Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer
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Penshurst Place
Zinnenbekrönt überragt das stattliche Herrenhaus das idyllische Dorf Penshurst mit seiner Kirche St John the Baptist. Besonders eindrucksvoll ist die große, 1340 im Auftrag des reichen Kaufmanns Sir John de Pulteney errichtete Baron’s Hall; die repräsentative, 18 Meter hoch aufragende Halle gilt als ein Meisterwerk der englischen Zimmererkunst und ist einer der größten profanen Säle des Spätmittelalters. Von der heute zur Eingangshalle degradierten Baron’s Hall gelangt man in die ehemals privaten Räume, so in die als Portraitgalerie genutzte Long Gallery.
Nicht versäumen sollte man eine ausgedehnte Besichtigung der zugehörigen Gartenanlagen, die im 17. Jahrhundert angelegt wurden und als eine Hommage an den Apfelbaum verstanden werden können.
Penshurst Place April bis Okt. tgl. 10.30-18 Uhr (House 12-16 Uhr), Sa und So im März zur gleichen Zeit. Eintritt £ 12, erm. £ 6.50. Nur Garten £ 10. www.penshurstplace.com.
Übernachten/Essen The Leicester Arms Hotel. Zünftiger Gasthof mit Straßenterrasse, in unmittelbarer Nähe des Penshurst Place gelegen. Gutes Essen von Pub Classics bis zu anspruchsvollerer Kost wie Barbary Duck Breast für £ 18. Es werden auch sehr schöne Zimmer im modernen Landhausstil vermietet. EZ £ 65, DZ ab £ 85. High Street, Tel. 01892/871617. www.theleicesterarmshotel.com.
Knole
Das am Rand von Sevenoaks gelegene Knole ist einer der ältesten und größten Herrensitze im Süden Englands. Angeblich besitzt Knole so viele Innenhöfe wie die Woche Tage hat, so viele Treppen wie das Jahr Wochen und so viele Zimmer wie das Jahr Tage. Wie dem auch sei, der Herrensitz wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, später bauten ihn die Erzbischöfe von Canterbury zu einem herrschaftlichen Anwesen aus, das den Neid Heinrichs VIII. weckte, bis er Knole 1536 für die Krone reklamierte. Elizabeth I. schenkte den Palast schließlich ihrem Vetter Sir Thomas Sackville. Bis zum heutigen Tag leben die Sackvilles in Knole, wenngleich das Schloss seit 1947 vom National Trust verwaltet wird. Das Innere ist mit kostbaren Möbeln aus dem 17. und 18. Jahrhundert - darunter das sogenannte Knole Settee, der Urahn zahlloser Sofas - ausgestattet, an den Wänden hängen Gemälde von Joshua Reynolds, van Dyck und Gainsborough.
Ightham Mote
Die berühmteste Bewohnerin von Knole war die Schriftstellerin Vita Sackville-West (1892-1962), die aufgrund ihres gleichgeschlechtlichen Liebeslebens für so manchen Skandal sorgte. Durch Vita Sackville-Wests Roman „Schloß Chevron“ und Virginia Woolfs „Orlando“ hat Knole sogar Einzug in die Weltliteratur gefunden. Das Originalmanuskript von „Orlando“ ist in der Großen Halle ausgestellt. Kinder begeistern sich aber vor allem für das zahme Rotwild, das den weitläufigen Park in großer Zahl bevölkert.
♦ Ende März bis Okt. tgl. 11-17 Uhr, im Winter 11-16 Uhr. Eintritt £ 15, erm. £ 7.50, Familien £ 37.50, nur Garten £ 5 (NT). www.nationaltrust.org.uk/knole.
Ightham Mote
Das verwunschene Wasserschlösschen Ightham Mote („I-tam moot“ ausgesprochen) stammt aus dem 14. Jahrhundert und gilt als das am besten erhaltene Englands. Alle 70 Räume schließen einen quadratischen Hof ein. Zu den ältesten Teilen der Bausubstanz gehören die Old Chapel mit ihrem bemalten Tonnengewölbe und die Krypta. Es lohnt auch ein Spaziergang durch die zum Schloss gehörende Gartenanlage.
