Entdeckungsfahrten im Pazifik. James Cook

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Entdeckungsfahrten im Pazifik - James Cook Edition Erdmann

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sehen, dass ihre Vorgesetzten Wert darauf legen, wird es das Köstlichste auf Erden, und der Erfinder einer solchen Einrichtung erfährt hohes Lob.

      Cook ging in Wallis‘ Royal Bay, der „Königlichen Bucht“ (Matavi), vor Anker. Die Eingeborenen begrüßten ihn herzlich; sie erinnerten sich der imposanten Geschütze des Dolphin und der Offiziere Cooks, die schon mit Wallis gefahren waren. Dennoch erwiesen sie sich als raffinierte Diebe, und einige ihrer Sitten und Gebräuche setzten die Europäer in Erstaunen.

       Donnerstag, 13. April

      Kaum waren wir in selbiger Königlichen Bucht vor Anker gegangen, als sich auch schon eine große Anzahl Eingeborener in Kanus unserm Schiffe nahte; sie führten Kokosnüsse etc. mit sich, welchen sie dem Anschein nach großen Wert beimaßen. Unter jenen, die unsere Begegnung suchten, befand sich ein älterer Mann mit Namen Owhaa; seiner erinnerten sich die Herren, welche diesen nämlichen Ort bereits mit dem Dolphin besucht, und taten seiner oft Erwähnung als eines zu etlichen Diensten Bereiten. So nahm ich ihn (mit einigen anderen) an Bord mit dem Gedanken, er könne uns bei Gelegenheit von Nutzen sein. Da unser Aufenthalt an diesem Ort sehr wohl von längerer Dauer sein mochte, erachtete ich es als äußerst wichtig, dass bezüglich des Verkehrs mit den Eingeborenen eine gewisse Ordnung beobachtet würde; dass solcher Ware, die wir zum Zwecke des Handels an Bord führten, stets ein angemessener Wert zukommen sollte und derselbe nicht nach eines jeden Geschmacke beurteilt würde; denn dies würde zweifelsohne zu Verwirrung und zu Streitigkeiten zwischen uns und den Eingeborenen führen und sicherlich den Wert solcher Artikel mindern, mit welchen wir Handel treiben konnten. Dieser Gefahr zu begegnen wurden gewisse Regeln erlassen, als da sind:

       Omai von der Insel Ulietea

      Regeln, welch nämliche jedermann zu beobachten hat, welcher dem Schiffe Seiner Majestät, der Endeavour, angehöret, zum Zwecke der besseren Einrichtung eines geregelten und einheitlichen Handels mit Vorräten etc. mit den Einwohnern der Georges-Insel.

      1. Auf jede geziemende Weise ist eine Freundschaft mit den Eingeborenen anzustreben; sie sind mit äußerster Freundlichkeit zu behandeln.

      2. Es erfolgt die Ernennung einer oder mehrerer geeigneter Personen, welchen jede Art des Handels mit Vorräten, Früchten und anderen Produkten der Erde obliegt, der mit den Eingeborenen gepflogen wird; und mit Ausnahme der dazu bestimmten Personen soll kein Offizier oder Seemann oder ein anderer, so er dem Schiffe angehört, Handel mit Vorräten, Früchten und anderen Produkten der Erde treiben oder sich zu solchem Handel erbötig machen, ohne meine Erlaubnis zu haben.

      3. Jedermann, so er an Land mit irgendeiner Aufgabe betraut ist, soll sich derselben mit größter Aufmerksamkeit widmen; so er durch Nachlässigkeit einer Waffe oder eines Werkzeugs verlustig geht oder ihm solcherlei Gerät entwendet wird, so wird der volle Wert desselben, wie bei der Marine in derlei Fällen üblich, gegenüber seinem Sold in Anrechnung gebracht, und wird ihm eine solche weitere Bestrafung zuteil, als sie der Natur seines Vergehens entspricht.

      4. Die gleiche Bestrafung wird jedermann zuteil, der einen wie auch immer gearteten Handel mit irgend Teilen der Schiffsvorräte betreibt oder sich zu solchem Handel erbötig macht.

      5. Keine Art von Eisen oder irgend Ding, welches aus Eisen gefertigt, oder irgendeine Art von Tuch oder andere nützliche oder notwendige Artikel sind gegen anderes denn Vorräte zu tauschen.

      J.C.

      Alsobald das Schiff ordnungsgemäß gesichert, ging ich an Land, begleitet von Mr. Banks und den anderen Gentlemen und einer Gruppe bewaffneter Männer; wir nahmen mit uns Owhaa, der uns zu der Stelle führte, an welcher der Dolphin gelegen hatte, und aus seinen Zeichen zogen wir den Schluss, wir könnten jenes Stück Landes okkupieren, doch erwies es sich als für unsere Zwecke ungeeignet. Nicht einer der Eingeborenen erhob den geringsten Einwand gegen unsere Landung, und ein jeder begegnete uns mit allen Zeichen der Freundschaft und Unterwürfigkeit.

