Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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Vom unmittelbaren Schriftverkehr der Kommandos ist fast nichts erhalten geblieben. Die vom britischen Geheimdienst abgefangenen Nachrichtenübermittlungen sind erst seit relativ kurzer Zeit für die Forschung zugänglich, bieten jedoch gleichwohl lediglich Splitter. Auch Nachkriegsermittlungen der deutschen Staatsanwaltschaften helfen hier kaum, denn neben Zeugenaussagen und den in der Regel hochproblematischen Aussagen der Beschuldigten enthalten sie nur selten zeitgenössische Dokumente der betreffenden Einheiten. Trotzdem darf angenommen werden, daß in Zukunft noch weitere Quellen der Einsatzgruppen in Archiven oder Privatnachlässen auftauchen werden.

      Auch zur Schreibweise und zum Umgang mit offensichtlichen Fehlern sind einige Bemerkungen nötig. Die uneinheitliche Orthographie wurde belassen, allerdings mit einer Ausnahme: Ging es um die Unterscheidung zwischen „Maß“ und „Masse“, wurde dies durch entsprechende Korrekturen kenntlich gemacht. Auch sinnentstellende Schreibfehler, die zweifelsfrei erkennbar waren, fielen einer stillschweigenden Verbesserung zum Opfer. So ist eine „Verbüßung von Sprengstoffattentaten“ blanker Unsinn, da natürlich „Verübung“ gemeint ist. Dasselbe gilt auch für einen geradezu Freud’schen Verschreiber wie „Befriedigung des flachen Landes“, weil im Kontext nur „Befriedung“ Sinn macht. Daneben allerdings gibt es klar erkennbare Schreibfehler, die sich nicht erhellen lassen. So legt zwar die Wendung „Um Petersburg und Petersburg“ die Vermutung nahe, daß mit der zweiten Nennung Schlüsselburg gemeint ist, doch ist diese Interpretation keineswegs zwingend. In derartigen Fällen wurde dies durch ein „Sic“ in eckigen Klammern verdeutlicht. Dasselbe Verfahren wurde auch bei unvollständigen oder verbauten Sätzen im Text angewandt. Bei einer offensichtlich falschen Schreibweise von Personennamen findet sich hingegen die richtige Version jeweils in eckiger Klammer dahinter. Worte, die sich partout nicht entziffern ließen, wurden nicht als Torso in den Text aufgenommen, sondern komplett durch den Hinweis „Unleserlich“ in eckiger Klammer ersetzt. Einfache Schreibfehler wie Buchstabendreher wurden dagegen stillschweigend verbessert. Ebenso wurde bei den häufig variierenden Ortsnamen verfahren. So existieren für das weißrussische Mogilew in den EM drei verschiedene Schreibweisen, während Kiew anfangs fast ausschließlich als „Kijew“ auftaucht. Im Zweifelsfall galt hier stets die Version im Kartenmaterial des deutschen Heeres. All diese Eingriffe in den Text erschienen uns im Sinne einer besseren Verständlichkeit als zu verantworten und unabwendbar.

      Abschließend gilt es Dank zu sagen all denjenigen, die ihr Teil zum Gelingen dieses Mammutwerkes beigetragen haben: In erster Linie sind wir alle Heidrun Baur, der verdienten Mitarbeiterin der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart, tief verbunden, die in unermüdlicher Arbeit die EM eingescannt und korrigiert sowie die Kommentare und das Personenregister erfaßt hat. Unser Freund Stephen Tyas (St. Albans) überließ uns die in den National Archives in Kew bei London lagernden Decodes des britischen Geheimdienstes, die er wie kein anderer kennt. Ray Brandon (Berlin) erstellte das Kartenmaterial dieses Bandes. Reinhart Schwarz (Hamburg) sorgte unkompliziert für die Bereitstellung der Babij Jar-Photos aus den Beständen des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Auch Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Prof. Dr. Bernd Greiner und Matthias Kamm vom Hamburger Institut für Sozialforschung fühlen wir uns verbunden, da sie von vornherein von der Bedeutung des Projekts überzeugt waren und es vorbehaltlos unterstützten. Und dies nicht allein durch die großzügige Übernahme von Personalkosten sowie Sachmitteln, ohne die ein solches Vorhaben nur schwer zu realisieren ist, sondern in gleicher Weise ideell, indem sie es zu ihrem eigenen machten. Dasselbe gilt für Paul Shapiro vom Center For Advanced Holocaust Studies am United States Holocaust Memorial Museum (Washington D.C.). Ihnen allen verdankt der Band großzügige Zuschüsse durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie durch den Curt C. und Else Silberman Fund des Museums, die die Veröffentlichung eines solch voluminösen Werkes erst möglich machten. Hierfür sei ihnen allen herzlich gedankt.

