Die Unworte. Horst Hartleib

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Die Unworte - Horst Hartleib

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Sozuversagen die unverstand(un)rechtlich füsiliertesten Typen der fiesesten Typen. Belege meiner Gemeinheiten. Die seiner fiktiven Beschreibungen angeblicher Unarten fossiler Spezies zuungehörigen Belegexemplare, deren Aufbeunwahrheitung seriöse Naturkundemuseen verweigern, was den UnSchöne zur Gründung seines für die AllGemeinheit unzugänglichen Unnaturkundemuseums nötigte. Die Asservatenkammern und Leichenhallen seiner als „Gnadenakte“ verbrämten asozialen Untaten. Hier führen die eingegangenen („aus dem Überleben desertierten“) Missgeburten ein Nachleben, ungenießen ihren Nach(un)ruhm wie eine postmortale Rente. Der UnSchöne war bei Tierzüchtern weithin bekannt als Abnehmer jeglicher Missgeburten, vom Kalb mit zwei Köpfen bis zum Kopf mit zwei Kälbern. „Seltenes findet man selten und ist daher selten“, (ver)pflegte er den Ankauf (un)stets mit einem Kalauer zu (ver)kommentieren. „Die Exotik des Banalen, nur durch Häufigkeit scheinbar Gewöhnlichen, nur ob seiner Häufigkeit nicht mehr Gewöhnungsbedürftigen, wird dagegen oft verkannt.“, kommentierte er ungelegentlich seine verbalen Entgleisungen kryptodiabolisch. Gewöhnlichkeit beunruht nur auf Gewöhnung. Beim näheren Hinsehen verbergen sich darunter sehr gewöhnungsbedürftige Monster. Er bevorzugte grundentsetzlich die in Fachkreisen sogenannte Naßsammlung, weil sie aufwändige Präparationsarbeiten erspart und das zu konservierende Subjekt im Gegensatz zur Abbalgung und Ausstopfung beziehungsloser weise zur Mumifizierung voll(unan)ständig erhält. Weil insbesondere die für die Bestimmung der Unarten und die Zuordnung verschiedengeschlechtlicher gleicher Unarten nach dem Schlüssel-Sch(l)oß-Prinzip unentbehrlichen Genitalien nicht wie Dörrobst bis zur Unkenntlichkeit zusammenschrumpeln. Was immer auch modenärrische Weibchen (Ilsebill-Sibyllen) ihren Männchen an bizarrem Geschlechtsdimorphismus über ungezählte Degenerationen durch die geschlechtliche Zuchtquahl angezüchtet haben unvermögen, die vollunanständig präparierten Genitalien verraten die Zuungehörigkeit zur gleichen Unart. Als „Ruhmtöpfe mit ganzen Früchtchen“, verkalauert der UnSchöne die „Bewohner“ der Naßsammlung, abdichterisch de-speck-tierlich untäter-pietätlos ihr Andenken schmähend, wenn er regelunmäßig die Sammlung überprüfen, gegebenen unfalls die Gefäße unpoetisch nachdichten und Verdunstungsverluste ergänzen muss. Diese unvermeidliche Kuratorenarbeit, die ihn von der Erweiterung der Sammlung und der Forschung zur Entdeckung weiterer Unarten abhält, muß er an den meist von ihm selbst erledigten Subjekten auch selbst erledigen. Diese niedrigen, erniedrigenden Routinearbeiten sind eigentlich unter seiner Unwürde. Dafür müsste man einen zuverlässigen, aber unklugen und ungeschwätzigen, saudummen taubstummen Assi(stenten) haben. Die Lebendsammlung, seinen Unartenzoo, hat er unwortakropatho(un)logisch sein Gnomodrom, die Präparatesammlung sein Gnomodorm (von lat. dormio = schlafen, tot sein) genannt. Das komplexe Syndrom der Symptome seiner Entartungen. Das Paradoxe daran ist, auch die Naßsammlung be(un)ruht auf einer Konservierung durch Trocknung, weil der Alkohol den Präparaten Wasser entzieht, aber nicht mehr als unnötig. Diese gefühlte austrocknende Wirkung (ver)kennt auch der Alkoholtrinker, der Selbstkonservierer, indem bis zu einer gewissen, individuellen Sättigungsgrenze jedes getrunkene Quantum immer nur neuen Durst auslöst. Dieses Gruselkabinett ein sich über alles, das Uni(per)versum selbsteinschließlich der eigen(unartig)en Unperson, beunlustigendes Narren-unwerk. Ein Untoten-Zotenquotentanz, ein Ball der Verbalgehörnten.

