Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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sehr gespannt; Vorräte von Russen weitgehendst abtransportiert. Wehrmacht hat Preisstop angeordnet. Während der russischen Besetzung sind Gehälter um 100–200%, Lebensmittel um 4–500%, Textilwarenpreise um 1–2000% gestiegen. EK 2: Standort Schaulen. Wird baldmöglichst nach Riga nachgezogen.

      Einsatzgruppe B: Standort Lemberg (FT-Verbindung).

      Gruppenleiter berichtet: Sogenannte Landesregierung11 hat erklärt, in Universität Lemberg Dienstsitz nehmen zu wollen. Zusammensetzung bisher: Leitung Stezko, Karbowiecz auch Belends genannt, Gesundheitswesen Arzt Dr. Panyschan,12 Verwaltung Lyseyj, Justiz Gerichtsrat Fedusewicz, Sicherheitswesen Klimir,13 Wirtschaft Dr. Jaciw, Presse und Propaganda der Dichter Holowko, Kriegsministerium Rico Jary,14 mit Jüdin verheiratet, Kultus noch unbesetzt. Neben Kabinett soll Oberster Rat stehen. Als Leiter Dimitri Donzow vorgesehen.15 OUN-Gruppe Bandera beansprucht Führung des Staates nach dem Prinzip „Die Partei regiert den Staat“. Anerkennung auch de facto nicht erfolgt, jedoch mußte energisches Vorgehen gegen die Usurpatoren mit Rücksicht auf militärische Lage und Stimmung im Gebiet vermieden werden. Es wird abgewartet. Ausbruch des vorgesehenen Aufstandes in Richtung Berditschew und Richtung Shitomir-Kiew. Im Lande haben vielfach milit. Befehlsstellen Beauftragte der Landesregierung begrüßt und positiv zur Kenntnis genommen. General Lenz16 trifft heute in Lemberg ein und wird über Lage unterrichtet werden. Ic der HGRS erhielt Informationen und wird nachgeordnete Dienststellen unterrichten. Es besteht Übereinstimmung mit zuständigen Wehrmachtsstellen darüber, daß Westukraine seit bolschewistischer Besetzung ausserordentlich radikalisiert. Es muß jedoch im Einvernehmen mit VO des OKW Abw. II17 darauf hingewiesen werden, daß Berichterstattung der bisherigen antibolschewistischen Zentrale in Berlin (z. B. Dr. Leibbrand) weder in militärischer noch in politischer Hinsicht auch nur annähernd den Tatsachen gerecht wurde.18 Einsatzgruppe 2 [B] hat auf Vorlage den SS-O’stubaf. Meier19 zum Verbindungsführer der Einsatzgruppe zum Höheren SS- und Polizeiführer Obergruppenführer Jäckels [Jeckeln]20 abgestellt. Sonst keine neuen Meldungen

      Einsatzgruppe D: Standort-Tagesziel Schässburg erreicht.

      Tagesziel am 4.7.41: Piatra (Neamt). FT-Verbindung.

      III) Militärische Ereignisse:

      Heeresgruppe Süd:

      Feind deckt weiterhin durch kampfkräftige Nachhuten den Abmarsch. 11. Armee: Gegen heftige Gegenangriffe wurden die Brückenköpfe ostwärts und nordostwärts von Jassy erweitert. Ungarn: Feindwiderstand bei Tatarow (Nordostwärts Tataren-Paß) gebrochen. Skole genommen. Gegner weicht nach Osten und Nordosten aus. 17. u. 6. Armee: Verfolgung auf ganzer Armeefront erfolgreich fortgesetzt. 6. Armee mit rechtem Flügel im zügigen Angriff gegen weichenden Feind. 120 Panzer erbeutet oder vernichtet. Panzergruppe gewann gegen zähen Feindwiderstand Boden, mußte aber starke Feindangriffe abwehren. Teile wurden nach Nordwesten gegen eine Feindgruppe bei Klewan im Angriff angesetzt. Erreichte Linie: Brzozdowce–Bobrka–westl. Zloczow–Kremenez–Luzk–Rozyszcze. Vorderste Panzerteile ostwärts und südostwärts Ostrog–ostwärts Zdolbunow am Horyn–südostwärts Klewan.

      Heeresgruppe Mitte:

      Westlich der Szczara eingeschlossene Feindteile wurden vernichtet. Die Gebiete um Wolkowysk und Bialystok von Feindresten gesäubert. 4. Armee tritt wieder zum Vormarsch nach Osten. 9. Armee stieß beim Vormarsch nach Osten auf keinen kampfkräftigen Feind. Panzergruppe hält gegen heftige Feindangriffe Brückenköpfe über die Beresina bei Bobruisk und Svislac und schließt mit Teilen den Nowogrodeker Kessel im Südosten ab. Feind scheint in Linie Orscha–Witebsk–Polozk eine neue Front aufzubauen.

