Gott & Co. L. Kin

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Gott & Co - L. Kin

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eingewiesen worden war, wo man ihr mengenweise Pharmazeutika verabreichte. Kathrin hatte schon zwei Jahre in dieser Klinik verbracht und war in einem völlig apathischen Zustand. Die Klinik war etwa 600 km von dem Wohnort des Auditors entfernt. Zwar hatten sie gelegentlich telefonischen Kontakt, doch befand B.S., daß er im Grunde nichts für sie tat, wenn er einfach nur mit ihr redete. Also ging er in Sitzung, versetzte sich in Kathrins Standpunkt hinein, schaute sich ihre Bank telepathisch „von innen“ an, wurde sich einer Anzahl von Ridges, Entitäten und Postulaten bewußt und räumte auf, was er vorgefunden hatte. Die Sitzung dauerte etwa 90 Minuten und endete zufällig genau um 4:00 Uhr nachmittags. Um etwa 7:00 Uhr rief Kathrin ihn an und erzählte, gegen 4:00 Uhr hätte sie – und zwar zum ersten Mal seit vielen Monaten – plötzlich ein solches Selbstvertrauen gespürt, daß sie es wagte, die Klinik zu verlassen und einen Spaziergang durch den Ort zu machen. Sie hatte großen Spaß dabei. B.S. fuhr mit dieser telepathischen Hilfestellung fort und Kathrin machte gute Fortschritte, aber letztendlich konnten die beiden nicht gegen den übermächtigen Einfluß der Medikamente gewinnen, die Kathrin nehmen mußte. Eine Veränderung ihrer Umgebung und Behandlung wäre dringend nötig gewesen, was sich aber in Kathrins Fall leider nicht arrangieren ließ.

      Jede Aktivität, die ein Ziel enthält und die Absicht, es trotz aller Widerstände zu erreichen, läßt sich als Spiel betrachtet. Es besteht aus Zielen, Freiheiten und Hindernissen.

      Worum es bei einem Spiel geht, ist eigentlich beliebig und nicht besonders wichtig; aber es zu gewinnen, ist wichtig.

      Eine Spielabsicht – z.B. „Ich schaffe dieses Examen!“ – drückt sich als ein unerschütterliche Gewißheit enthaltendes Postulat aus. Ein Postulat ist eine Gedankenform, die sich ohne jegliche geistigen Bilder ereignet. Es ist reines Konzept, reine Begrifflichkeit. Man trägt es mit sich herum und leitet seine Entscheidungen, Vorstellungen und Bewertungen davon ab. Geistige Eindrucksbilder werden auf der Basis solcher reinen Konzepte oder Postulate erschaffen.

      Gewöhnlich ist es so, daß man sich voll mit seinen Postulaten und Konzepten identifiziert und noch nicht einmal weiß, daß man sich von ihnen leiten läßt. Zum Beispiel verbinden sich eine ganze Reihe von Konzepten (die man auch als Grundeinstellungen bezeichnen könnte) mit der Existenz als Mann oder Frau in den christlichen Gebieten Europas. Ein völlig unterschiedlicher Satz von Konzepten zu diesem Thema läßt sich im islamischen Nordafrika und dann wiederum in Schwarzafrika (usw.) finden. Diese Konzepte sind so tief in die Kultur und ihre Menschen eingegraben, daß sich individuelle Männer und Frauen mit einer entsprechenden Nachfrage sehr schwer täten, wie etwa: „Nach welchen Spielpostulaten richten Sie sich eigentlich bei Ihrem männlichen bzw. weiblichen Rollenverhalten?“ Nur wenn man in der Lage wäre, ein paar Schritte hinter kulturelle Gewohnheiten zurückzutreten, die man sich während des ganzen Lebens und wahrscheinlich sogar im Laufe einiger vergangener Leben angeeignet hat, könnte man dies beantworten!

      Postulate werden als so selbstverständlich erachtet, daß man sich ihrer Existenz nicht bewußt ist. Es sind persönliche Grundwahrheiten. Durch solche postulierten persönlichen Wahrheiten wird das Leben geformt und gestaltet. Der Mensch ist, wie er zu sein glaubt (Ax. 2, 3, 14). Nun wird vielleicht jemand einwenden: „Aber ich bin krank und unglücklich und ich kann nicht von mir sagen, daß ich das wollte!“ Schön – aber von welchen Postulaten läßt er sich leiten, daß er fortfährt, krank und unglücklich zu sein? „Ich weiß nicht …“, sagt er. Da ist etwas, das er wissen möchte, aber nicht weiß. Er ist in ein Spiel verwickelt, über das er sich nicht völlig im Klaren ist. Um es zu durchdringen, könnte er mit Hilfe eines geistigen Führers seine Aufmerksamkeit bündeln und sie auf die hier zugrundeliegenden Postulate richten.

