Mein Weckruf für Deutschland - Neverforgetniki. Niklas Lotz
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Das Problem an diesem politischen Schubladendenken ist, dass man sich so ideologisch festfährt. Es sollte mehr um Inhalte und vor allem Standpunkte gehen, die man sich aus Fakten, persönlicher Empfindung und Lebenserfahrung herausbilden kann. Warum kann ich zum Beispiel nicht gegen Zuwanderung und für eine ökologische Politik sein? Das eine ist komplett dem rechten Spektrum zuzuordnen, das andere komplett dem linken. Wieso sollte niemand für die Homoehe sein, aber gleichzeitig Gendersprache ablehnen?
Leider gibt es politische Parteien immer nur als ideologischen Gesamtkomplex. Das aber wird einem reflektierten und frei denkenden Menschen nicht gerecht. Ich habe keine Lust, mich in eine Ecke mit Neonazis stellen zu lassen, weil ich laut über negative Erfahrungen mit Zuwanderung spreche und sage, dass bestimmte Kulturen zu unterschiedlich sind für ein erfolgreiches und friedliches Zusammenleben. Genauso wenig möchte sich ein anderer wahrscheinlich „links-grün versifft“ nennen lassen, nur weil er eine bessere Klimapolitik fordert.
Professor Avram Noam Chomsky sagte über die Meinungsfreiheit:
„Der schlaueste Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten, ist, das Spektrum an akzeptabler Meinung streng zu beschränken, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen …“24a
Im Endeffekt ist es heute exakt so gekommen. Wir haben Dutzende Talkshows, es gibt Podiumsdiskussionen und Bürgerdialoge, aber immer in einem vorgegebenen Rahmen. So wurde häufig diskutiert, wie man „Wir schaffen das“ umsetzen kann, nicht, ob man das überhaupt umsetzen möchte. Zwar kann es ein Hans-Georg Maaßen laut sagen, wenn ihm an einer Schilderung der Kanzlerin etwas nicht passt, aber dann ist er eben seinen Job los.
Es gibt einige Narrative und politische Ideologien, die man in diesem Land nicht hinterfragen darf, ohne von den Leitmedien und Spitzenpolitikern verbal an die Wand gestellt zu werden: Willkommenspolitik und Migration, Feminismus, Gendersprache, Vertrauen in die Medien, Vertrauen ins Finanzsystem, Vertrauen in die Demokratie.
Wer es dennoch wagt, diese Dinge laut auszusprechen, der darf sich den Stempel aussuchen, welcher ihm aufgedrückt wird. Von „rechter Hetzer“ bis „Verschwörungstheoretiker“ ist alles dabei. Es wird um jeden Preis vermieden, solche Themen zur Sprache zu bringen, denn wenn zu viele Menschen über diese einmal ausführlich nachdenken würden, dann wäre die herrschende Ideologie ernsthaft in Gefahr.
Die Kritiker und Rebellen müssen also ziemlich lächerlich gemacht und als „dumm“ herausgestellt werden, damit sich bloß niemand mit ihnen solidarisiert. Wer will denn schon etwas mit „rechten Dumpfbacken“ zu tun haben, oder mit „braunen Demokratieverweigerern“? Hier leisten übrigens auch rundfunkfinanzierte Satireshows sehr gute Arbeit, die jede Art von politisch unkorrektem Protest sofort lächerlich machen. Natürlich, es ist die Aufgabe von Satiresendungen, sich über alles lustig zu machen! Aber dieses „alles“ wird leider schon lange nicht mehr eingehalten. Wie oft wurden in der heute-show Antifa-Demos ins Lächerliche gezogen und wie oft „rechte“ Demos? Wie berichtet diese Show über „Fridays for Future“ und wie über Pegida?
Das eine sind natürlich „die Guten“, das andere sind „dumme Pöbler“, so mal überspitzt die Message der Sendungen. Man leistet beste Arbeit, um die eigene Ideologie zu sichern und jeden Protest dagegen in eine schmutzige Ecke zu stellen. Je gefährlicher und größer ein Protest gegen die Herrschenden wird, desto mehr muss dieser medial mit Schmutz überzogen werden. Ein tolles Beispiel sind hier die Gelbwesten, die medial mittlerweile nur noch als Krawallmacher und Gewalttäter gelten. Dafür nimmt man sich die kleine extreme Minderheit heraus, die es bei jeder Protestaktion gibt und zeigt ausschließlich Bilder von dieser in den Nachrichten, damit auch jeder Zuschauer das Märchen von staatsfeindlichen Protesten glaubt.
