Sammelband 7 Schicksalsromane: Von ihren Tränen wusste niemand und andere Romane. A. F. Morland

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Sammelband 7 Schicksalsromane: Von ihren Tränen wusste niemand und andere Romane - A. F. Morland

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aber – nein, es darf nicht sein. Wir müssen vernünftig bleiben, dürfen nichts riskieren.“

      „Dr. Kayser sagt, dass ich mit keinen Komplikationen rechnen muss, wenn ich schwanger werde. Ich bin jung, bin im richtigen Alter, um Mutter zu werden, und mit mir ist alles in bester Ordnung. Ich bin geradezu dafür geschaffen, ein Baby zu empfangen und auszutragen. Wie oft muss ich dir das noch sagen? Warum glaubst du mir nicht?“

      „Wir dürfen nicht mit einem Schulterzucken abtun, was dein Vater gegen eine Schwangerschaft vorzubringen hat, Petra. Er hat dadurch immerhin seine geliebte Frau, deine Mutter, verloren. Du weißt, wie sehr er darunter gelitten hat. Er hat es dir schon oft erzählt.“

      Petra rückte von ihrem Mann ab. „Wenn du es von mir Schwarz auf Weiß bekommst, dass auf medizinischer Seite gegen eine Mutterschaft meinerseits keinerlei Bedanken bestehen – werden wir dann ein Kind miteinander haben, Claus?“

      „Willst du Dr. Kayser um ein ärztliches Attest bitten?“, fragte Claus Praetorius.

      „Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ich lasse mich von ihm in die Seeberg-Klinik einweisen, damit man mich da auf Herz und Nieren untersucht, und wenn ich es dann schriftlich habe, dass eine Mutterschaft für mich absolut ungefährlich ist, möchte ich, dass du mir endlich meinen größten und sehnlichsten Wunsch erfüllst.“

      8

      Sie gingen im Englischen Garten spazieren. Yvonne Wismath trug einen weißen Pulli, dessen buntes Motiv aufmunternd wirkte, und dazu passende Streifenbermudas.

      „Du warst viele Jahre in Brasilien“, sagte Sven Kayser zu seiner einstigen Kommilitonin. „Ist dir die Umstellung nach der Rückkehr nicht furchtbar schwergefallen?“

      „Doch“, gab Yvonne zu, „und dieser Prozess ist noch immer nicht abgeschlossen.“

      „Das kann ich mir vorstellen.“

      „Wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich hier wieder ganz zu Hause bin.“

      „Wenn ich dir irgendwie helfen kann – meine Nummer steht im Telefonbuch.“

      Yvonne nickte dankbar. „Ich habe mich gestern über unser Wiedersehen riesig gefreut.“

      „Ich mich auch“, gestand Dr. Kayser.

      „Auf einmal wurden so viele schöne Erinnerungen wach.“

      Sven nickte versonnen. „Mir erging es genauso.“

      „Wenn ich an Solveig Abels Stelle gewesen wäre – ich hätte ziemlich sauer reagiert. Sie scheint dich sehr gern zu haben.“

      Sven Kayser lächelte. „Wir lieben uns beide sehr – und wir vertrauen einander.“

      „Sie ist eine wunderbare Frau.“

      Sven nickte wieder. „Finde ich auch.“

      „Wenn ich das gestern richtig mitbekommen habe, war sie schon mal verheiratet. Ist sie geschieden?“

      „Verwitwet“, sagte Sven Kayser.

      „Oh, das tut mir leid.“

      „Sie ist darüber hinweg“, bemerkte der Grünwalder Arzt.

      „Und nun? Wirst du sie heiraten?“

      Sven lächelte. „Trotz aller Liebe und Zuneigung würde das nicht gutgehen.“

      „Wieso nicht?“

      „Weil wir beide viel zu sehr mit unserem Beruf verheiratet sind“, erklärte Sven Kayser. „Wir sind mit unserer Beziehung, so, wie sie ist, zufrieden.“

      „Es ist unbeschreiblich schön, einen Menschen zu haben, den man lieben kann.“

      „Du wirst einen solchen Menschen ganz bestimmt wieder finden“, tröstete Sven die einstige Studienkollegin.

      „Ich habe ihn bereits gefunden.“

      Sven war überrascht. „Ja? Das freut mich für dich.“

      „Er ist Computerspezialist, musste ganz dringend nach Bremen, deshalb ist meine Freundin Renate Fürstenberg kurzfristig für ihn eingesprungen.“ Yvonne schmunzelte. „Du hättest übrigens einen riesigen Stein bei Renate im Brett gehabt.“

      „Ist mir aufgefallen“, lächelte Sven.

      „Sie war sehr enttäuscht darüber, dass du gebunden bist“, sagte Yvonne.

      Sven nickte. „Hab’ ich auch gemerkt.“

      „Sie hat das große Pech, sich immer in die falschen Männer zu verlieben.“

      Ein junges Elternpaar kam ihnen entgegen. Der stolze Vater schob mit einer Hand den Kinderwagen, mit der anderen hielt er die Hand seiner Frau.

      „Wenn Renate sich in Geduld fasst, wird auch für sie eines Tages der Richtige kommen“, meinte Dr. Kayser. „Es gibt zu jedem Topf den passenden Deckel.“

      „So? Und wieso leben dann so viele Frauen und Männer allein?“, fragte Yvonne.

      „Weil sie es wollen. Es ist Mode geworden, als Single zu leben, und wenn man den Zukunftsforschern glauben darf, wird dieser Trend noch eine Weile anhalten.“

      Sie setzten sich auf eine Bank und plauderten über ihre Studienzeit. Immer wieder lachten sie herzlich auf. Es tat gut, mit Yvonne Wismath zusammen zu sein.

      Die Stunden vergingen wie im Fluge. Sven aß mit Yvonne in einem kleinen französischen Bistro zu Abend, und schließlich war es Zeit, sie nach Hause zu bringen.

      „Möchtest du noch auf einen Kaffee mit raufkommen?“, fragte Yvonne vor dem Haus, in dem sie wohnte.

      „Lieber nicht“, antwortete Sven lächelnd.

      Sie schmunzelte. „Hast du Angst vor mir? Ich tu’ dir nichts.“

      „Ich nehme deinetwegen Rücksicht. Die Nachbarn könnten sich ein falsches Bild von dieser harmlosen Situation machen und deinem Freund etwas erzählen, das überhaupt nicht den Tatsachen entspricht.“

      Yvonne lachte leise. „Die Leute haben ja so eine schmutzige Phantasie, nicht wahr?“

      „Manchmal.“

      „Tja,

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