      Offensichtlich gibt es zwei Arten von Postulaten: Spielpostulate und Gegenpostulate. Handlungen auf der Basis von Spielpostulaten erbringen gewünschte Resultate, Gegenpostulate dagegen halten einen davon ab. Wann und wo wurden sie geformt? Als alles außer Kontrolle geriet und man dabei war, sein Spiel zu verlieren. Zunächst dachte man: „Ich schaffe es!“ Das ist ein Spielpostulat; es ist das erste der beiden, der Anfang von etwas. Es hat deswegen Kraft, weil es vom Thetan gemacht wurde, als er noch außerhalb der Mest-Komponenten des Spiels stand. Dann entstehen Schwierigkeiten; unüberwindliche Hindernisse tun sich auf, er kämpft, verliert und denkt: „Ich schaffe es nicht!“ Das ist das zweite der beiden, das Gegenpostulat. Es bedeutet, das man seine Bewegung in eine bestimmte Richtung verlangsamt oder sogarden Kurs ganz verläßt; möglicherweise kommt es sogar in jeder Hinsicht zu einer Vollbremsung.

      Innerhalb des laufenden Spiels einfach mal zu denken: „Ich schaff das nicht“, reicht hierzu nicht aus. Erst im Augenblick der Überwältigung, wenn einem die gewohnten Ankerpunkte entgleiten, ist man für Sekundenbruchteile außerhalb des Spiels und hat damit plötzlich die Thetakraft, ein Gegenpostulat zu machen, dessen Stärke trotz seiner niedrigen emotionellen Stufe dem Ausgangspostulat vergleichbar ist.

      Damit es innerhalb eines Spieles zu einer totalen Vollbremsung und damit zum Untertauchen des Spielpostulats kommen kann, sind gewöhnlich eine ganze Anzahl von Gegenpostulaten erforderlich. Eines reicht gewöhnlich nicht aus. Doch verschwindet ein Spielpostulat durchaus nicht bloß deswegen, weil es hinter einem Gegenpostulat verborgen ist! Nach wie vor ist es lebendig und hämmert „von hinten“ auf das Gegenpostulat ein, das seinerseits versucht, es zum Schweigen zu bringen.

      Dies, und nur dies, ist die wahre Quelle der inneren Spannung, die mit „Ladung“ bezeichnet wird – die Reibung zwischen einem Spielpostulat und seinen Gegenpostulaten.

      Jedermann weiß, was es bedeutet, zwischen zwei bekannten Optionen von gleicher Wertigkeit zu entscheiden (Erdbeereis oder Vanille?) – aber das ist gar nichts im Vergleich zu der Anspannung, wenn es um unbekannte Optionen geht, nämlich um Postulat und Gegenpostulat. Die Deprimiertheit und Massigkeit, die von solch innerer Anspannung herrühren, wird als Ziel-Problem-Masse oder GPM (Goals Problems Mass) bezeichnet. Es versteht sich von selbst, daß jedes „normale“ Problem verschlimmert und unlösbar gemacht wird, falls es eine bereits existierende GPM restimuliert.

      Der Ausdruck „GPM“ beschreibt eine Sequenz von Ereignissen, die zu geistiger Masse führen. Erster Schritt: Ein Postulat in Richtung auf ein Ziel wird gemacht; zweiter Schritt: beim Zusammenstoß mit Hindernissen wird ein Postulat in die Gegenrichtung gemacht (im Extremfall). Resultat: Stillstand und Unentschiedenheit. Dritter Schritt: Da man nun nicht weiß, wohin man sich wenden soll, richtet man Aufmerksamkeit (Thetaquanten) auf die Postulate, die Gegenpostulate, die Postulate, die Gegenpostulate, die Postulate, die Gegenpostulate, und so weiter, kann sich weder für das eine noch das andere entscheiden und gibt am Ende einfach auf.

      Nun, da man dieses Postulatepaar gründlich energetisiert hat, fühlt man sich massig, mißgestimmt und deprimiert. Knapp zusammengefaßt: Indem man unwissentlich Aufmerksamkeit auf Ziel und Gegenziel richtet, entsteht ein Problem, Massigkeit und letztlich psychosomatische Krankheiten.

      Beispiel: Heinz möchte gerne Jazz-Gitarrist sein und auf der Bühne auftreten. Er übt eifrig, schafft es aus verschiedenen Gründen aber nicht. Nicht gut genug (Gegenpostulat). Um weiterhin innerhalb der Branche zu bleiben, beschließt er, Gitarrenunterricht zu geben (Lebenskompromiß). Er ist dabei nicht sehr erfolgreich, weil er so etwas ja eigentlich auch gar nicht tun möchte. Alle Schüler sind sowieso dumm (Gegenpostulat). Er wird nun Kritiker für Jazz-Musik und schreibt für die örtliche Zeitung (Lebenskompromiß). In seinem nun schon recht deprimierten Zustand greift er bald zur Flasche. Schließlich braucht der Mensch ab und zu einen guten Schluck (Gegenpostulat). Er landet als Penner unter den Eisenbahnbrücken (Lebenskompromiß). Die Heilsarmee liest ihn auf; er wird ein glühender Anhänger und singt im Chor mit. Der Herr hat ihn gerettet (Gegenpostulat gegen seine eigene Verantwortung). Er wird nun Prediger und hält lautstarke Vorträge gegen die Jazz-Musik und andere degradierte Züge unserer modernen Gesellschaft (Lebenskompromiß).

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