Was bildet ihr uns ein?. Группа авторов

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Was bildet ihr uns ein? - Группа авторов

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der Kinder verknüpfen können, ohne dass es sich gleich um „Unterrichtseinheiten“ handelt.

      Wie sich die unterschiedlichen Bildungs- beziehungsweise Orientierungspläne auf die Bildung der Kinder auswirken, ist bislang nicht erforscht. Klar ist jedoch, dass durch die unterschiedliche Ausrichtung der Pläne bereits innerhalb Deutschlands ungleiche Voraussetzungen für frühkindliches Lernen entstehen. Hier werden Probleme, die im schulischen Kontext bereits altbekannt sind, wie unterschiedliche Lehrpläne oder Lehrbücher, bereits in die frühe Kindheit vorgezogen, so dass Kinder mit verschiedene Voraussetzungen eingeschult werden. Wenn nun auch noch Aspekte von sozialer Benachteiligung hinzukommen, mag man sich die Auswirkungen kaum vorstellen. Es ist demnach fragwürdig, inwieweit diese Pläne tatsächlich eine Verbesserung für Kinder darstellen, wenn jedes Bundesland seinen eigenen Masterplan verfolgt.

       Ein Gütesiegel allein sichert keine Qualität

      Mit der gesetzlichen Verankerung26 der Pflicht, mehr Kindergarten- bzw. Krippenplätzen in Deutschland zu schaffen, rückte auch zunehmend die Frage nach der Qualität der Kitas27 in den Fokus der Öffentlichkeit. Da die mangelnde Qualität eines Kindergartens zu einer Hürde für das Kind werden kann28, ist die Frage nun, wie diese garantiert werden kann.

      Die sogenannte Nationale Qualitätsinitiative im System der Tageseinrichtungen29, an der sich seit 1999 zehn Bundesländer beteiligen, ist exemplarisch für die aktuellen Qualitätsbestrebungen in Kindertageseinrichtungen der Länder. In diesem Zusammenhang entstand der Nationale Kriterienkatalog, anhand dessen nun die Qualität von Kindertageseinrichtungen überprüft werden kann. Zudem wurde mit der Veröffentlichung „pädagogische Qualität entwickeln“30 Hilfestellung zur internen Evaluation in Tageseinrichtungen für Kinder gegeben. Mit dem deutschen Kindergarten-Gütesiegel31 wurde im gleichen Zuge eine Möglichkeit der externen Evaluation bzw. Qualitätserhebung geschaffen.

      Durch diese Verfahren können bestehende Strukturen und Prozesse stetig überdacht werden. Zudem ist es so möglich, die pädagogische Arbeit weiterzuentwickeln und auf neue Herausforderungen zu reagieren. Dadurch beeinflussen sie also indirekt die Entwicklung der einzelnen Kinder.

      Aus Kindersicht kann dies nur gutgeheißen werden, da angestrebt wird, die pädagogische Arbeit ständig zu optimieren. Solche Verfahren können aber nur dann für Kinder von Nutzen sein, wenn Kitas verpflichtet werden, diese Vorgaben auch umzusetzen. Ist dies nicht garantiert, wie zurzeit in Deutschland der Fall, ist die Qualität der Kindertageseinrichtungen sehr unterschiedlich. Inwieweit Kinder adäquat betreut und gefördert werden, ist dann mehr oder minder dem Zufall überlassen. Ob dies nun in Form eines Gütesiegels oder durch anderer Maßnahmen umgesetzt wird, ist dabei dann nicht maßgeblich. Entscheidend ist vielmehr ein verpflichtendes, verlässliches und nachvollziehbares System, das es möglich macht, bundesweit die Umsetzung von Qualitätsstandards zu überwachen. Deshalb muss es sich die Bundesregierung zur Aufgabe machen, die Qualitätsstandards in den Kitas zu überprüfen und verstärkt einzufordern.

      Nutzt die Gunst der Stunde

      In jedem Fall muss die Aufmerksamkeit, die der frühkindlichen Bildung derzeit zuteil wird, genutzt werden. Vor allem weil viel in diesem Bereich investiert wird. Somit kann wirklich etwas bewegt werden, da sich die Qualität der Kindertageseinrichtung direkt auf den Schulerfolg von Kindern auswirkt. Dennoch sollte vorschulische Bildung nicht als Zulieferbetrieb des Schulsystems betrachtet werden. Ein Kindergarten sollte vielmehr als ein geschützter Ort für individuelle Entwicklung und Bildung von Kindern betrachtet werden. Diese Orte müssen für alle Kinder zugänglich sein – eine Aufgabe, die es noch stärker anzugehen gilt.