      Heeresgruppe Nord:

      Das Aufschließen an die Düna und die Bereitstellung in den erweiterten Brückenköpfen Dünaburg–Liewenhef–Jakobstadt verliefen planmäßig. Vor 16. Armee nur schwacher Feindwiderstand. Bei Koltyniany wurden aus sieben russischen Maschinen Fallschirmjäger abgesetzt.

      Rumänische Front:

      Über den Ablauf des Angriffes der 11. Armee keine Einzelheiten bekannt. Verbindung dorthin ist z. Zt. nicht möglich. Bei Kuliani und Stefanesti nach Aufklärermeldungen eigene Truppen im Vormarsch nach Nordosten.

      Die 17. Armee hat die Verfolgung des rasch nach Osten ausweichenden Gegners, der noch vereinzelt mit starken Nachhuten westlich Chodorow und südlich Bobrka kämpft, bis gegen Tarnopol fortgesetzt. Südlich Kremenez noch 2 feindliche Divisionen. Der Gegner weicht hier nach Osten aus. Örtliche Gegenangriffe richten sich gegen die Panzerspitzen bei Ostrog und Hoszcza, während dem Gegner aus dem Raum nordostwärts Luzk ein Einbruch in die nördliche Panzerstraße gelungen ist. Rollende Angriffe stärkerer Verbände des V. Fliegerkorps haben im Wesentlichen zur Wiederherstellung der Lage beigetragen. Gegner weicht auch hier bereits in Teilen nach Norden und Osten aus. Erreicht wurden: Stryj–Chodorow–Prezemyslany–westlich Tarnopol–Zahlocze–Kremenez–Ostrog. Ein weiterer Brückenkopf westlich Korzec, nordostwärts Luzk, Rozyczyze und Kowel. 9. Pz.Div. ist bereits in Tarnopol.

      Aus dem Raum von Bobruisk–Borissow in nordostwärtiger Richtung auf Opotschka sind wir in weiterem Vorgehen.

      Auch zwischen Jakobstadt und Riga ist die Düna erreicht. Im Raum nördlich Tukum– Frauenburg–Soldingen ein neuer Kessel gebildet worden. Windau besetzt, desgleichen Murmansk.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Amtschefs I, II, III, V, VI und VII

      SS-Obersturmbannführer Rauff21

      IV-Gesch.Stelle (3 Stück)

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      IV A l d (5 Reserve)

       Aus: BAB, R 58/214

      1 Dr. Theodor Paeffgen, geb. 1910, Jurastudium, 1933 SA, 1934 Dr.jur., 1936 Assessorprüfung, 1937 NSDAP, Mai 1938 SD-HA, Nov. 1938 Übernahme in Gestapo, 1939 SS, Juni 1940–Juni 1941 SD-Referent BdS Metz, dann RSHA als Einsatznachrichtenführer „Barbarossa“, 1941 Stubaf., Nov. 1941 zur Stapo-Stelle Tilsit, April–Sept. 1942 stellv. Leiter Stapo-Stelle Allenstein u. amtierender KdS Bialystok, dann RSHA als Gruppenleiter VI D (England, USA) bis 1945, gest. 1969; BAB, BDC, SSO u. RuSHA Dr. Theodor Paeffgen; Erlaß RSHA v. 3.7.1941: Kdostab u. Einsetzung eines Einsatznachrichtenführers des RSHA, RGVA, 500–4–36; Vern. dess. v. 6.4.1967, BAL, B 162/5403; BAL, ZK: Dr. Theodor Paeffgen; Bender: The Jews of Białystok, S. 101.

      2 Gemeint ist Gerret Korsemann, geb. 1895, Soldat 1914–1918, zuletzt als Lt., 1918/19 Freikorps Grodno, 1926 NSDAP u. SA, 1937 als Hptm. zur Polizei, 1938 ins HA Orpo, 1939 SS als Oberf., 1940/41 Kdr. PR Lublin, Aug. 1941 Brif., als HSSPF z. b. V. zum HSSPF Rußland-Süd abgestellt, verantwortlich für das Massaker von Rowno am 6./7.11.1941, Aug. 1942 als künftiger HSSPF Kaukasus zur HGr. A, Mai 1943 kommissarisch HSSPF Rußland-Mitte u. Weißruthenien, Juli 1943 Waffen-SS, 1946 an Polen ausgeliefert, zu 11 ½ Jahren Gefängnis verurteilt, 1949 entlassen, nie vernommen, gest. 1958; BAB, BDC, SSO Gerret Korsemann; BA-ZA, ZM 215/3 u. ZC 10888; GVP HSSPF Kaukasus (Stand: Sept. 1942), RGVA, 1323–1–52; BAL, ZK: Gerret Korsemann; Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord, S. 566–570, 605ff., 635–640, 671, 717.

      3 Riga, seit 1918 Hauptstadt der unabhängigen Republik Lettland, wurde nach der Okkupation durch die Rote Armee am 17.6.1940

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