Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock

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Die Edda (Deutsche Ausgabe) - Karl Simrock

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Aus Runen sinnend, lernte sie seufzend:

       Endlich fiel ich zur Erde.

       141 (3)

      Hauptlieder neun lernt ich von dem weisen Sohn

       Bölthorns, des Vaters Bestlas,

       Und trank einen Trunk des theuern Meths

       Aus Odhrörir geschöpft. 57

      142 (4)

      Zu gedeihen begann ich und begann zu denken,

       Wuchs und fühlte mich wohl.

       Wort aus dem Wort verlieh mir das Wort,

       Werk aus dem Werk verlieh mir das Werk.

      143 (5)

      Runen wirst du finden und Rathstäbe,

       Sehr starke Stäbe,

       Sehr mächtige Stäbe.

       Erzredner ersann sie, Götter schufen sie,

       Sie ritzte der hehrste der Herscher.

      144 (6)

      Odhin den Asen, den Alfen Dain,

       Dwalin den Zwergen,

       Alswidr aber den Riesen; einige schnitt ich selbst.

       145 (7)

      Weist du zu ritzen? weist du zu errathen?

       Weist du zu finden? weist zu erforschen?

       Weist du zu bitten? weist Opfer zu bieten?

       Weist du wie man senden, weist wie man tilgen soll?

       146 (8)

      Beßer nicht gebetet als zu viel geboten:

       Die Gabe will stäts Vergeltung.

       Beßer nichts gesendet als zu viel getilgt;

       So ritzt' es Thundr zur Richtschnur den Völkern.

       Dahin entwich er, von wannen er ausging.

       147 (9)

      Lieder kenn ich, die kann die Königin nicht

       Und keines Menschen Kind.

       Hülfe verheißt mir eins, denn helfen mag es

       In Streiten und Zwisten und in allen Sorgen.

      148 (10)

      Ein andres weiß ich, des Alle bedürfen,

       Die heilkundig heißen.

      149 (11)

      Ein drittes weiß ich, des ich bedarf

       Meine Feinde zu feßeln.

       Die Spitze stumpf ich dem Widersacher;

       Mich verwunden nicht Waffen noch Listen.

       150 (12)

      Ein viertes weiß ich, wenn der Feind mir schlägt

       In Bande die Bogen der Glieder,

       So bald ich es singe so bin ich ledig,

       Von den Füßen fällt mir die Feßel,

       Der Haft von den Händen.

      151 (13)

      Ein fünftes kann ich: fliegt ein Pfeil gefährdend

       Uebers Heer daher,

       Wie hurtig er fliege, ich mag ihn hemmen,

       Erschau ich ihn nur mit der Sehe.

      152 (14)

      Ein sechstes kann ich, so Wer mich versehrt

       Mit harter Wurzel des Holzes:

       Den Andern allein, der mir es anthut,

       Verzehrt der Zauber, Ich bleibe frei.

      153 (15)

      Ein siebentes weiß ich, wenn hoch der Saal steht

       Ueber den Leuten in Lohe,

       Wie breit sie schon brenne, Ich berge sie noch:

       Den Zauber weiß ich zu zaubern.

      154 (16)

      Ein achtes weiß ich, das allen wäre

       Nützlich und nöthig:

       Wo unter Helden Hader entbrennt,

       Da mag ich schnell ihn schlichten.

       155 (17)

      Ein neuntes weiß ich, wenn Noth mir ist

       Vor der Flut das Fahrzeug zu bergen,

       So wend ich den Wind von den Wogen ab

       Und beschwichtge rings die See.

      156 (18)

      Ein zehntes kann ich, wenn Zaunreiterinnen

       Durch die Lüfte lenken,

       So wirk ich so, daß sie wirre zerstäuben

       Und als Gespenster schwinden.

       157 (19)

      Ein eilftes kann ich, wenn ich zum Angriff soll

       Die treuen Freunde führen,

       In den Schild sing ichs, so ziehn sie siegreich

       Heil in den Kampf, heil aus dem Kampf,

       Bleiben heil wohin sie ziehn.

      158 (20)

      Ein zwölftes kann ich, wo am Zweige hängt

       Vom Strang erstickt ein Todter,

       Wie ich ritze das Runenzeichen,

       So kommt der Mann und spricht mit mir.

       159 (21)

      Ein dreizehntes kann ich, soll ich ein Degenkind

       In die Taufe tauchen,

       So mag er nicht fallen im Volksgefecht,

      

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