Der Thriller um Michael Jackson. Hanspeter Künzler

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Der Thriller um Michael Jackson - Hanspeter Künzler

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hörte. Das Lied gefiel mir sehr, weil da halt auch Kinder mitsangen. Ich war noch ein kleines Mädchen, und Musik interessierte mich noch nicht. Aber immer wenn ich diese spezielle Stimme hörte, wusste ich: das ist Michael Jackson. Immer wenn ich ihn im Fernsehen sah, freute ich mich und zeigte ihn auch meiner lieben geschätzten Mutter. Eines Tages sagte sie mir, ich solle ihn nicht mehr hören, denn er hatte sich am Fernsehen in den „Schritt“ gefasst. Damals war das noch eine Schande. Ich gehorchte meiner Mutter und hörte ihn nur noch bei meiner Freundin.

      Die Jahre vergingen, ich wurde erwachsen, und dann kamen die neuen Vorwürfe wegen Kindermissbrauchs. Ich konnte es nicht glauben und verfolgte jede Minute im Fernsehen, wenn wieder News kamen. Als der Freispruch erfolgte, riss ich all die Fenster in meiner Wohnung auf und spielte meine Michael Jackson-CDs in voller Lautstärke rauf und runter. Alle Leute in meinem Dorf sollten hören, dass Michael Jackson freigesprochen wurde und unschuldig war. Das war mein Comeback als ewig treuer Fan.

      Andrea, 27, Coiffeuse, Meiringen

      Ich habe Michael zum ersten Mal 1982 im „Billie Jean“-Video gesehen. Es wurde damals fast wöchentlich in der Sendung „Formel Eins“ mit Peter Illmann gezeigt. Ich weiß noch genau, ich hab ihn gesehen, gehört, und da sagte irgendetwas in mir: „Dieser Mann hat was.“ Ich kann gar nicht sagen, was es war, aber er hat mich in seinen Bann gezogen. Ich lebte damals in der DDR und hatte vorher noch nichts von MJ oder den Jackson 5 gehört. Von diesem Moment an war es um mich geschehen.

      Hanka, 45, Bankkauffrau, Hannover

      Es war die Zeit kurz nach der Wende, als ich das erste Mal als ehemaliges DDR-Dorfkind den Namen Michael Jackson hörte. Als es losging damals mit den Reisen nach Polen, hatte sich mein ehemaliger Schulfreund „Dangerous“ gekauft. An einem Tag spielte er mir immer wieder „Black Or White“ ab, aber nur den Anfang, den Part mit Macaulay Caulkin. Einmal sah im Fernsehen den Pepsi-Spot. Als der Freund mir sagte, das sei auch Michael Jackson, war meine Reaktion: „Niemals, das ist doch eine Frau!“ Eine Freundin sang plötzlich überall nur noch den Song „You and for Me“. Mein Freund musste mir erklären, dass er „Heal the World“ hieß. So richtig Fan wurde ich erst, als man mir erzählte, er würde Kinder missbrauchen. Von da an war es passiert. Meine Reaktion darauf war nur: „Niemals!“, obwohl ich ihn erst zwei Mal im Fernsehen gesehen hatte. Mein Urteil war klar. Mein Freund war seitdem nicht mehr Fan, aber ich bin es dadurch geworden.

      Steffi Z., 28, Studentin der Medizinischen Biotechnologie, Rostock

      Ich war damals, 1995, süße elf Jahre alt – und es begab sich, dass mein absoluter Grundschulschwarm zufällig dieselbe Frisur hatte wie Michael im „You Are Not Alone“-Video. Da ich einfach ziemlich auf diese Frisur abfuhr, hatte dieser Meikel Tschäkson schon einen guten Stand. Dazu kam noch, dass zu diesem Zeitpunkt jeder von irgendjemandem Fan war und ich aber jemand Besonderen wollte – jemanden, den keiner mochte – also: Michael :o)

      Als dann noch mein Vater kurz darauf die HIStory-CD mitbrachte und ich ihn fragte: „Ist das in Ordnung? Ist die Musik gut?“ und dieser das bejahte, war die Sache klar. Und „Earth Song“ – ein Lied für den Umweltschutz –, das war natürlich auch ein ganz klares Argument, jetzt sofort auf der Stelle Michael Jackson-Fan zu werden …

      Birgit, 25, Studentin, Hög

      Als ich mich in einer Lebenskrise befand und weder ein noch aus wusste, weil niemand in meinem Umfeld verstanden hat, was mich so quälte, da habe ich eine Doku auf Viva über ihn gesehen, und ich weiß nicht wieso – ich habe einfach plötzlich gedacht, das wäre der einzige Mensch, der mich doch verstehen könnte. Das war vor zweieinhalb Jahren.

