Bereuen. Dong Xi

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Bereuen - Dong Xi

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Zhao auf den Boden und zersplitterte. Onkel Zhao hob seinen Kopf:

      „Wer ist da?“ Mein Vater wälzte sich blitzschnell vom Körper von Bergfluss weg und deckte sich mit einer Jacke zu. Mit erhobenem Haupt schaute er herauf. Sie konnten nur maximal ein kleines Stück meines Gesichts sehen, während ich sie vollständig sah.

      Onkel Zhao lief durch die Hintertür des Lagers. Mit der Hand am Sonnenzelt gestützt schaute er zu mir herauf: „Du bist es, Kleiner!“ Unmittelbar lief auch mein Vater aus dem Haus und brüllte mich an, indem er mir drohte. „Suchst du den Tod? Warte ab, wie ich dich bestrafe!“ Mein Vater sprang wie der Sperling hin und her und suchte nach etwas. Er fand endlich eine Bambuspeitsche und schwang sie geräuschvoll durch die Luft. „Komm sofort runter!“ Ich stand auf dem Dachrand und mir zitterten die Beine wie Stroh im Wind auf einer Mauer. Onkel Zhao entriss meinem Vater die Peitsche, zerbrach sie und schmiss sie zu Boden. „Ihn so zu erschrecken!“

      Ich schob mich langsam zur Säule und wollte daran herunterrutschen. Meine Hände waren wie betäubt und ich konnte mich nicht richtig festhalten. Um ein Haar wäre ich wie ein Ziegelstein abgefallen. Mit dem Kopf nach oben gerichtet meinte Onkel Zhao: „Guang-xian, keine Panik, festhalten, langsam runterrutschen. Ja, so ist es richtig, die Säule fest umklammern. Gut so, ja, beide Beine zusammendrücken. Ja, langsam, langsam runterrutschen. Keine Angst. Dein Onkel Zhao kletterte in seinen jungen Jahren öfters hier auf und ab, um die Sperlinge oben zu fangen, für deinen Großvater zum Schnapsdrink. Vor Freude darüber lud er mich zu einem Schluck ein. Ja richtig, so kommst du runter, weiter runter..!“

      Der Stimme von Onkel Zhao folgend kam ich gut runter, mit beiden Füßen sicher auf dem Boden. Kaum stand ich aufrecht, wurde mein Ohr durch meinen Vater hochgezogen. Ich schrie vor Schmerzen und stand auf allen Zehen. Mein Vater donnert mich an: „Was hast du gesehen?“

      „Ich habe dich nackt gesehen.“

      Meines Vaters Hand drehte noch fester: „ Was hast du wirklich gesehen?“

      Ich versuchte mit beiden Händen mein Ohr zu schützen und schrie vor Schmerzen noch lauter auf.

      „Schäme dich zu weinen! Sage, was hast du tatsächlich gesehen?“ „Ich... ich habe gar nichts gesehen.“

      „Merk dir, du hast gar nichts gesehen. Sonst schlage ich dir deine Schneidezähne ein!“

      Mein Vater ließ endlich los. Mein Ohr ähnelte einem Stück brennender Kohle und erwärmte meine Handfläche. Onkel Zhao brachte mich zu seiner Wohnung. Er holte ein kleines Gefäß mit Arznei, mit der er mein dick geschwollenes Ohr bestrich. Dabei erzählte er mir: „Ab heute bist du sozusagen erwachsen geworden. Als ich so alt war wie du jetzt, war ich schon dreimal wegen Hunger auf den Straßen umgekippt. Das letzte Mal war ich deswegen vor eurem Hauseingang fast hingestürzt. Dein Großvater hatte mich aufgenommen. Hätte ich nicht in Gedanken deinem Großvater einen Dank erweisen wollen, hätte ich heute deinen Vater nicht so gut behandelt. Obwohl ich, Aufrichtig Zhao, aus einer armen Familie stamme, bin ich in keinem Fall ein undankbarer Typ. Gibt mir jemand einen Löffel Reis, so gebe ich ihm eine Schüssel zurück. Was ich tue, ist gut für deine Familie, ist auch gut für die Gesundheit deines Vaters. Sollte dein Vater schwer erkranken oder nicht Haus halten können und sich in den Kehrfluss stürzen, dann müssten alle Mitglieder deiner Familie Hunger leiden. Dann könnte es sein, daß es um euch noch schlimmer steht als mir damals. Ich war ein Leben lang ohne ordentliche Kleidungen. Kannst du mein Verhalten verstehen? Wenn ja, solltest du deinen Mund zunähen und nichts von dem weitererzählen, was du heute gesehen hast.“

      Die Wattekugeln mit der Medizin von Onkel Zhao wurden kräftig an meine Ohren gedrückt. Ich schrie auf.

