Das Reisebuch Europa. Jochen Müssig
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In Toruń wurde 1473 der Astronom, Arzt und Domherr Nikolaus Kopernikus geboren.
Podlachien – einsames Land im Osten
In Podlachien finden Naturliebhaber, Wanderer und Wohnmobilreisende ein kleines Paradies. In den letzten Urwäldern Europas und verträumten Ortschaften scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Podlachien liegt im äußersten Nordosten des Landes und gilt mit insgesamt vier Nationalparks als eines der Naturparadiese Polens. Die Hauptstadt Białystok zählt rund 290 000 Einwohner, sonst ist die Region nur dünn besiedelt. Im Südosten der Woiwodschaft liegt eine der urwüchsigsten Landschaften Europas. Der Białowieski-Nationalpark ist das älteste Naturschutzgebiet Polens und Heimat der größten freilebenden Wisent-Herde des Landes. Auch die barocke Residenzstadt Tykocin hat Flair; sie war einst ein Zentrum der jüdischen Bevölkerung. Um 1800 stellten Juden etwa 70 Prozent der Einwohner, bis heute erhalten ist die barocke Synagoge im Stadtzentrum.
Info: www.polen.travel
Die Masurische Seenplatte wird von einer Moränenlandschaft mit vielen Rinnen gebildet.
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Nadwi lanska Chata in Luskzowo ist ein 1801 von Mennoniten errichtetes Anwesen, das kulinarische Workshops rund um das Federvieh und weitere polnische Spezialitäten aus Wald und Flur anbietet. Selbstverständlich kann man diese wunderschöne Woiwodschaft nicht verlassen, ohne eines der berühmten Gänsegerichte verspeist zu haben. www.nadwislanskachata.com
Beeindruckend in der Stadt Giżycko, dem ehemaligen Lötzen, ist die imposante Burganlage. Besucher erfahren auf einem Rundgang durch die Festung Boyen, die im 19. Jahrhundert als preußische Ringfestung angelegt wurde, alles über die Militärhistorie der Gegend. www.twierdza.gizycko.pl
Die imposante Wassermühle Zielony Lasek mit dem intakten Mühlenwehr wurde im 19. Jahrhundert errichtet, die ehemalige Getreidemühle ist heute noch funktionsfähig und ein Musterbeispiel für die typische Mühlenarchitektur in Masuren. www.zielonylasek.pl
In der Nähe von Tykocin liegt das kleine Pentowo, ein Anwesen, das sich den Titel »Europäisches Storchendorf« erworben hat. Hier kann man im Sommer mehr als 20 Storchenfamilien beobachten. www.pentowo.pl
Der Branicki-Palast ist zweifellos einer der reizvollsten Plätze in Bialystok. Mit den reich verzierten Fassaden, luxuriösen Gemächern und einer prachtvollen barocken Parkanlage gilt das nach französischem Vorbild entstandene Schloss als das polnische Versailles. www.ogrodbranickich.bialystok.pl
Südpolnisches Zentrum der Künste
Wer Krakau nicht gesehen hat, kennt Polen nicht. Dieses geflügelte Wort könnte zutreffender nicht sein. Nirgendwo anders im Land werden Kultur und Geschichte so liebevoll gepflegt wie in der alten Königsstadt. Dabei zeigt sich Polens südliche Metropole keineswegs museal oder verstaubt. Im Gegenteil: Die vielen jungen Einwohner sorgen für eine frische Atmosphäre.
Die Marienkirche thront am Rande des Rynek Główny.
Als die UNESCO 1978 die ersten zwölf Stätten des Welterbes der Menschheit kürte, fand sich manche Überraschung auf der Liste. Die Altstadt von Krakau gehörte dazu. Damals kannten nur wenige Touristen Polens zweitgrößte Stadt aus eigener Anschauung. Diese Zeiten sind lange vorüber. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass Krakaus historische Mitte ein Juwel der Städtebaukunst ist. Doch noch immer reiben sich viele Besucher verwundert die Augen, wenn sie erstmals den Rynek Główny betreten. Der Hauptmarkt ist nicht nur einer der größten, sondern gilt vielen auch als einer der schönsten Stadtplätze Europas.
In seiner Mitte stehen die Tuchhallen, deren Renaissance-Fassaden eher in eine italienische denn in eine polnische Stadt zu passen scheinen. An der Ostecke des Platzes zieht die gotische Marienkirche mit ihren beiden ungleich hohen Türmen die Blicke auf sich. Zu jeder Stunde bläst ein Trompeter von oben sein Signal in alle vier Himmelsrichtungen.
Jazz-Konzert in der urigen Atmosphäre eines Kellerlokals.
Versteckte Plätze der Hoch- und Alltagskultur
Der Rynek Główny ist zu fast jeder Tageszeit belebt und strahlt dennoch eine würdevolle Ruhe aus. Die umliegenden Cafés bieten Gelegenheit zur Stärkung, bevor es hineingeht ins Gassengeviert. Verlaufen ist so gut wie ausgeschlossen, da der Stadtplan einem Schachbrett gleicht. Neben der Marienkirche mit dem kostbaren Hochaltar von Veit Stoß gibt es 18 weitere Kirchen in der Altstadt, darunter die der Franziskaner, deren Besuch allein wegen des in Farben schwelgenden Fensters des Jugendstilkünstlers und Multitalents Stanisław Wyspiański (1869–1907) lohnt.
Im Czartoryski-Museum hängt eines der anrührendsten Gemälde von Leonardo da Vinci, »Dame mit dem Hermelin«. Andere Stätten der Hochkultur verbergen sich hinter unscheinbaren Eingängen, so etwa der Innenhof des Collegium Maius. Die Atmosphäre der nach Prag zweitältesten Universität Mitteleuropas