Jüdische Altertümer. Flavius Josephus
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17. Über diesen Abfall der Gabaoniter war der König von Jerusalem sehr unwillig und ging deshalb die Könige der nächsten Städte um Beistand an, um die Gabaoniter zu bekriegen. Da diese aber merkten, dass die Könige jener Städte (es waren ihrer vier) den Jerusalemern halfen und in der Nähe ihrer Stadt bei einer Quelle ihr Lager aufgeschlagen hatten, riefen sie den Jesus zu Hilfe. Denn ihre Sache stand damals so, dass sie von jenen nur Verderben zu erwarten hatten, von denen aber, die gegen die Chananäer einen Vernichtungskrieg führten, wegen des mit ihnen geschlossenen Bündnisses ihre Rettung hoffen konnten. Jesus eilte ihnen auch sogleich mit dem Heere zu Hilfe, marschierte Tag und Nacht und griff die Feinde, als sie sich zur Belagerung anschickten, eines Morgens früh an, schlug sie in die Flucht und verfolgte sie in eine abschüssige Gegend hinein, die Bethora heißt. Und er erkannte, dass Gott selbst ihm zu Hilfe gekommen sei, an dem augenscheinlichen Beweise, dass es donnerte und blitzte und ein ungewöhnlich heftiger Hagel fiel. Dazu kam noch, dass der Tag sich verlängerte, damit die Hebräer nicht durch die Nacht an der Verfolgung gehindert wären. So kam es, dass Jesus bei Makkeda die Könige, die sich in einer Höhle versteckt hatten, ergriff und tötete. Dass aber der Tag sich damals wirklich verlängerte und über die gewöhnliche Dauer hinaus sich ausdehnte, erhellt aus den heiligen Schriften, die im Archiv des Tempels aufbewahrt werden.
18. Als so die Könige, die die Gabaoniter bekriegen wollten, geschlagen waren, kehrte Jesus in das Gebirge Chananaeas zurück, lieferte hier noch eine große Schlacht und zog sich mit reicher Beute in das Lager von Galgala zurück. Wie aber nun der Ruf von der Tapferkeit der Hebräer zu den benachbarten Völkerschaften gelangte, und diese von der Menge der von jenen Niedergemachten hörten, entsetzten sie sich. Und es nahmen die Könige, die am Gebirge Libanon wohnten und selbst zu den Chananäern gehörten, die in der Ebene wohnenden Chananäer und die Palästiner zu Hilfe und schlugen ihr Lager bei Berotha, einer Stadt des oberen Galiläa, nicht weit von Kedesa, das ebenfalls in Galiläa liegt, auf. Ihr ganzes Heer bestand aus dreihunderttausend Fußsoldaten, zehntausend Reitern und zwanzigtausend Wagen. Von dieser Menge der Feinde wurden Jesus und die Israeliten sehr erschreckt und verloren vor Furcht allen Mut. Gott aber schalt sie, dass sie so zaghaft seien und so wenig auf seine Macht und Hilfe vertrauten, verhieß ihnen Sieg über die Feinde und befahl ihnen, sie sollten deren Pferden die Kniesehnen durchschneiden und ihre Wagen verbrennen. Aus diesen Verheißungen schöpfte Jesus wieder Mut und zog gegen die Feinde, erreichte sie am fünften Tage und kämpfte gegen sie in heißer Schlacht, sodass ein fast unglaubliches Blutbad entstand. Endlich blieb er Sieger, zerstreute die Feinde, setzte ihnen in langer Verfolgung nach und vernichtete fast ihr ganzes Heer; die Könige selbst fielen alle. Und da keine Menschen mehr niederzumachen waren, tötete er auch die Rosse und verbrannte die Wagen. Darauf durchzog er das ganze Land, ohne auf irgendeinen Widerstand zu stoßen, belagerte und nahm die Städte und tötete, was ihm in die Hände fiel.
19. So war das fünfte Jahr bereits verflossen, und alle Chananäer waren vertilgt bis auf diejenigen, die sich hinter feste Mauern geflüchtet hatten. Um diese Zeit zog Jesus von Galgala weg und schlug die heilige Hütte bei der Stadt Silo auf; denn dieser Ort schien ihm wegen seiner Lieblichkeit besonders dazu geeignet, bis die Verhältnisse den Israeliten gestatten würden, einen Tempel zu bauen. Von da rückte er mit dem gesamten Volke nach Sikim und errichtete hier nach dem Befehle des Moyses einen Altar. Dann teilte er das Heer und stellte die eine Hälfte auf dem Berge Garizin, die andere mit den Priestern und Leviten auf dem Berge Gibal auf, wo sich auch der Altar befindet. Und als man hier geopfert, die Wünsche ausgesprochen und sie auf dem Altare aufgeschrieben hatte, kehrte man nach Silo zurück.