♦ März bis Okt. tgl. 11-17 Uhr (Garten ab 10 Uhr), Nov. bis Dez. tgl. 11-15 Uhr. Eintritt £ 14.40, erm. £ 7.20, Familien £ 36 (NT). www.nationaltrust.org.uk/ightham-mote.
Chartwell
Winston Churchill dürfte wohl fraglos der bedeutendste Politiker sein, den England im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Eine Vorstellung von der Aura, die den Premierminister umgeben hat, bekommt man in Chartwell, dem Haus, in dem Churchill mit seiner Familie von 1924 bis zu seinem Tod im Jahre 1965 gelebt hat. Churchill hat den in der Nähe von Westerham gelegenen - damals völlig heruntergekommenen - Landsitz zufällig entdeckt und war von der Aussicht geradezu überwältigt. Sein besonderes Augenmerk galt daher auch dem Park, dessen Anlage er selbst überwachte, schließlich war eine der Lieblingsbeschäftigungen des großen Staatsmannes das Füttern der schwarzen Schwäne. Das breit angelegte Backsteinhaus erachtete Churchill zwar als „irredeemably ugly“, doch der Blick über die Felder inspirierte ihn: „A day away is a day wasted.“ Chartwell wurde in dem Zustand von 1965 belassen und vermittelt eine recht authentische Atmosphäre.
Hier forschte Charles Darwin:Down House
Der Park mit seinem Water Garden, Swan Pool und Lady Churchill’s Rose Garden bietet viel für Platz zum Spazierengehen und wird an den Wochenenden von den Engländern auch gerne zum Picknicken genutzt. Am höchsten Punkt des Areals steht das dreistöckige Backsteinhaus. Bei großem Andrang wird der Zugang zum Haus durch ein Time Ticket gesteuert, das an der Kasse ausgegeben wird. Die Besucher können sich frei durch das Gebäude bewegen, das mit zahlreichen Memorabilien ausgestattet ist. Churchills Orden, Uniformen und Hüte gehören zum Inventar. Neben dem Wohnzimmer und den getrennten Schlafzimmern kann man auch Churchills unter dem Dach gelegenes Arbeitszimmer besichtigen. Eine Ausstellung im Untergeschoss gibt Einblicke in Churchills Leben und sein politisches Wirken. Anschließend sollte man noch Churchills abseits gelegenes Atelierhaus (Studio) besichtigen. Die mehr als hundert dort ausgestellten Gemälde beweisen, dass er nicht grundlos Aufnahme in die Royal Academy fand.
♦ Mitte März bis Okt. tgl. 11-17 Uhr. Eintritt £ 15.50, erm. £ 7.75, Familien £ 38.75 (NT). www.nationaltrust.org.uk/chartwell.
Down House
Downe ist ein recht unbedeutendes Örtchen rund 25 Kilometer südlich von London. Doch es gibt einen Grund nach Downe zu fahren, und der heißt Charles Darwin. Der Begründer der Evolutionstheorie lebte die letzten 40 Jahre seines Lebens zusammen mit seiner Familie in einer viktorianischen Villa am Ortsrand.
Charles Darwin (1809-1882) nannte die Villa, in der große Teile seines 1859 publizierten Werkes „Von der Entstehung der Arten“ verfasst wurden, liebevoll Down House. Seit dem frühen 20. Jahrhundert ist das Haus öffentlich zugänglich, doch erst seit English Heritage 1998 das Szepter in die Hand nahm, fanden umfangreiche Restaurierungen statt. Inzwischen wurde das Down House zum englischen Denkmal erster Kategorie ernannt. Zu sehen sind unter anderem das Arbeitszimmer, in das sich Darwin schon frühmorgens zurückzog, sowie das Wohn- und Billardzimmer. Sehr repräsentativ ist der im Regency-Stil eingerichtete Speisesaal. Ein Nachbau von Darwins Kajüte auf der HMS Beagle gehört ebenso zur Ausstellung im ersten Stock wie eine kompetente Einführung in die Evolutionstheorie. Abschließend bietet sich noch ein Spaziergang durch den sieben Hektar großen Garten an, in dem Darwin stets viel