So war es auch in Chemnitz, als man sich medial auf ein paar Intelligenzverweigerer einschoss, die den Hitlergruß zeigten, anstatt den friedlichen Protest von zehntausend Bürgern zu würdigen. Als das nicht reichte, kam es zu der Erfindung der „Hetzjagden“. Das „Beweisvideo“ dafür könnte man wohl jeden Tag irgendwo so abdrehen, wirklich passiert ist ja nichts. Aber man hatte natürlich wieder einen Grund, statt über den Mord durch einen Asylbewerber lieber über das „Naziproblem“ von Sachsen zu reden.
Ich selbst kann nur sagen, dass ich es geschafft habe, dass all diese Diffamierungen mich nicht mehr treffen. Es gibt im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: seine eigene Meinung unterdrücken und sich dem System unterwerfen, oder laut und deutlich zu seiner Meinung zu stehen und dann mit den schmutzigen Konsequenzen zu leben. Klar nennen sie einen dann „rechts“ oder „Nazi“, aber all das ist doch nur der Beweis dafür, dass sie rein inhaltlich nichts zu sagen haben.
Die Nazikeule hat sich in den letzten Jahren zum Glück extrem abgenutzt, da sie inflationär gegen alles verwendet wird, was nicht links ist. Mittlerweile reicht es ja schon aus, kritisch gegenüber der Klima-Hysterie zu sein, um von irgendeinem Grünen mit „Holocaustleugnern“ gleichgesetzt zu werden.24
Wenn einem die Lächerlichkeit dieser Diffamierungen erst einmal bewusst wird, kann man sich entspannt zurücklehnen und sich über den Empörungskomplex der Linksliberalen amüsieren. Das mache ich regelmäßig und seitdem ist das Leben einfach angenehmer. Wenn wir kein Teil einer Verbotskultur sein möchten, uns moralische Überlegenheit nicht wichtiger ist als Rationalität und wir nicht bereit sind, unsere individuelle Lebensweise für eine Ideologie aufzugeben, dann müssen wir vor allem eines: Dies immer wieder laut und deutlich sagen.
Wenn man die Taktik hinter der Nazikeule und dem moralischen Abwerten von allem Konservativen und Nichtlinken erst einmal zur Genüge kennt, verliert sie ihre Wirkung. Ich möchte ein demokratisches Deutschland, in welchem jeder frei zu seiner Meinung steht und es den Medien um Information und nicht um „Haltung“ geht. Ich möchte nicht schweigend zusehen, wie dieses Land gesellschaftlich immer weiter in Richtung grüne Ideologie gekippt wird, aber alle nur über einen „Rechtsruck“ sprechen. Ich habe keine Lust auf Massenmigration aus nicht integrierbaren Kulturen, keine Lust auf eine Gender-Verstümmelung der deutschen Sprache und keine Lust auf einen Feminismus, welcher traditionelle Beziehungen oder Familienbilder als etwas Krankes und Schlechtes herausstellt. Auch möchte ich mich von Medien nicht politisch korrekt belügen lassen, nur weil der Redakteur das Parteibuch der Grünen besitzt. Demokratie heißt Meinungsvielfalt, nicht eine Vielfalt an zwanghaft gleichen Meinungen. Es wird Zeit, bestehende Gesellschaftsbilder zu hinterfragen und die vorgekaute Einteilung in Richtig und Falsch in den Wind zu schießen. Da können sie mich rechts, populistisch oder gar bösartig nennen: Ich werde trotzdem nicht schweigen. Und das sollten wir alle nicht tun.
Was hat meine Generation
so abstumpfen lassen?
Ein gesellschaftlicher Wandel ist nur zu vollziehen, wenn ihn die jüngsten und stärksten Menschen in der Gesellschaft unterstützen. Die Jugend ist unsere Hoffnung und unsere Zukunft. Doch wieso ist es gerade in dieser Altersgruppe so schwierig, Menschen von etwas Ernsthaftem zu begeistern. Was macht meiner Generation eigentlich am meisten zu schaffen?
Wer das verstehen und auch wissen möchte, warum ausgerechnet ich selbst kein Teil dieser Entwicklung bin, der muss sich mit dem grundsätzlichen Denken des modernen jungen Menschen beschäftigen. Das sind nach meiner Erfahrung meist Statusfragen: Wer besitzt was? Wer ist der Stärkere? Wer ist selbstbewusster? Die Jugend läuft größtenteils sehr oberflächlichen Idealen nach.
Es wäre aber ein komplett falscher Ansatz, den jungen Menschen die Schuld dafür zu geben.