.

      Er brachte ihm kein Mitgefühl entgegen; der Mann hatte versucht, ihn fertigzumachen, und seine Ehefrau gefickt. Es war eine bewusste Entscheidung gewesen, getroffen in weniger als einer Sekunde, woraufhin sich sein Zorn und Rachedurst in der einen Kugel manifestiert hatten. Ihm war völlig schnuppe, ob Sawyer überlebte oder verreckte.

      Nach den beiden Schergen in dem Wagen an der Mauer zu schauen war nicht nötig, denn er hatte aus unmittelbarer Nähe abgedrückt und ihre Schädel halb weggeschossen. Ergo wusste er, dass sie nicht mehr lebten.

      Nun nahm er sein Handy heraus und verständigte den Notruf unter 999. Der Telefonist bestätigte seine Mobilnummer und fragte, welchen Dienst er benötige, um ihn durchstellen zu können. Bevor Fox weitersprechen konnte, hörte er Sirenengeheul

Скачать книгу