Quantenmechanische Grundlagen der Molekülspektroskopie. Max Diem
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(B2.1-1)
Die Funktion
Postulat 7 In Atomen mit mehr als einem Elektron können keine zwei Elektronen identisch die gleichen Quantenzahlen haben. Dieses Postulat ist als Pauli-Ausschließungsprinzip bekannt. Es wird auch wie folgt formuliert: Die Produktwellenfunktion für alle Elektronen in einem Atom muss in Bezug auf den Austausch zweier Elektronen antisymmetrisch sein. Dieses Postulat führt zur Formulierung der Produktwellenfunktion in Form von Slater-Determinanten (siehe Abschn. 9.2) in Mehrelektronensystemen. Der Wert einer Determinante ist null, wenn zwei Zeilen oder zwei Spalten gleich sind. Ein atomares System, in dem Elektronen genau die gleichen vier Quantenzahlen haben, hätte also eine undefinierte Produktwellenfunktion. Darüber hinaus führt der Austausch von zwei Zeilen (oder Spalten) zu einem Vorzeichenwechsel des Wertes der Determinante. Diese letzte Aussage impliziert die antisymmetrische Eigenschaft der Produktwellenfunktion, die beim Austausch zweier Elektronen ihr Vorzeichen ändert.
Kommutierung von Operatoren: Obwohl es sich hier nicht um ein Postulat der Quantenmechanik handelt (es ist ein genau definiertes mathematische Prinzip), werden hier die Auswirkungen der Kommutierung von Operatoren erörtert. In der Physik möchte man häufig mehrere Größen gleichzeitig bestimmen, beispielsweise die Position und den Impuls eines sich bewegenden Objekts oder die x-, y- und z-Komponente des Drehimpulses. Da das obige Postulat 3 besagt, dass jede beobachtbare Größe einem quantenmechanischen Operator zugeordnet ist, muss der Fall untersucht werden, bei dem gleichzeitig nach den Eigenwerten zweier Operatoren gesucht wird.
Es seien
(2.13)
Dabei sind a und b die Eigenwerte und φ und φ die Eigenfunktionen von
(2.14)
oder abgekürzt
Beispiel 2.2
Der Kommutator
Lösung:
(B2.2-1)
(B2.2-2)
Die Ableitung des Produkts
(B2.2-3)
(B2.2-4)
Damit ist der Kommutator
Dies sagt voraus,dass die Position und der Impuls eines sich bewegenden Teilchens nicht gleichzeitig bestimmt werden können. Dies wurde früher in (2.1) als Heisen-berg’sche Unschärferelation
beschrieben. Um die Gleichwertigkeit von (B2.2-5) und (2.1) zu zeigen, müssen die Standardabweichungen von Impuls und Position, σp und σx, bestimmt werden, von denen die Unsicherheiten Δpx und Δx berechnet werden können.
2.2 Die potenzielle Energie und Potenzialfunktionen
Im obigen Postulat 2 wurde die kinetische Energie T durch den Operator
Abb. 2.1 Potenzielle Energiefunktionen für (a) Molekülschwingungen und (b) für ein Elektron im elektrostatischen Feld eines Atomkerns. f ist die Kraftkonstante, k die Coulomb’sche Konstante und e die elektronische Ladung.
ersetzt. Die potenzielle Energie V wurde jedoch unverändert belassen, da sie nicht von dem Impuls eines sich bewegenden Teilchens abhängt. Die potenzielle Energie hängt jedoch von den speziellen Wechselwirkungen ab, die das Problem beschreiben, beispielsweise der potenziellen Energie, die ein Elektron im Feld eines Kerns erfährt, oder der potenziellen Energie, die durch eine chemische Bindung zwischen zwei schwingenden Kernen ausgeübt wird. Die Form dieser Potenzialenergiekurven ist in Abb. 2.1 zusammen mit den Potenzialenergiegleichungen dargestellt.
Wenn die Gleichungen für die potenzielle Energie in die Schrödinger-Gleichung
eingesetzt werden, erhält man eine Differenzialgleichung