Die Evolution der Seele und Natur. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Die Evolution der Seele und Natur - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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in dessen Umdrehungen, sie sieht dessen Beginn als eine Bestätigung unwissender Begierde, sein Ende als eine auslöschende Seligkeit des Entrinnens. Das sich nutzlos drehende Rad stört auf ewig den Frieden des Nicht-Seins und erzeugt Seelen, deren einzige schwere Chance und deren ganze Musteraufgabe darin besteht aufzuhören. Die Vorstellung des Seins ist nur eine Erweiterung unseres ersten materie-beherrschten Gefühls von der Welt, von unserer Erschaffung in ihr und unserem endgültigen Ende. Sie greift unser erstes klares Bild vom körperlichen Leben an jeder Stelle auf und formuliert alle seine Einzelheiten im Sinne einer seelischeren und spirituelleren Vorstellung unserer Existenz.

      Im materiellen Universum sehen wir ein riesiges System periodischer mechanischer Wiederkünfte. Eine ungeheure mechanische Wiederkehr lenkt alles lang Andauernde und Weite; eine ähnliche, jedoch schwächere, alles Vergängliche und Kleine. Die Sonnen schießen hervor ins Sein, rollen flammend im Raum, verschwenden Kraft durch Bewegung, verblassen und sind erloschen; vielleicht, um wieder aufzuflammen ins Sein und ihren Lauf von neuem zu beginnen, oder aber es treten andere Sonnen an ihre Stelle und drehen ihre Runden. Die Jahreszeiten der Zeit wiederholen ihre wandellosen Zyklen ohne Ende. Immer lässt der Lebensbaum seine vielfältigen Blüten sprießen, wirft sie ab und lässt die gleichen wieder hervorbrechen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Der menschliche Körper wird geboren und wächst, wird schwach und schwindet dahin, doch aus ihm werden andere Körper geboren, die denselben einen sinnlosen Zyklus aufrechterhalten. Dieser ganze bemühte und beharrlich fortdauernde Vorgang ist für das Verständnis deshalb ein Rätsel, weil darin offenbar nicht der geringste Sinn und keine Bedeutung liegt außer der bloßen Tatsache eines grund- und zwecklosen Daseins, dem das aufhebende oder ausgleichende Faktum des individuellen Aufhörens auf dem Fuße folgt beziehungsweise es erleichtert. Und dies deshalb, weil wir den Mechanismus wahrnehmen, jedoch die Macht, die diesen Mechanismus in Gebrauch nimmt, und die Absicht in diesem Gebrauch nicht sehen. In dem Augenblick aber, in dem wir erkennen, dass es einen bewussten, in sich selbst weisen und unendlichen Geist gibt, der über das Universum nachsinnt, und eine geheime, langsam sich selbst findende Seele in den Dingen, gelangen wir zur Notwendigkeit einer Idee in seinem Bewusstsein, zur Notwendigkeit von etwas, das durch diese großen, planvollen Tätigkeiten konzipiert, gewollt, in Bewegung gesetzt wird und mit Sicherheit geleistet und allmählich erfüllt werden soll.

      Die buddhistische Darstellung lässt jedoch in ihrem streng mechanischen Lebenssystem weder ein Selbst noch einen Geist noch ein ewiges Wesen gelten. Sie erfasst nur das Phänomen eines ständigen Werdens und erhebt es von der physischen zur psychischen Ebene. So wie es für unser physisches Mental klar ist, dass es Energie, Tätigkeit und Bewegung gibt, die durch ihre materielle Kraft die Formen und Mächte des materiellen Universums erschaffen können, so gibt es für die buddhistische Sicht der Dinge Energie, Tätigkeit und Karma, die durch ihre psychische Ideen- und Assoziationskraft dieses eingekörperte Seelen-Leben mit seiner kontinuierlichen periodischen Wiederkehr schaffen. Wie der Körper eine dem Zerfall ausgesetzte Gestaltung, Zusammensetzung und Verbindung ist, so ist auch die Seele eine auflösbare Gestaltung und Verbindung; das seelische Leben erhält sich wie das physische Leben selbst durch ein ununterbrochenes Fließen und eine ständige Wiederholung derselben Tätigkeiten und Bewegungen. Wie diese ständige Erbfolge von Leben eine Verlängerung des einen universellen Lebensprinzips durch fortgesetzte Schaffung ähnlicher Körper, eine mechanische Wiederkehr ist, so ist auch das System der Seelen-Wiedergeburt eine ständige Verlängerung des Prinzips des Seelen-Lebens durch fortgesetzte Schaffung von ähnlichen eingekörperten Assoziationen und Erfahrungen mittels Karma, eine mechanische periodische Wiederkehr. Wie die Ursache dieser ganzen physischen Geburt und dieser fortlaufenden Vererbung ein dunkler Wille zum Leben in der Materie ist, so ist die Ursache der fortgesetzten Seelen-Geburt ein unwissender Wunsch oder Wille, in der universellen Karma-Energie zu sein. Wie das ständige Kreisen des Universums und die Bewegungen seiner Kräfte individuelle Existenzen erzeugen, die sich durch individuellen Tod vom Sein freimachen oder in ihm enden, so gibt es dieses ständige Rad des Werdens und der Karma-Bewegung, wovon individualisierte Seelen-Leben gebildet werden, die sich aus ihrer ununterbrochenen Aufeinanderfolge durch ein Hinschwinden und Aufhören befreien müssen. Das Erlöschen des eingekörperten Bewusstseins ist unser offenbares materielles Ende; auch für die Seele ist das Ende ein Erlöschen, die inhaltslose Befriedigung des Nichts oder irgendeine unbeschreibliche Seligkeit eines überbewussten Nicht-Seins. Der Kern dieser Auffassung ist die Behauptung des mechanischen Geschehens oder periodischen Wiederkehrens der Geburt; doch während Ende und Zerfall des körperlichen Lebens aufgezwungen sind, endet das Seelen-Leben durch eine gewollte Selbstauslöschung.

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