20. Da nun Jesus schon alt geworden war und einsah, dass die Städte der Chananäer schwer zu erobern seien, einmal wegen der natürlichen Festigkeit der Orte, wo sie lagen, dann aber auch weil sie so starke Festungsmauern hatten, dass die Feinde sich nicht an die Belagerung wagten, da sie auf die Eroberung doch nicht hoffen konnten (die Chananäer hatten nämlich, als sie merkten, dass die Israeliten Ägypten verlassen hätten, um sie auszurotten, die ganze Zeit auf die Befestigung ihrer Städte verwendet), ließ er das Volk nach Silo zusammenkommen. Und als sie in Menge herbeigeströmt waren, hielt er ihnen vor, welches Glück sie bisher gehabt, welche herrlichen Taten sie vollbracht hätten unter dem Schutze Gottes und der Beobachtung der Gesetze, und wie sie einunddreißig Könige, die mit ihnen zu kämpfen gewagt, überwunden und deren Heer, das im Vertrauen auf seine Stärke mit ihnen gerungen, so gänzlich vernichtet hätten, dass nicht einer ihres Geschlechtes übrig geblieben sei. Weil nun von den Städten einige gefallen seien, andere aber wegen der Stärke ihrer Befestigungen und des festen Vertrauens der Bewohner auf dieselben eine lange und hartnäckige Belagerung erforderten, halte er dafür, dass man diejenigen, die aus der Gegend jenseits des Jordan mit ihnen in den Krieg gezogen seien und als Verwandte gemeinsamer Gefahr mit ihnen sich unterzogen hätten, unter Dankesbezeugung für ihre Hilfe nach Hause entlasse. Alsdann solle man aus jedem der Stämme Einzelne wegen ihrer ausgezeichneten Tugend hervorragende Männer auswählen, die das Land ehrlich und ohne Arglist abzumessen und dann die Größe desselben wahrheitsgemäß zu berichten hätten.
21. Als dieser Vorschlag die Zustimmung des Volkes fand, schickte Jesus sogleich Männer ab, um das Land zu messen, und gab ihnen einige erfahrene Geometer mit, die als Sachverständige die Richtigkeit der Messungen bestätigen könnten. Auch trug er ihnen auf, dass sie das fruchtbare und das minder fruchtbare Land besonders abmessen sollten. Das Land Chananaea ist nämlich so beschaffen, dass es wohl große Felder hat, die, wenn sie auch an sich sehr geeignet sind, Frucht zu tragen und sogar als sehr fruchtbar gelten können, doch im Vergleich mit den Äckern um Jericho oder Jerusalem nichts ausmachen. Denn obgleich diese nur klein und dazu noch meistenteils gebirgig sind, so stehen sie doch an Fruchtbarkeit und Schönheit hinter keinem anderen Lande zurück. Deshalb glaubte auch Jesus, dass die Verteilung mehr nach dem Werte als nach dem Masse stattfinden müsse, da oft ein einziger Acker besser sei als tausend andere. Es wurden also zehn Männer abgeschickt, welche das Land durchzogen und es abschätzten. Im siebenten Monat kehrten sie zu Jesus nach der Stadt Silo zurück, wo die heilige Hütte damals stand.
22. Darauf verteilte Jesus unter Zuziehung des Eleazar, der Ältesten und der Stammeshäupter das Land unter neun Stämme und den halben Stamm Manasses, sodass jeder Stamm einen seiner Größe entsprechenden Teil des Ackerlandes erhielt. Als man nun loste, erhielt der Stamm Judas das ganze obere Judäa, welches sich einerseits bis Jerusalem, andererseits der Breite nach bis zum Sodomitischen See erstreckte. In diesem Lose befanden sich die Städte Askalon und Gaza. Dem Stamme Simeon, der der zweite war, fiel der Teil von Idumäa zu, der von Ägypten und Arabien begrenzt wird. Der Stamm Benjamin erhielt das Land, das sich der Länge nach vom Jordan bis