      Derzeit werden viele Gelder zur Verfügung gestellt, um mehr Kindergartenplätze zu schaffen, so dass man dem Rechtsanspruch jedes Kindes auf einen Betreuungsplatz nachkommen kann. Andererseits werden die Gelder aber auch in die Forschung und Ausbildung investiert. Entscheidend wird jedoch sein, welche Projekte, Studien und Programme unterstützt werden und ob diese positive Entwicklungen im Bereich frühkindlicher Bildung anstoßen. Wir können es uns nicht leisten, die freigesetzte Energie verpuffen zu lassen.

      Dennoch reichen die Bemühungen in den aufgeführten Bereichen wie der Professionalisierung, der Qualitätsentwicklung und der Entwicklung pädagogischer Konzepte noch nicht aus. Die Frage ist, wie sich die erworbenen Kompetenzen wehrend der Kindergartenzeit in Bezug auf die Bildungsverläufe von Kindern auswirken. Dies kann aber nur im Kontext der Familie und des Schulsystems diskutiert werden. Nur wenn die Anschlussfähigkeit der Systeme gegeben ist, können Bildungsverläufe nachhaltig unterstützt werden. Hierfür müssen die Übergänge aktiv mitgestaltet werden. Ein Kind ist nicht von einem Tag auf den anderen ein Schulkind, bloß weil es im passenden Alter ist. Die Verantwortung hierfür trägt aber nicht allein die Kindertageseinrichtung. Auch die Grundschule als folgende Bildungseinrichtung hat bereits vor, wehrend und nach dem Schuleintritt seinen Anteil daran. Folglich ist es eine gemeinsame Aufgabe von Kindergarten und Schule, das Kind und seine Eltern in der Übergangszeit zu begleiten. Die vorgestellten pädagogischen Konzepte können hierfür eine gutes Hilfsmittel sein. Sie sind wesentlich mehr am Kind orientiert als irgendwelche Schulvorbereitungskurse, die dem Kind bereits vor dem Schuleintritt die Freude am Lernen zunichte machen.

      Es bleibt also wichtig, was wir schon in unserer Kindheit hatten: Kinder brauchen Zeit und Vertrauen, um sich zu entwickeln. Dann tun sie es auch.

       Von der Förderschule behindert – Ein Plädoyer für die Vielfalt

      Laura Hoffmann

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      Wird über das deutsche Schulsystem diskutiert, spricht man allgemein von einem dreigliedrigen Modell, womit die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium gemeint sind. Bei dieser Aufzählung wird allerdings vergessen, dass viele Schüler diese Schulen nicht besuchen dürfen und auf eine weitere Schulform gehen: die Förderschulen. Dort lernen Schüler mit sogenannten Beeinträchtigungen wie einer Lernschwäche oder einer Seh- oder Körperbehinderung. Diese Schulen sind seit langem fester Bestandteil des deutschen Schulsystems und so muss man korrekterweise von einem viergliedrigen Schulsystem in Deutschland sprechen. In der öffentlichen Debatte jedoch werden diese Schulen oft unterschlagen und gelten als „Ausnahmeschulen“, die als solche nicht Teil des allgemeinen Schulsystems sind.

      Die Trennung, die zwischen dem allgemeinen Schulsystem und den Förderschulen vollzogen wird, spiegelt sich auch in der Gesellschaft wider: Die Aufteilung von Kindern und Jugendlichen auf Förderschulen ist nämlich einer der Gründe dafür, dass Menschen mit geistigen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen in Deutschland nicht selbstverständlich zu unserem Alltag gehören. Die Frage ist also, wie wir als Gesellschaft mit Unterschiedlichkeit und den daraus resultierenden verschiedenen Bedürfnissen umgehen wollen.

      Die Trennung von Schülern verdeutlicht auch, wie Bildung in Deutschland derzeit verstanden wird. Allein die Existenz dieser Schulen zeigt, dass eine Trennung zwischen beeinträchtigten Menschen und den vermeintlich „Normalen“ für sinnvoll gehalten wird. Dabei wird oft argumentiert, dass Schüler mit Beeinträchtigungen auf separaten Schulen besser gefördert werden können. Doch ist das wirklich der Fall?

      Gut gemeint ist schlecht gemacht

      Schon vor oder wehrend der Grundschulzeit erfolgt die Trennung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Dann wird bei den betroffenen Kindern aufgrund ihrer geistigen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen ein sogenannter „sonderpädagogischer Förderbedarf

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