Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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und Agenten, Zuchthäusler sowie Soldaten in Zivil, bei denen der Verdacht bestand, daß sie mit Partisanengruppen Verbindung halten, wurden liquidiert. Es wurden außerdem 12 Jüdinnen erschossen, die nachweislich schon während des Polenfeldzuges als Agitatorinnen für die KP tätig waren. c) Hinsichtlich der Zugehörigkeit zur KP konnte auf Grund der bisher gesammelten Erfahrungen festgestellt werden, daß ein Großteil der Mitglieder die bolschewistische Weltanschauung innerlich ablehnten. Es ist im weiten Umfang von der sowjetischen Führerschicht ein Druck auf die Bevölkerung dahin ausgeübt worden, sich der KP anzuschließen. Personen, die sich ablehnend zeigten, wurden vielfach nach Sibirien verschickt, ins Gefängnis geworfen oder erschossen. Der Prozentsatz der zur Partei Gepreßten ist allerdings bei den einzelnen Volksgruppen verschieden. Die Zugehörigkeit der Juden ist allgemein aus innerer Überzeugung erfolgt. Dasselbe gilt für die sich im weißruthenischen Gebiet aufhaltenden Großrussen. Auch die Polen wurden bedrängt. Bei den Weißruthenen ist jedoch der Zwang zum Beitritt in die KP sehr häufig feststellbar gewesen. Die Kommandos sind angewiesen, diese Gesichtspunkte bei den Liquidierungen genau zu berücksichtigen. d) In Ergänzung des Berichtes v. 26.7.41 über die Osobyj Otdel wurde festgestellt, daß diese mit der in dem Fahndungsbuch über die UdSSR3, Bd. II, Seite 131 aufgeführten Sonderabteilung Osobyj Otdel identisch ist, deren Aufgebe die Leitung des geheimen Informationsdienstes innerhalb aller Instanzen der Armee und Flotte ist.

      II) Lebensgebietliche Tätigkeit: a) Die Aktivität der römisch-katholischen Kirche, deren Führung im weißruthenischen Gebiet vorwiegend polnischer Nationalität ist, macht sich immer mehr bemerkbar und versucht, zum Teil unter geschickter Einschaltung weißruthenischer Geistlicher, Missionsarbeit zu betreiben. Sie hat die berechtigte Hoffnung, auch die orthodoxe Bevölkerung an sich zu ziehen. Dies wird politisch für sehr bedenklich gehalten, da festgestellt wurde, daß unter Einfluß dieser Kirche sich auch römisch-katholische Weißruthenen als Polen ausgeben. Außerdem versucht die römisch-katholische Kirche, von uns mitgeführte Emigranten aus Warschau, die z. T. katholisch sind, wie Dr. Tumasch, Minsk, in ihre Missionsarbeit einzuspannen. Ferner ist geplant, russische Ordensbrüder aus dem Mariana-Kloster, z. Zt. in Warschau, nach früherer Niederlassung in Druina zurückzuführen. Als Bischofskandidat für Weißrußland wird Prof. Dr. Godlewski, z. Zt. angeblich Berlin, genannt. Zunächst sind folgende Abwehrmaßnahmen vorgesehen: 1) Die Einreise von römisch-katholischen Geistlichen in den weißruthenischen Raum ist zu verhindern. 2) Soweit bereits römisch-katholische Geistliche zugereist sind, sind diese unter einem fingierten Vorwand an ihren Ausgangsort zurückzuschicken. 3) Bereits seßhafte römisch-katholische Geistliche sind in ihrer Wirksamkeit auf den z. Zt. bewohnten Ort zu beschränken. Fahrten in andere Orte sind evtl. unter dem Hinweis auf ihre persönliche Sicherheit zu unterbinden. 4) Die im weißruthenischen Raum bereits eingesetzten und noch einzusetzenden Angehörigen der weißruthenischen Migration sind besonders hinsichtlich ihrer konfessionellen Bindungen zur römisch-katholischen Kirche zu überprüfen und entsprechend zu überwachen. 5) Die Arbeit der griechisch-orthodoxen Kirche ist beschleunigt zu aktivieren und zu unterstützen. Hierbei sind vor allem weißruthenische Geistliche anzusetzen. In Minsk wurden bereits mit dem aus Gegend Wolkowysk herangeholten Popen griechisch-orthodoxe Gottesdienste in der Friedhofskapelle abgehalten (2000 Gläubige versammelt, 45 Kinder getauft). Die Predigt wurde in Form des Dankes an den Führer abgehalten. b) Bevorzugter Einbau weißruthenischer Kräfte in Führungs-und Verwaltungsstellen des ehemals polnischen Gebietes und allmähliche Verdrängung und Ablösung der Polen zeigt bei diesen teilweise stimmungsmäßige Auswirkung. Einmal Enttäuschung über Durchkreuzung gehegter Pläne, zum anderen vereinzelt Andeutungen passiver Resistenz gegen deutschen Kurs und Racheabsichten an Weißruthenen zur gegebenen Zeit. Äusserung: „Der deutsch-englische Krieg sei noch nicht zu Ende“. Genauere Feststellungen darüber sind noch nicht abgeschlossen, da die Bevölkerung sehr vorsichtig in ihren Äusserungen ist. c) Die allgemeine Stimmung und Lage in Minsk und seiner ländlichen Umgebung wird durch vielfach rücksichtslose Requirierungen negativ beeinflußt. Für das Wirtschaftsleben in Minsk wurde eine Preisliste festgelegt, die Lohnfrage wurde geregelt. Eröffnung des freien Handels ist in Vorbereitung. Durch die Reichskreditkasse wurde für Minsk ein größerer Kredit für den Aufbau bewilligt. Die Finanzierung erfolgt

