Die Totenbändiger - Äquinoktium - Die gesamte erste Staffel. Nadine Erdmann

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Die Totenbändiger - Äquinoktium - Die gesamte erste Staffel - Nadine Erdmann Die Totenbändiger - Die gesamte Staffel

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      Mist, der Wahlpflichtkurs.

      An den hatte er gar nicht mehr gedacht.

      »Ich hab mir noch keinen ausgesucht.« Cam zog seinen Rucksack zu sich und begann, nach der Kursliste zu kramen. »Aber Fußball wird es dann auf jeden Fall schon mal nicht.«

      Evan grinste. »Gut, du lernst schnell. Es besteht also noch Hoffnung, dass du dein Abschlussjahr an der Ravencourt heil überstehst.«

      Cam schnaubte gequält.

      »Hast du die Liste hier? Bei den Kursen steht dabei, wer sie leitet. Ich kann dir sagen, wen du besser meiden solltest. Es gibt hier nämlich leider auch ein paar Lehrer, die nicht wirklich begeistert davon sind, dass du und deine Geschwister jetzt bei uns seid.«

      Cam hielt mit dem Kramen inne. »Was ist mit der Basketball-AG und der Kunstwerkstatt? Weißt du, ob die Lehrer dort okay sind?«

      Evan überlegte kurz und nickte dann. »Warum? Überlegst du, da reinzugehen?«

      Cam schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Aber Jules und Ella sind da drin.«

      Er sah hinüber zum Basketballfeld, wo Jules mit Stephen und ein paar anderen Körbe warf.

      Sollte er zu ihm gehen und erzählen, was passiert war?

      Aber Jules war nicht alleine, genauso wenig wie Ella. Und sie waren beide im Bereich der Sicherheitskameras. Er musste ihnen also nicht ihren Spaß verderben und konnte noch bis zur Biostunde warten, um sie vor den Schattenseiten ihrer Schule zu warnen.

      »Du und deine Geschwister, ihr steht euch ziemlich nahe, was?«, fragte Evan, der Cams Blick Richtung Basketballfeld bemerkt hatte.

      Unverbindlich hob Cam die Schultern.

      »Aber blutsverwandt seid ihr nicht, oder? Ihr seid ja alle fast gleich alt und seht euch überhaupt nicht ähnlich.«

      Cam warf ihm einen kurzen Blick zu und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er sprach mit Fremden nicht über sich und seine Familie. Und Evan war fremd, auch wenn er ganz nett zu sein schien und ihm mit Topher und seiner Gang geholfen hatte. Was ziemlich cool und alles andere als selbstverständlich war. Und sein Insiderwissen über die Schüler und Lehrer der Ravencourt konnte echt hilfreich sein, um den Schulalltag hier heil zu überstehen. Deshalb wollte Cam ihn nicht vor den Kopf stoßen, doch er hatte keine Ahnung, wie man jemandem auf nette Weise sagte, dass ihn etwas nichts anging.

      Er wich Evans Blick aus, spürte aber, wie der ihn von der Seite musterte, als Cams Antworten ausblieben.

      »Okay, also der Gesprächigste von euch dreien bist du definitiv nicht«, bemerkte Evan messerscharf und brach damit die unangenehme Stille.

      Cam verzog das Gesicht. »Nein.«

      Evan grinste. »Nein, du bist nicht der Gesprächigste, oder nein, du und deine Geschwister seid nicht blutsverwandt?«

      Jetzt musste auch Cam grinsen. »Beides.«

      »Wow.« Evan riss übertrieben die Augen auf. »Sechs Buchstaben mehr und gleich zwei Infos auf einmal. Pass auf, dass du nicht zu viel raushaust.« Er knuffte ihm neckend gegen den Oberarm und deutete dann auf die leicht zerknitterte Liste, die Cam aus seinem Rucksack gefischt hatte. »Weißt du schon, was du machen willst?«

      Cam überflog die verschiedenen Angebote. Er hatte keine Ahnung, was er wählen sollte. Manches klang ganz interessant, anderes war überhaupt nicht sein Ding.