      Anonym, 21, Drogistin, Basel

      Ich war elf Jahre alt, als ich vom Onkel zum Geburtstag „Dangerous“ geschenkt bekam. Er meinte, ich solle mal etwas anderes hören als Bibi Blocksberg. Ich legte die Kassette ein und hörte seine Stimme … den Beat … und ich war hin und weg. Abends kam dann etwas über ihn im TV, meine Eltern riefen mich, ich sah ihn und *peng*, seitdem bin ich MJ-Fan.

      Jennifer Fuhrmann, 28, Rechtsanwaltsfachangestellte, Hagen

      Ich war gerade mal sechs Jahre, als ich das Interview zusammen mit Lisa-Marie Presley im Fernsehen gesehen habe. Ich war so fasziniert von diesem Menschen, dass ich alles über ihn wissen wollte. Ich stellte meiner Mutter tausend Fragen, deshalb kaufte sie mir meine erste CD von Michael.

      Mariélena, 21, Studentin, Genf

      Als ich ihn zum ersten Mal sah, war ich sechs Jahre alt und lebte in Rumänien. Wir selbst besaßen keinen Fernseher. Ich war zu Besuch bei einer Cousine. Ich war so fasziniert von diesem Tänzer, dass er mich nie mehr losgelassen hat.

      Beatrice Heusser, 31, Bürokauffrau, Berglen

      Es war im Sommer 2005, ich war allein zu Hause, weil meine Familie im Urlaub war, und ich hatte mir von einem Freund das „HIStory“-Album ausgeliehen. Es ist noch heute bei mir, wir haben damals nie darüber geredet, wann er es zurückhaben wollte. Von dem Prozess bekam ich komischerweise überhaupt nichts mit. Ich denke, ich habe zu der Zeit kaum Fernsehen geschaut oder die Zeitung gelesen. Im Sommer fing es richtig an. Ich war alleine, ich hatte Zeit für mich, und was habe ich getan? Ich habe den ganzen Tag „Man in the Mirror“ gesungen. Dann fing ich an, mich mit dem Internet auseinanderzusetzen. Ich habe mich in einen Chat eingeloggt und wie wild herumgefragt, ob es denn da auch Michael Jackson-Fans gebe. Wenn ich heute darüber nachdenke, finde ich es sehr lustig, was ich da so alles getan habe.

      Ich bin Michael für so vieles dankbar. Er hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Bevor ich auf ihn stieß, war ich wie fast jede andere 13- bis 14-Jährige fixiert auf das äußere Erscheinungsbild, Jungs und Klamotten. Michael zeigte mir, dass es keineswegs auf das Aussehen einer Person ankommt, sondern auf das, was in ihr steckt.

      Lisa Heinrich, 19, Ausbildung zur Fotografin, Sunne, Schweden.

      Ich bin mit dem Motown-Sound aufgewachsen – mein Vater war ein Fan. Michael nahm ich das erste Mal Anfang 1983 wahr. Ich war drei Wochen in Paris zu einem Frankreich-Austausch. Meine Austauschschülerin hatte „Thriller“. Die Platte hatte hinterher bestimmt tiefere Rillen. Ich war schrecklich einsam und hatte Heimweh. In meiner Verzweiflung habe ich Briefe an Michael in mein Tagebuch geschrieben. Ich bin dann mit dem Bruder der Austauschschülerin drei Tage mit dem Motorrad durch Paris gefahren, bis ich die Platte selbst hatte.

      Fan war ich danach aber nicht. Ich besaß alle Alben und habe die Musik von Zeit zu Zeit intensiv gehört, aber ich war kein Fan. Der Mensch hinter der Musik hat mich nicht wirklich interessiert. Die Pressekonferenz zur Ankündigung der O2-Konzerte, beziehungsweise die nachfolgende Nacht, haben das verändert. Ich suchte die ganze Nacht lang Infos über Michael im Netz. Ich las alles, was ich finden konnte. Die Oxford-Rede (Anmerkung: Am 21. März 2001 hielt Michael an der Universität Oxford eine Rede, um auf seine Hilfsorganisation Heal the Kids aufmerksam zu machen) hat es dann geschafft. Es ist einfach die Rechtfertigung seines Lebens und seiner Kunst.

      Stefanie Reichert, 41, Betriebswirtin Druck, Leonberg

      Eigentlich bin ich ein waschechter Metal-Fan. Mir gefallen Bands wie Metallica, Children of Bodom, Bullet For My Valentine und Iron Maiden. Obwohl Michael Jackson nichts mit dieser Musik zu tun hat, ist er jedoch meine größte Leidenschaft und der wichtigste Künstler für mich. Er hat mich schon sehr lange interessiert, aber ich sagte es niemandem, weil alle etwas gegen ihn hatten. Vor zwei Jahren begann ich, CDs und DVDs zu kaufen, da wurde ich zum echten Fan.

      Marina Santucci, 15, Schülerin, St. Gallen,

      In meinem Alter kennt man Michael Jackson zwangsläufig. Man muss ja nicht mal ihn oder seine Musik

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