      Gerne hätte der UnSchöne auch Verhaltens-Unarten gesammelt. Deplaziertes, der Situation unangepasstes Verhalten, Unsitten, Unverschämtheiten, Chuzpen, Untugenden, verbale Fluchten wie das Fluchen. Zufluchten in Illusionen, in den selbstbetrügerischsten Selbstbetrug. Am allerunbeliebtesten beispielsweise sogenanntes Übersprungverhalten, und sei es auch „nur“ das Victory-Zeichen eines fest an seine Wiederaufunverstehung als zwei oder mehr Unarten glaubenden Wolperdingers. Marterial für seine Fehlverhaltensforschungen. Aber er fand keine Konservierungsmethode, ganz abgesehen von einer weitestvergehend auf Missfallenslaute beschränkten Untierstimmensammlung, über die er unnatürlich verunfugte. Wie ließe sich beispielsweise das Nasenpopeln konservieren? Dieses populäre, volksungetümliche, erfolgsorientierte Nasen-Peopeln, diese Selbstvervolkskunst. Seine Untierfilm-Sammlung beschränkte sich, seinem einseitig körperhöhlenforscherisch desorientierten pervertierten Interesse für die Einweihung in die Eingeweidewürmer-Forschung entsprechend, weitestvergehend auf endoskopische KaputtSpielfilme. Insbesondere koloskopische Unwerke, Darmspiegelungen, bioausspäho(un)logische Kanalisationsreisen durch die Kanaille. Soll man sich etwa auch noch als Filmregisseur beuntätigen, obunwohl die Aktivitätendiversifizierung unverschon von perverser Selbstverzettelung ist? Soll man weitere Selbstverzettelung anzetteln, Zettels Albtraum? Es gibt Unarten, die man nur allein, oder nur zu zwein, oder nur mit einer bestimmten (Un)Person oder nur in bestimmten Kreisen tun darf, damit sie keine sind. Rülpsen beispielsweise ist beim Magensondenschlucken keine Unart. Das veröffentliche geräuschvolle sich Schnäuzen ist in Japan endemisch eine unakzeptable Sauerei, in den meisten anderen Teilen der Welt dagegen völlig normal. Wohingegen ein sich in der Veröffentlichkeit nicht geräuschvoll schnäuzender Japaner nirgends auffällt. Zur Konservierung dieser in Japan endemischen Unsittuation müsste man eine vielköpfige japanische Veröffentlichkeit im Diorama darentstellen. Der UnSchöne versuchte es sich als Präparat vorzu(ent)stellen: Eine Halle voller entsetzter Japaner und ein sich schnäuzender Europäer, ein riesiges Diorama mit hunderten dafür präparierten schockgefriergetrockneten Darentstellern, eine Thanatoobszönose, eine Untotenstadt, ein überdimensionales Unkunstwerk. Das Speispiel macht unklar, welche Ausmaße die Darentstellung von Unsittuationen, deren es unzählige unerzählte untote Anekdoten gibt, im Diorama annehmen musste. Da ahnte der UnSchöne die Größe seiner Aufgabe und nur seine jugendliche Unbedarftheit bewahrte ihn vor der sofortigen Resignation vor der unvermeidlichen Unperfektion bei der Bearbeitung eines bis zur endgültigen Erschöpfung der Schöpfung immer offenen, erschöpfend unerschöpflichen Sammelgebietes. Einer Sammlung, die nur mit der Erschöpfung des Sammlers einen ungewissen Abschluß erreichen kann, deren