      Doch darum ging es ihm gar nicht so sehr.

      Evan schien okay zu sein, und wenn er einen Großteil seiner Zeit in Zukunft hier an der Ravencourt verbringen musste, dann vorzugweise in der Gegenwart von Leuten, bei denen er nicht ständig wachsam sein musste, denn das war unglaublich anstrengend.

      »In welchem Kurs bist du denn?«

      »Klettern.«

      »Und sind die Leute da okay?«

      Evan überlegte kurz und nickte dann. »Ja, ich schätze, die meisten sind ganz in Ordnung. Mr Marlow ist der Leiter. Er ist einer unserer Sportlehrer und hat sich in den Schulversammlungen gemeinsam mit der Carroll dafür eingesetzt, dass ihr zu uns an die Schule kommen durftet.«

      »Okay, dann wird es Klettern.«

      »Echt? Cool.«

      Cam hatte keine Ahnung, warum, doch Evan schien sich wirklich über seine Wahl zu freuen.

      »Dann sollten wir zum Sekretariat gehen und dich gleich eintragen lassen, bevor der Kurs voll ist. Für manche gibt es eine Teilnehmerbegrenzung und es läuft nach dem Prinzip, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.« Er stemmte sich auf die Füße und streckte Cam seine Hand hin, um ihm hochzuhelfen.

      Der schaute überrascht zu ihm auf.

      »Was?«, fragte Evan, als er Cams Blick sah. »Larissa ist weder tot umgefallen noch in Flammen aufgegangen, als sie Jules’ Hand genommen hat. Ich glaube, dann kann ich riskieren, dir auch die Hand zu geben.« Er grinste spitzbübisch. »Leben am Limit sozusagen. Also komm, enttäusch mich nicht.«

      Als Gabriel, Sky und Connor um kurz vor zwei erneut den Wartungsschacht im Golders Hill Park ansteuerten, sahen sie schon von Weitem die ältere Frau, die mit einer Zeitung und einem Thermobecher auf einer Bank in der Nähe der Luke saß und die Sonne genoss, die durch die Baumwipfel fiel. Neben ihr stand eine riesige Tragetasche aus abwaschbarem Plastik.

      Sky schätzte Gladis Monroe etwas älter als ihre Granny. Anfang bis Mitte siebzig vielleicht. Sie war schlank und wirkte sportlich und ihr grauweißes Haar fiel ihr in großen Naturwellen ums Gesicht. Sie blickte von ihrer Zeitung auf, als sie den dunklen Wagen über den Parkweg kommen sah, und erhob sich, als Gabriel neben ihr parkte.

      »Doktor Monroe?«, fragte Sky, um sich abzusichern, als sie aus dem Wagen stieg.

      Die Frau nickte.

      »Ich bin Sergeant Sky Hunt, das ist Sergeant Connor Fry und das ist mein Bruder, Sergeant Gabriel Hunt. Wir freuen uns sehr über Ihre Hilfe.«

      »Kein Problem.« Doktor Monroe lächelte unternehmungslustig in die Runde. »Wenn Jon mich darum bittet, inoffiziell ein paar Leichen zu untersuchen, muss es etwas Brisantes sein. Und schon empfinde ich die ganze Sache als eine äußerst interessante Abwechslung zu meinem Ehrenamt in der Notfallambulanz.«

      Gabriel lachte. »Und dafür sind Sie mir jetzt schon sympathisch.«

      Monroe lachte ebenfalls. »Wofür? Für mein Ehrenamt oder dafür, dass ich mysteriöse Leichen spannend finde?«

      »Beides.« Gabriel hatte den Kofferraum geöffnet und wuchtete sich zwei der Ausrüstungstaschen über die Schultern. »Mein Vater arbeitet auch ehrenamtlich in einer Notfallambulanz. Im East End.«

      »Guter Mann.« Doktor Monroe folgte

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