       Freitag, 14. April

      Diesen Morgen hatten wir eine große Zahl von Kanus um das Schiff, deren meiste aus dem Westen kamen, aber nichts denn einige Kokosnüsse etc. mit sich führten. Zwei, welche dem Anschein nach Häuptlinge waren, und einige andere hatten wir an Bord, denn es kostete uns erhebliche Mühe, sie vom Schiffe fernzuhalten, zumal sie in der Kletterkunst den Affen ebenbürtig sind. Doch war es noch schwerer, sie von dem Diebstahl aller Gegenstände abzuhalten, welche in ihre Reichweite kamen; denn auf das Stehlen verstehen sie sich trefflich. Einem jeden der beiden Häuptlinge machte ich ein Beil zum Geschenk, worüber sie sich hocherfreut zeigten. Alsobald wir uns dieser Leute zum Teil erwehrt, nahm ich der Boote zwei und fuhr gen Westen, in Begleitung all der Gentlemen. Mein Ziel war es, herauszufinden, ob kein besser geeigneter Hafen vorhanden; ebenso wollte ich die Einstellung der Eingeborenen kennenlernen, und wir nahmen die beiden genannten Häuptlinge mit. Unser erster Landeplatz war der Hafen des Großen Kanu (so genannt von Kapitän Wallis), und allhie waren wir alsbald von einer großen Menge Eingeborener umgeben, welche uns mit der größten Freundlichkeit begegneten; nur zeigten sie die starke Neigung, unsere Taschen zu entleeren. Wir wurden zu einem Häuptling geführt, welch selben wir zum Zwecke der Unterscheidung Hercules nannten, und nach kurzem Aufenthalt und alsobald wir einige Geschenke verteilt, zogen wir weiter und kamen zu einem Häuptling, den ich Lycurgus nennen will; nämlicher bewirtete uns mit gebratenem Fisch, Brot, Früchten, Kokosnüssen etc. Er zeigte sich äußerst gastfreundlich und verwandte große Mühe darauf, uns ständig zu mahnen, wir sollten den Inhalt unserer Taschen in Acht nehmen, da sich eine große Menge um uns versammelt hatte. Doch trotz all unserer Vorsicht wurden Dr. Solander und Dr. Munkhouse bestohlen; den einen brachte man um sein Fernglas, den anderen um seine Schnupftabakdose. Als Lycurgus davon Mitteilung erhielt, verjagte er die Menge augenblicklich; die Methode, derer er sich zu diesem Zwecke bediente, war die, dass er den ersten ihm erreichbaren Gegenstand ergriff und auf sie schleuderte, und glücklich konnten sich jene schätzen, die ohne Schaden entrannen. Lycurgus schien von dem Geschehenen tief betroffen, und zum Ausgleich bot er uns alles an, was sich in seinem Hause befand; wir lehnten jedoch ab und bedeuteten ihm durch Zeichen, nur das Gestohlene wiedererlangen zu wollen. Zu diesem Behufe hatte er bereits Männer ausgesandt, und diese brachten alsbald das Gesuchte. An allen Orten fanden wir die Eingeborenen zahlreich; stets schienen sie friedfertiger Natur zu sein.

       Samstag, 15. April

      Diesen Morgen kamen einige der Häuptlinge an Bord, welchen wir gestern begegnet waren, und brachten Schweine, Brot und Früchte etc.; für diese gaben wir Beile, Linnen und sonstige Dinge nach ihrem Geschmack. Zumal wir gestern keine Stelle gefunden, welche all unseren Zwecken dienlicher war denn unser jetziger Aufenthalt, so beschloss ich unverzüglich, an der nordöstlichen Stelle der Bucht einen befestigten Posten zu errichten, welcher geeignet war zur Beobachtung des Durchgangs der Venus und gleichzeitig von den Geschützen des Schiffes gesichert werden konnte … Da es bereits zu spät für anderes war, wurde eine Gruppe unter Leitung eines Maats zur Bewachung des Zelts zurückgelassen, während wir mit einer anderen Gruppe einen Marsch in die Wälder unternahmen, und mit uns die meisten der Eingeborenen. Wir hatten eben erst den Fluss überquert, als Mr. Banks drei Enten auf einen Schuss erlegte, was die Eingeborenen so entsetzte, dass die meisten von ihnen niederfielen, als seien sie selbst getroffen. Ich hatte Hoffnung, dies werde gute Wirkung auf sie erzielen, doch meine Hoffnung trog; denn wir hatten uns noch nicht lange von dem Zelt entfernt, als sich die Eingeborenen erneut darum zu sammeln begannen, und ihr Waghalsigster brachte einen der Wächter zu Boden, wand die Muskete aus seiner Hand und führte einen Schlag gegen ihn und machte sich davon, und mit ihm flohen alle anderen; doch unverzüglich befahl der Maat seinen Männern, das Feuer zu eröffnen, und der Räuber der Muskete wurde zu Tode getroffen, ehe er sich weit genug vom Zelt entfernen konnte, die Muskete aber ward

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