      Plötzlich bemerkte ich, daß mich ein Paar Augen die ganze Zeit betrachtet hatten. Das waren die Augen von Bergfluss. Sie hatte sich heute in die Schale geworfen, lehnte sich an den Türrahmen ihres Schlafzimmers, zerknackte dabei Melonenkerne und die Schalen spuckte sie in meine Richtung. Ihr Gesicht war so ruhig, als ob gar nichts geschehen wäre. Wahrscheinlich war sie es gewohnt. Die weißen Schalen bedeckten langsam den ganzen Boden. Eine flog auf den Kopf von Onkel Zhao, der sich nicht länger beherrschen konnte und sie anbrüllte: „Zurück in dein Zimmer! Benimm dich nicht so, als wärst du die Hauptfrau. Du bist maximal eine Konkubine!“ Bergfluss schimpfte einmal leise, wackelte kurz mit ihrem Po und ging aus dem Haus.

      Was für ein Gefühl hegt man, wenn man weiß, daß man ein Geheimnis in sich birgt? Das Gefühl wäre gleich dem, als hätte man in der Brust eintausend oder zehntausend Pferde, die rollend und grollend galoppieren. Die Gefahr könnte existierten, daß sie jeden Moment herausrennen. Ich war seit damals wie mein Vater geworden, der kaltes Wasser in großem Zug trank. Manchmal trank ich an einem Tag zwei Kannen. Weil ich dermaßen weiter trank, bekam mein gesunder Körper eine Nierenkrankheit. Seinerzeit dachte ich mir, daß mein Vater hartherzig und rücksichtslos wäre. Er hatte für seinen eigenen Körper ein Plätzchen gefunden, aber den quälenden inneren Druck dieses Erlebnisses zwang er mir jetzt auf. Man soll wissen, daß ich damals erst 15 Jahre alt war!

      Für eine Zeitlang kam mein Vater regelmäßig nachts nicht nach Hause. Er behauptete stets, eine wichtige Sitzung zu haben. Er hätte in der Nacht Überstunden gehabt, um bessere Lautsprecher zu produzieren. Von der oberen Leitung wäre er aufgefordert worden, die Lautsprecher für noch lautere und deutlichere Qualität zu produzieren. Am besten sollte man das aus einer Entfernung von 10 Li (1 Li = 1/2 Kilometer) hören. Kein einziges Wort durfte überhört werden, nicht einmal ein kompliziertes Wort. In der Fabrik war eine Gruppe für die Lösung der Schlüsselaufgaben organisiert worden. Mein Vater war ein Mitglied davon. Wenn er nicht nach Hause kam, zeigte sich im Gesicht meiner Mutter erstaunlicherweise ein Lächeln. Das war so komisch, als wären Süßkartoffeln gegessen worden, war aber nicht ganz ehrlich. Eines Abends brachte meine Mutter mir und Blümchen bei, sich zu waschen. Wir sollten viel Seife benutzen und uns wiederholt waschen, je sauberer desto besser. Dann holte sie uns zum Anziehen zwei nagelneue Hemden aus dem Schrank. Da sie strahlend weiß waren und wir uns nicht trauten, uns hinzusetzen, standen wir dumm herum. Wir fanden sogar keinen Platz für unsere Hände. Meine Mutter sagte: „Ihr könnt euch ruhig hinsetzen. Alle Hocker zu Hause habe ich eben mit Seifen sauber geputzt.“ Blümchen und ich nahmen auf den Hockern Platz. Meine Mutter sagte jetzt: „Bleibt da sitzen! In wenigen Minuten lasse ich euch etwas erleben.“ Wir hielten unseren Kopf aufrecht, legten beide Hände auf die Knie und schlugen nicht nach den Mücken, die uns im Gesicht stachen.

      Hochkonzentriert verfolgten wir die Wassergeräusche, die meine Mutter im Bad beim Duschen zustande brachte.

      Endlich kam meine Mutter in einem ausgeblichenen und karierten Hemd aus dem Bad. Das Hemd war zwar nicht mehr neu, denn am Kragen war der Rand rau geworden, aber es sah sogar noch sauberer aus als unsere Neuen. Sie öffnete die kleine Holzkiste in der Hand: „Mama zeigt euch eine neue Erfahrung.“ Wir traten zu ihr und sahen, daß in der Kiste ein Parfümfläschchen lag. „Das habe ich heimlich zurückbehalten. Ihr sollt niemand ein Wort darüber sagen!“ Sie nahm das Fläschchen in die Hand und tropfte etwas auf unsere Körper. Ich zuckte mit meinen Nasenflügeln und machte einen tiefen Atemzug, eine Welle von Blumenduft ließ mich abheben. Blümchen meinte: „Wie herrlich!“ Meine Mutter drückte sofort einen Finger auf ihren Mund und machte ein „pst“. Das war das erste Mal für mich, mit Parfüm in Kontakt zu kommen. Dieser Duft tauchte später in meinem Leben nie wieder auf. Meine Mutter träufelte auch auf ihren Körper einige Tropfen, dann schloss sie ihre Augen und atmete sanft ein: „Dieser Duft erinnert mich sofort an meine Mädchenzeit.“ Wir drückten uns fest an ihr Kleid, in der Furcht, daß die Reste des Duftes unbemerkt und umsonst verschwanden.

      „Das ist eine bourgeoise Sentimentalität. Wenn ihr das weitersagt, werden wir verurteilt werden. Ausnahmsweise biete ich euch heute dieses Erlebnis. Wisst ihr warum? „

      Wir

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