Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock

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Die Edda (Deutsche Ausgabe) - Karl Simrock

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und verschwiegen sei ein Jeder

       Und im Zutraun zaghaft.

       Worte, die Andern anvertraut wurden,

       Büßt man oft bitter.

      65

      An manchen Ort kam ich allzufrüh;

       Allzuspät an andern.

       Bald war getrunken das Bier, bald zu frisch;

       Unlieber kommt immer zur Unzeit.

       66

      Hier und dort hätte mir Labung gewinkt,

       Wenn ich des bedurfte.

       Zwei Schinken noch hingen in des Freundes Halle,

       Wo ich Einen schon geschmaust.

      * *

      *

       67

      Feuer ist das Beste dem Erdgebornen,

       Und der Sonne Schein;

       Nur sei Gesundheit ihm nicht versagt

       Und lasterlos zu leben.

      68

      Ganz unglücklich ist Niemand, ist er gleich nicht gesund:

       Einer hat an Söhnen Segen,

       Einer an Freunden, Einer an vielem Gut,

       Einer an trefflichem Thun.

      69

      Leben ist beßer, auch Leben in Armut:

       Der Lebende kommt noch zur Kuh.

       Feuer sah ich des Reichen Reichtümer freßen,

       Und der Tod stand vor der Thür.

      70

      Der Hinkende reite, der Handlose hüte,

       Der Taube taugt noch zur Tapferkeit.

       Blind sein ist beßer als verbrannt werden:

       Der Todte nützt zu nichts mehr.

      71

      Ein Sohn ist beßer, ob spät geboren

       Nach des Vaters Hinfahrt.

       Bautasteine stehn am Wege selten,

       Wenn sie der Freund dem Freund nicht setzt.

      72

      Zweie gehören zusammen und doch schlägt die Zunge das Haupt.

       Unter jedem Gewand erwart ich eine Faust.

      73

      Der Nacht freut sich wer des Vorraths gewiss ist,

       Doch herb ist die Herbstnacht.

       Fünfmal wittert es in fünf Tagen:

       Wie viel mehr im Monat!

      74

      Wer wenig weiß, der weiß auch nicht,

       Daß Einen oft der Reichtum äfft;

       Einer ist reich, ein Andrer arm:

       Den soll Niemand narren.

      75

      Das Vieh stirbt, die Freunde sterben,

       Endlich stirbt man selbst;

       Doch nimmer mag ihm der Nachruhm sterben,

       Welcher sich guten gewann.

      76

      Das Vieh stirbt, die Freunde sterben,

       Endlich stirbt man selbst;

       Doch Eines weiß ich, das immer bleibt:

       Das Urtheil über den Todten.

      77

      Volle Speicher sah ich bei Fettlings Sproßen,

       Die heuer am Hungertuch nagen:

       Ueberfluß währt einen Augenblick,

       Dann flieht er, der falscheste Freund.

      78

      Der alberne Geck, gewinnt er etwa

       Gut oder Gunst der Frauen,

       Gleich schwillt ihm der Kamm, doch die Klugheit nicht;

       Nur im Hochmuth nimmt er zu.

      79

      Was wirst du finden, befragst du die Runen,

       Die hochheiligen,

       Welche Götter schufen, Hohepriester schrieben?

       Daß nichts beßer sei als Schweigen.

      * *

       80

      Den Tag lob Abends, die Frau im Tode,

       Das Schwert, wenns versucht ist,

       Die Braut nach der Hochzeit, eh es bricht das Eis,

       Das Ael, wenns getrunken ist.

      81

      Im Sturm fäll den Baum, stich bei Fahrwind in See,

       Mit der Maid spiel im Dunkeln: manch Auge hat der Tag.

       Das Schiff ist zum Segeln, der Schild zum Decken gut,

       Die Klinge zum Hiebe, zum Küssen das Mädchen.

      82

      Trink Ael am Feuer, auf Eis lauf Schrittschuh,

       Kauf mager das Ross und rostig das Schwert.

       Zieh den Hengst daheim, den Hund im Vorwerk.

      83

      Mädchenreden vertraue kein Mann,

       Noch der Weiber Worten.

       Auf geschwungnem Rad geschaffen ward ihr Herz,

       Trug in der Brust verborgen.

      84

      Krachendem

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