      z. Zt. noch mittels Zwangsanleihe der Judenschaft. Vom kommissarischen Leiter des Landbezirks Minsk wurde ein kommissarischer Verwalter der Kolchosen ernannt. Folgende Sofortaufgaben sind angeordnet: Erstellung einer Übersicht über Viehbestand und bebaute Felder, ferner Rückgängigmachung aller Aufteilungen in den Kolchosenbetrieben. In Minsk ist die sofortige Herausgabe eines Mitteilungsblattes in weißruthenischer Sprache vorgesehen. Auflageziffer wird zunächst 5000 betragen. Inhalt besteht aus allgemeinen Bekanntmachungen, Wehrmachtsbericht und Frontberichten. Politische Themen sollen zunächst nicht behandelt werden. Sender Baranowicze hat Mangel an Sendestoff, auch genügend Schallplatten fehlen. d) Im Gebiet um Orscha, Krupka, Schiklow, 200 km ostw. Minsk ist bei der Bevölkerung Ablehnung bolschewistischer Herrschaft feststellbar, jedoch aus vorwiegend wirtschaftlichen und sozialen Gründen. Bevölkerung ist noch stark verängstigt. Wirtschaftsleben ist völlig lahmgelegt, Lebensmittel sind sehr knapp. Die Bevölkerung sucht Trümmerstätten nach brauchbarem Gut ab. In Krupka, Schiklow und anderen Orten sind vom Einsatzkommando 7b kommissarische Stadtverwaltungen geschaffen worden. Schiklow ist zu 4/5 hauptsächlich durch Brandstiftung vernichtet. Bewohner fürchten sich, ein Amt in der Stadtverwaltung zu übernehmen, da sie Rache der Komsomolführer befürchten. Trotzdem ist es gelungen, einen Stadtrat aus 8 zuverlässig erscheinenden Russen zu bilden. Erste Maßnahmen sind bereits getroffen: 1) Räumen der von Juden bewohnten Häuser und Unterbringung in ein Ghetto (Dabei Fälle von Aussatz und Lepra bei Juden festgestellt). 2) Abgabe von Mehl aus Wehrmachtsbeständen an die Bevölkerung. 3) Arbeitsaufnahme des Stadtkolchos veranlaßt. Die Arbeit des komm. Magistrats hat auf die Bevölkerung beruhigend gewirkt. In Schiklow wurde außerdem ehemalige Basis für 22 Kolchosbetriebe festgestellt. Die Funktionäre und Leiter sind geflohen. Infolge Plünderungen sind Bestände außer einem kleinen beschlagnahmten Mehllager nicht vorhanden. Die Kolchosen in der Umgebung sind teilweise wieder im Betrieb. Ein Sabotagefall (Abmähen grünen Getreides) durch Komsomolangehörige wurde von Bauern verhindert. Deutsche Befehlsstellen für landwirtschaftliche Betriebe werden dringend erwartet. Vereinzelt wurde festgestellt, daß Molotow in ländlichen Bezirken noch Ansehen genießt, während Stalin als Schuldiger am Kriegsausbruch verurteilt wird. Z. B. wurden Stalin-Bilder zerrissen, Molotow-Bilder unbeschädigt gelassen. e) Im Wilnaer Bezirk hält der Gegensatz Polen-Litauer an. Polen glauben sich in der Versorgung zurückgesetzt, Litauer glauben Anlaß zu Verhaftungen und Beschlagnahmungen bei Polen zu haben. Allgemeine Zustimmung jedoch zu deutschen Maßnahmen, vor allem zum Vorgehen gegen die Juden. Die früher erwähnte litauische Organisation hat sich, wie jetzt festgestellt werden konnte, nach Einrücken der deutschen Wehrmacht selbst aufgelöst. Die aktiven Kräfte sind zur Aktivistengruppe übergegangen. In der Universität ist verstärkte Tätigkeit der Schaulisten feststellbar. Dort besteht auch eine Spannung zwischen faschistischen und katholischen Gruppen. Faschistische Gruppen sind in der Minderzahl.

      Von den Einsatzgruppen C und D liegen keine Meldungen vor.

      III) Militärische Ereignisse:

      Heeresgruppe Süd:

      Feind: Heftiger Feindwiderstand vor der rechten Armee wurde erst um die Mittagsstunde des 26. schwächer. Vor der Panzergruppe versucht der Feind aus der Umklammerung westl. Monastyrischtsche zu entkommen. Vor der linken Arme stellenweise heftige Gegenangriffe. Erweiterung der Brückenköpfe, weiteres Aufschließen Richtung Balta und Obodowka. Rechte Armee: Erreichte Linie: Trostjanez–Gaissin–Sitkowzy–Daschew. Panzergruppe: Verfolgung des zurückgehenden Feindes nach Südosten, wobei eine Vorausabteilung bei Monastyrischtsche in die feindl. Rückzugsbewegung stieß. Im Osten der Panzergruppe stießen Teile einer Pz.Div. über Borjaka vor und schlossen den Feind westl. Medwin ein. Bei Olschanitza, Winzentowka und Ksawerowka wird gekämpft. Linke Armee: Teile im Angriff nach Norden südostw. Teterew.

      Heeresgruppe Mitte:

      Vor dem Südflügel der rechten Armee noch starker Feindwiderstand. Vor der Panzerarmee ist es dem Feind gelungen, eine neue Front aufzubauen. Der Feind führte mehrere

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