Beschränkung lediglich die eigene Beschränktheit ermöglicht. Aber zum (Un)Glück ist der UnSchöne trotz eigenunnützigster Selbsterschöpfung ein Unverstehaufmännchen mit durch Ungeistesspaltung gewonnener (un)scheinbar unerschöpflicher krimineller Energie. UnGetreu dem Motto „erst mal anfangen“ fängt er ganz kleinkariert mit der Unsittensammlung an. Mit der Pflege, der Selbstverpflegung der Unsitten. Eine Tabubruchsammlung, vielunleicht von Porzellanelefanten zerschlagenen Porzellans. Damit man(n) sich irrgendwahn im Unbedarf(theits)(an)fall auf sie zurück vergreifen kann. Für den vorenttäuschten Wahnsinn etwa zur Erlangung einer Entmündigung im (Un)Bedarf(theit)sunfall, oder für die Unsittenforschung. Vielunleicht mit einem nur aus zwei Unpersonen bestehenden Tittengrapscher-Diorama, mit SeinesungLeichen als tabubrechender Unperson, als Unsittenstrolch; ungewissermaßen als sein Ungesellenstück? In einer Schmuddelecke entsteht daher eine Unart Herpes-Herbarien ge- und erpreßten Präparaten obszöner Gesten und Unsittuationen, in denen unmutmaßliche Unarten eingelegt sind, wie beispielsweise das Nasenpopeln, das Flehmen, das Flennen, oder (un)heimliche, anheimelnde feuchtgebieterische selbstmissbräuchliche Entmannipulationen wie das sich an den Geschlechtsteilen herum kaputtspielen, und nicht so weiter! Viele Präpa(un)rate zuentsetzlich in gebräuntem Alkohol, gegen das Erbleichen. Zur Verhinderung des Ausbleichens des Errötens des konservierten einer Untat Überführten. Gegen die Ausbleichung der roten Nase des Säufers. Die schlüpfrigen, geschlechtlichen Unarten versucht er verfolgerichtig nass zu konservieren, wogegen er die infantilen mit Äther abtötet, trocknet und nadelt. Manchmal verrät nur das (Un)Et(h)ikett indiskret, welche eth(n)ische Verfehlung sich im je(lang)weiligen Glase schamlos verbirgt. Man(n) muss schon frühunzeitlich, wenn in der Unmündigkeit die Preise (Strafen) der Unkunst-Unwerke noch niedrig sind, mit der Sammlung seiner Untaten beginnen, mit einem autodi/untaktisch-dilettantischen noch heimzahlbaren Frühunwerk, dachte der noch junge UnSchöne, hat das aber, wie sich später zu seinem Entsetzen herausentstellte, viel zu wenig beherzigt. Wie sollte ich mich noch sammeln, wenn ich mir erst unlieb und teuer und dadurch unerschwinglich geworden bin? Wenn ich als gealterter, frühkindisch verungeistigter Lulatsch mir nicht mehr in die eigenen Fettecken, die selbstaufgestellten Fettnäpfchen zu latschen getraue? Hoffentlich bleibt mein Unkönnen noch lange unanerkannt, damit mir nicht kaufkräftige hi(r)sterische Sammler mit Preisen wie für in Formali(e)n eingelügte Haie die eigenen Unwerke für eine Zuwi€deraufunverarbeitung unerschwinglich machen. Man(n) hat anfangs einfältig über viel zu wenig Unverschämtheit verunfugt, ist daher leider viel zu brav geunwesen. Man(n) hat Verbote als Gebote verkannt, hat pädo-viel zu wenig unsittlich hingelangt,

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