Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Edda (Deutsche Ausgabe) - Karl Simrock страница 21

Die Edda (Deutsche Ausgabe) - Karl Simrock

Скачать книгу

rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst.

       Mit ungesalznem Narren sollst du

       Nicht Worte wechseln.

      124

      Von albernem Mann magst du niemals

       Guten Lohn erlangen.

       Nur der Wackere mag dir erwerben

       Guten Leumund durch sein Lob.

      125

      Das ist Seelentausch, sagt Einer getreulich

       Dem Andern Alles was er denkt.

       Nichts ist übler als unstät sein:

       Der ist kein Freund, der zu Gefallen spricht.

      126

      Das rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst.

       Drei Worte nicht sollst du mit dem Schlechtern wechseln:

       Oft unterliegt der Gute,

       Der mit dem Schlechten streitet.

      127

      Schuhe nicht sollst du noch Schäfte machen

       Für Andre als für dich:

       Sitzt der Schuh nicht, ist krumm der Schaft,

       Wünscht man dir alles Uebel.

      128

      Das rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst.

       Wo Noth du findest, deren nimm dich an;

       Doch gieb dem Feind nicht Frieden.

      129

      Das rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst.

       Dich soll Andrer Unglück nicht freuen;

       Ihren Vortheil laß dir gefallen.

      130

      Das rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst.

       Nicht aufschaun sollst du im Schlachtgetöse:

       Ebern ähnlich wurden oft Erdenkinder;

       So aber zwingt dich kein Zauber.

      131

      Willst du ein gutes Weib zu deinem Willen bereden

       Und Freude bei ihr finden,

       So verheiß ihr Holdes und halt es treulich:

       Des Guten wird die Maid nicht müde.

      132

      Sei vorsichtig, doch seis nicht allzusehr,

       Am meisten seis beim Meth

       Und bei des Andern Weib; auch wahre dich

       Zum dritten vor der Diebe List.

      133

      Mit Schimpf und Hohn verspotte nicht

       Den Fremden noch den Fahrenden.

       Selten weiß der zu Hause sitzt

       Wie edel ist, der einkehrt.

      134

      Laster und Tugenden liegen den Menschen

       In der Brust beieinander.

       Kein Mensch ist so gut, daß nichts ihm mangle,

       Noch so böse, daß er zu nichts nützt.

      135

      Haarlosen Redner verhöhne nicht:

       Oft ist gut was der Greis spricht.

       Aus welker Haut kommt oft weiser Rath;

       Hängt ihm die Hülle gleich,

       Schrinden ihn auch Schrammen,

       Der unter Wichten wankt.

      136

      Das rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst.

       Den Wandrer fahr nicht an, noch weis ihm die Thür:

       Gieb dem Gehrenden gern.

      137

      Stark wär der Riegel, der sich rücken sollte

       Allen aufzuthun.

       Gieb einen Scherf; dieß Geschlecht sonst wünscht

       Dir alles Unheil an.

      138

      Dieß rath ich, Loddfafnir, vernimm die Lehre,

       Wohl dir, wenn du sie merkst:

       Wo Ael getrunken wird, ruf die Erdkraft an:

       Erde trinkt und wird nicht trunken.

       Feuer hebt Krankheit, Eiche Verhärtung,

       Aehre Vergiftung,

       Der Hausgeist häuslichen Hader.

       Mond mindert Tobsucht,

       Hundbiß heilt Hundshaar,

       Rune Beredung;

       Die Erde nehme Naß auf.

      Odhins Runenlied.

       139 (1)

      Ich weiß, daß ich hing am windigen Baum

       Neun lange Nächte,

       Vom Sper verwundet, dem Odhin geweiht,

       Mir selber ich selbst,

       Am Ast des Baums, dem man nicht ansehn kann

       Aus welcher Wurzel er sproß.

       140 (2)

      Sie boten mir nicht Brot noch Meth;

      

Скачать книгу