Iron Man. Tony Iommi
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9: Mein letzter Job
Nach der Schulzeit erwartete man von mir, mich dem Heer der Arbeiter anzuschließen. Ein Freund von Dad, dem eine Klempnerei gehörte, besorgte mir den ersten Job. Ich arbeitete auf einer Baustelle, hielt aber nicht lange durch, da ich nicht schwindelfrei bin.
Die nächste Karrierestation meines Arbeitslebens war ein Fließband-Job. Dort produzierte ich Schellen, die beim Anschließen von Gummidichtungen benötigt wurden. Man wurde nur nach der Stückzahl bezahlt. Doch wenn man schnell malochte, riss man sich die Hände auf. Ich dachte nur: Mit diesen Händen sollst du noch spielen? Klar, dass ich mich so schnell wie möglich verzog.
Anschließend fand ich eine Anstellung bei Yardley’s, einem großen Musikgeschäft, das im Stadtzentrum lag. Dort trafen sich alle Musiker, und die Angestellten protzten mit ihren Fähigkeiten, um die Instrumente schneller abzusetzen. Ich dachte mir: „Prima, ich werde also Gitarren vorführen und den Kunden die jeweiligen Sound-Möglichkeiten demonstrieren.“
Aber statt dessen sollte ich Schaufenster dekorieren und die Drumsets und Gitarren putzen. Hey, wann darf ich mich endlich hinsetzen und Gitarre spielen? Dann wurde in dem Laden eingebrochen. Der Verdacht fiel schnell auf mich, da ich erst seit kurzem dort arbeitete. Ich wurde verhört und sie blieben misstrauisch, bis man endlich den Dieb fasste. Ich mochte den Job nicht, da ich nur Hilfsarbeiten machen musste. Außerdem empfand ich das Verhalten nach dem Einbruch als reichlich unfair. Ich zog also weiter und suchte mir einen anderen Broterwerb.
Dass ich immer wieder die Jobs an den Nagel hängte, kam bei meiner Familie natürlich nicht gut an. Meine Eltern meckerten dauernd: „Wann suchst du dir endlich einen ordentlichen Beruf, anstatt dauernd Gitarre zu spielen!?“
Nach Yardley’s malochte ich als Schweißer, wobei ich bekanntlich die Finger verlor. Nachdem die Hand wieder geheilt war, arbeitete ich bei B&D Schreibmaschinen. Ich musste einen Anzug tragen und zu verschiedenen Firmen fahren, um dort vor Ort den Wartungsservice durchzuführen. Beim Reparieren der Schreibmaschinen lag jedes Mal der ganze Tisch voller Schrauben – ein heilloses Chaos. Wo ist diese oder jene Schraube? Hey, da sind ja noch zwei Schrauben übrig geblieben! Mein Gott!
Ich mochte den Job aber, weil man dabei eine Menge Frauen kennen lernte. So lange ich die Schreibmaschinen instandsetzte, hatten sie nichts zu tun und quasselten unentwegt. Mir blieb gar nichts anderes übrig als mitzureden. Ich kam wohl gut an, denn ständig riefen Frauen bei der Auftragsannahme an und behaupteten, ihre Schreibmaschine wäre schon wieder defekt. Der Prokurist warf dann ein Auge auf mich: „Du warst erst vor einigen Tagen in der Firma. Hast du die Maschinen nicht repariert?“ „Doch, und zwar anständig!“
„Meine Güte, du sollst da schon wieder hinkommen, weil irgendwas nicht funktioniert. Los, mach dich auf die Socken.“
Natürlich waren die Schreibmaschinen gut in Schuss, aber da ich mich so nett mit den Frauen unterhalten hatte, hofften sie, ich würde sie zu einem Date einladen. Der Job machte mir endlich Spaß, aber ich schmiss ihn hin, da viel zu viele Gigs mit The Rest anstanden und ich immer zu spät zur Arbeit kam.
Und dann musste ich mich nie mehr nach einem anderen Job umsehen.
10: Wie drei Engel einmal den Heavy Metal retteten
Nachdem ich den Führerschein in der Tasche hatte, ich muss ungefähr 19 gewesen sein, legte ich mir einen MGB-Sportwagen zu. Ich arbeitete viel, aber das ganze Geld ging für den Wagen drauf. Meine Mutter war dagegen, weil ich mit dem Ding wie ein Wilder raste. Und tatsächlich baute ich auch einen Unfall.