      1 Martin Broszat: Vorwort zu: Helmut Krausnick/Hans-Heinrich Wilhelm: Die Truppe des Weltanschauungskrieges. Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938–1942, Stuttgart 1981, S. 9f.

      2 Hans-Heinrich Wilhelm: Die Einsatzgruppe A der Sicherheitspolizei und des SD 1942/42, Frankfurt/M. u. a. 1996; Andrej Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941–1943, Hamburg 2003; Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941 bis 1944, Hamburg 1999. Eine umfassende Fallstudie zur Einsatzgruppe C fehlt bisher.

      3 Peter Klein (Hrsg., mit Beiträgen von Andrej Angrick, Christian Gerlach, Dieter Pohl u. Wolfgang Scheffler): Die Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion 1941/42. Die Tätigkeits- und Lageberichte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Berlin 1997.

      4 Die hier vertretenen Ansichten spiegeln nicht die Meinung des USHMM wider.

      5 Die Originale der EM (mit Ausnahme der fehlenden Nr. 158) befinden sich im BAB unter den Signaturen R 58/214–221; Kopien sind verfügbar in einer Reihe von Archiven, etwa dem IfZ, USHMM u. NARA.

      6 Krausnick/Wilhelm: Die Truppe des Weltanschauungskrieges (Anm. 1), S. 619; Christian Gerlach: Die Ausweitung der deutschen Massenmorde in den besetzten sowjetischen Gebieten im Herbst 1941. Überlegungen zur Vernichtungspolitik gegen Juden und sowjetische Kriegsgefangene, in: ders.: Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg, Hamburg 1998, S. 58; vgl. Gerd Robel: Sowjetunion, in: Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, München 1991, S. 499–560; Alexander Kruglov: The Losses suffered by Ukrainian Jews in 1941–1944, Kharkov 2005.

      7 In dieser Frage haben sich die Nachkriegsaussagen von ehemaligen EG-Angehörigen u. anderen deutschen Funktionsträgern im Osten zwar als ergiebiger, aber nicht aufschlußreicher als die EM erwiesen. Neben der Kontroverse zwischen dem Juristen Alfred Streim u. dem Historiker Helmut Krausnick um die Existenz u. Datierung eines Judenvernichtungsbefehls Hitlers (Alfred Streim: Zur Eröffnung des allgemeinen Judenvernichtungsbefehls gegenüber den Einsatzgruppen, in: Eberhard Jäckel/Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg. Entschlußbildung und Verwirklichung, Stuttgart 1985, S. 107–119; Helmut Krausnick: Hitler und die Befehle an die Einsatzgruppen im Sommer 1941, ebd., S. 88–106; Alfred Streim: The Tasks of the SS Einsatzgruppen, in: SWCA 4(1987), S. 309–328; Erwiderung Krausnick, ebd. 6(1988), S. 311–329; Erwiderung Streim, ebd., S. 331–347) ist besonders zu nennen Ralf Ogorreck: Die Einsatzgruppen und die „Genesis der Endlösung“, Berlin 1996.

      8 Alfred Streim: Zum Beispiel: Die Verbrechen der Einsatzgruppen in der Sowjetunion, in: Adalbert Rückerl (Hrsg.): NS-Prozesse. Nach 25 Jahren Strafverfolgung: Möglichkeiten – Grenzen – Ergebnisse, Karlsruhe 1971, S. 65–106; Ronald Headland: The Einsatzgruppen: The Question of their Initial Operations, in: HGS 4(1989), S. 401–412.

      9 EM 143 v. 8.12.1941 ist das einzige Dokument zu diesen Massakern mit 385 (Gornostaipol) bzw. 120 (Dymer) ermordeten Juden.

      10 Als Forschungsüberblick zur Geschichte der EG: Klaus-Michael Mallmann: Menschenjagd und Massenmord. Das neue Instrument der Einsatzgruppen und -kommandos 1938–1945, in: Gerhard Paul/Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg. „Heimatfront“ und besetztes Europa, Darmstadt 2000, S. 291–316.

      11 Auszugsweise Abdrucke vor allem jener EM-Passagen, die sich mit der Ermordung der sowjetischen Juden befassen, bieten insbesondere Yitzhak Arad/Shmuel Krakowski/Shmuel Spector (Hrsg.): The Einsatzgruppen Reports. Selections from the Dispatches of the Nazi Death Squads’ Campaign Against the Jews in Occupied Territories of the Soviet Union July 1941–January 1943, New York 1989; John Mendelsohn (Hrsg.): The Holocaust. Selected Documents, Bd. 10, New York-London 1982; Yitzhak Arad/Yisrael Gutman/Abraham Margaliot (Hrsg.): Documents on the Holocaust: Selected Sources on the Destruction of the Jews of Germany and Austria, Poland, and the Soviet Union, Jerusalem 1981.

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