Ich fuhr eine vierspurige Schnellstraße entlang und überholte einen anderen Wagen, in dem ein attraktives Mädchen saß. Und plötzlich – Bäng! Ich war wohl über einen scharfen Gegenstand gefahren, denn zwei Reifen platzten, wodurch ich von der Fahrbahn geschleudert wurde. Ich flog im hohen Bogen auf eine Baumreihe zu und sah wie die Kotflügel durch die Luft wirbelten. Der Unfall schien sich in Zeitlupe abzuspielen. Es klingt verrückt, aber ich sah wie drei engelhafte Wesen herabschwebten, eins auf der linken und zwei auf der rechten Seite. Ich dachte nur noch: „Das war’s jetzt wohl.“
Der Wagen knallte an einen Baum, überschlug sich, und ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, roch ich Benzin und betete, dass der MGB nicht in lichterlohen Flammen aufgeht. Es war ein Cabriolet ohne Sicherheitsbügel und lag auf der Oberseite, doch es gelang mir rauszukriechen und unter großen Mühen bis zur Straße zu robben. Ich hatte eine Gehirnerschütterung und wusste nicht, was vor sich ging. Ein Typ nahm mich mit, und ich flehte ihn an: „Erzähl bloß nichts meinen Eltern, bitte nicht!“
Als nächstes erinnere ich mich daran, wie ich im Krankenhausbett lag und Mum mich anschnauzte: „Du bescheuerter Idiot! Wie konntest du nur! Du hättest dir niemals den Wagen kaufen sollen.“
Verdammter Mist!
Jeder, der das Schrottauto sah, schüttelte ungläubig den Kopf: „Eigentlich müsstest du tot sein.“ Sie brachten das Wrack auf einem Anhänger zu unserem Haus. Mum sah es und brach in Tränen aus. Sogar die Leute vom Abschleppdienst wunderten sich: „Wie bist du da nur rausgekommen?“
„Ich weiß es nicht.“
Eigentlich hätte ich tot sein müssen, ich kam jedoch mit einer leichten Gehirnerschütterung davon. Ich hatte einige Schrammen abgekriegt, doch nichts Ernstes.
Die Erinnerung an die drei Wesen ist immer noch sehr lebendig. Mein Gott, ich wurde gerettet – und zwar aus einem bestimmten Grund: um etwas Sinnvolles zu leisten. Vielleicht, um den Heavy Metal zu erfinden, wie ein Freund meinte. Ist das tatsächlich so eine großartige Leistung!? Meine Schutzengel sind wohl immer noch am Lästern: „Hoppla, das ging aber in die Hose!“
Nach dem Unfall benötigte ich einige Wochen, bis ich mich wieder traute, in ein Auto zu steigen. Da ich gezwungen war, den Transit der Band zu fahren, blieb mir allerdings nicht viel Zeit zum Grübeln. Und Sportwagen legte ich mir später auch wieder zu.
Doch beim Überholen schaue ich keinen Frauen mehr nach.
11: Spuk und Drogen
Nach der Auflösung von The Rest erhielt ich ein Angebot von einer Band mit dem Namen Mythology. Sie kamen aus Carlisle, einer Stadt an der Grenze zu Schottland, mit damals ungefähr 70.000 Einwohnern. Von Birmingham aus bedeutete das eine dreistündige Autofahrt. Ich zog mit Chris in die Stadt, denn Mythology suchten auch einen Sänger. Die Band bestand eigentlich nur noch aus Neil Marshall, dem Bassisten und Kopf der Gruppe, und einem Schlagzeuger, der aber kurz darauf ebenfalls ausstieg. Tja, ich wusste da einen guten Ersatz, und so kam Bill Ward zu uns. Dann zogen die übrigen Musiker von The Rest nach Carlisle, und von da an nannten wir uns Mythology. Für uns war das ein natürlicher Entwicklungsschritt, denn in Birmingham hatten wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Bei Mythology standen zahlreiche Gigs an, denn sie waren dort oben die größte Band.
Ich hatte Birmingham nie für eine längere Zeit verlassen und wohnte zwangsläufig noch bei meinen Eltern. Auszuziehen und in Carlisle mit einer Band zu leben, bedeutete einen großen Schritt für mich. Ich kannte dort niemanden, da aber Chris und ein wenig später Bill nach Carlisle zogen, wurde mir die Eingewöhnungszeit erleichtert. Wir wohnten im Compton House, einem großzügig geschnittenen Gebäude, das in verschiedene Wohnungen unterteilt war. Wir hatten ein Wohnzimmer und eine Küche in der obersten Etage und ein Schlafzimmer darunter gemietet – welches wir uns teilten!
Die Vermieterin und ihre Tochter wohnten auch