Sergia - Sklaven des 22. Jahrhunderts. Katja Brinkert

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Sergia - Sklaven des 22. Jahrhunderts - Katja Brinkert

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standen Schmiere. Ihren Neffen haben wir vor dem Geschäft aufgegriffen, er hat ganz offensichtlich dort Wache gestanden.«

      »Officer Falk, ich bin davon überzeugt, dass mein Neffe rein zufällig während dieses Einbruchs an besagtem Laden vorbei kam«, sagte Charles nun betont freundlich.

      »Aber er hat seine Schuld bereits zugegeben«, konterte der Polizist.

      »Wie gesagt, ich bin überzeugt, mein Neffe hat mit der ganzen Sache nichts zu tun«, beharrte Charles lächelnd.

      »Mr. Dumare«, protestierte der Polizist, doch Charles unterbrach ihn.

      »Ich denke es ist das Beste, wenn ich die Angelegenheit mit Ihrem Vorgesetzten weiter bespreche.«

      »Chief Hillard ist zu Hause«, antwortete der Officer.

      »Dann rufen Sie ihn bitte an, und teilen Sie ihm mit, dass ich ihn unverzüglich zu sprechen wünsche.«

      »Aber …«, stammelte der Polizist, doch Charles unterbrach ihn erneut.

      »Unverzüglich, Officer Falk«, wiederholte er.

      Dann setzte er sich in den Stuhl vor dem Schreibtisch des Officers, schlug die Beine übereinander, und faltete die Hände in seinem Schoß. Überfahren von dieser Bestimmtheit, griff der Polizist zu seinem Telefon und wählte die Nummer seines Vorgesetzten. Er brauchte nicht lange, um seinen Chief davon zu überzeugen, umgehend aufs Revier zu kommen. Es genügte, den Namen Dumare zu erwähnen.

      Charles musste etwa zwanzig Minuten warten, bis der Leiter des Polizeireviers eintraf. Der Chief war ein drahtiger Mann Ende vierzig, mit streng zurückgekämmten, dunkelbraunen Haaren und buschigen Augenbrauen. Er reichte Charles die Hand. Diesmal ergriff Charles sie.

      »Wirklich eine unangenehme Sache, Sir«, sagte der Chief.

      »Eine unangenehme Sache, die wir sicherlich aus der Welt schaffen können«, antwortete Charles lächelnd, und zog seine Geldbörse aus der Tasche.

      »Sir?«, fragte der Chief vorsichtig.

      »Ich bin überzeugt die Polizei von Cleveland ist jederzeit dankbar für die Unterstützung eines braven Bürgers«, fuhr Charles fort.

      »Mr. Dumare, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Sie einen Straftäter bei uns freikaufen können«, mischte Officer Falk sich in das Gespräch.

      Charles lächelte weiter betont freundlich.

      »Officer Falk, ich bin mir sicher, Sie haben noch anderweitig zu tun«, sagte der Chief zu seinem Officer, und blickte ihn warnend an.

      »Aber Sir«, empörte Falk sich weiter.

      »Officer, bitte lassen Sie uns alleine, ich möchte mir in Ruhe die Argumente von Mr. Dumare anhören«, sagte der Chief.

      Officer Falk biss die Zähne zusammen.

      »Vielleicht können Sie sich in der Zwischenzeit nützlich machen und den Neffen von Mr. Dumare nach vorne bringen.«

      Falk knirschte mit den Zähnen.

      »Ja, Chief«, knurrte er.

      Dann drehte er sich um und verließ stampfend das Büro.

      Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte der Chief sich wieder Charles zu.

      »Mr. Dumare«, sagte der Chief nun, »wie genau hatten Sie sich diese Unterstützung vorgestellt?«

      Bei diesen Worten ließ er den Geldbeutel seines Gegenübers nicht aus den Augen. Charles öffnete langsam seine Börse und holte ein Bündel Scheine hervor.

      »Wie ich bereits versucht habe ihrem Officer zu erklären bin ich davon überzeugt, dass mein Neffe nur zur falschen Zeit am falschen Ort war.«

      Er legte das Geld zwischen ihnen auf den Tisch. Der Chief blickte die Scheine einen Moment gierig an, dann griff er zu, und steckte sie schnell ein.

      »Ja, Sir, ich glaube auch, dass es sich hier um ein bedauerliches Missverständnis handelt«, sagte er.

      »Dann sind wir uns also einig, dass mein Neffe mich begleiten wird, wenn ich jetzt gehe?«

      »Selbstverständlich, Sir«, antwortete der Chief.

      Charles erhob sich, und lächelte zufrieden.

      »Vielen Dank für Ihre Kooperation, Chief Hillard. Ich freue mich immer, wenn ich die Arbeit der Polizei unterstützen kann.«

      Gemeinsam verließen sie das Büro und gingen nach vorne in den Hauptraum der Polizeistation, wo die Polizistin noch immer ihren Bericht diktierte. Auf einem Stuhl in der Ecke saß Luke zusammengekauert wie ein Häufchen Elend. Er blickte nur kurz auf, als sein Onkel zusammen mit dem Chief den Raum betrat, dann senkte er wieder beschämt den Kopf.

      Charles blickte zu ihm hinüber, dann wandte er sich zur Tür.

      »Komm Luke, wir gehen«, sagte er knapp.

      Luke zuckte zusammen, sprang dann abrupt auf, und folgte seinem Onkel nach draußen ohne sich noch einmal nach den Polizisten umzublicken. Als sie das Revier verlassen hatten, versuchte Luke, ein Gespräch mit seinem Onkel zu beginnen.

      »Onkel Charly?«, fragte er vorsichtig.

      »Steig in den Wagen«, sagte Charles in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.

      Luke ließ niedergeschlagen den Kopf hängen, nickte und tat wie ihm geheißen. Ohne ein weiteres Wort setzte Charles sich ans Steuer, startete den Motor und gab Gas. Sie fuhren etwa zehn Minuten schweigend, bis Charles den Wagen an den Straßenrand steuerte und den Motor abstellte.

      Es war mittlerweile kurz vor sechs und die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne glitzerten durch die Bäume. Sie standen am Rand einer großen Wiese, am Horizont konnte man die ersten Häuser von Medikon-City erkennen.

      »Lass uns ein Stück zu Fuß gehen«, sagte Charles, ohne seinen Neffen anzublicken.

      Er stieg aus und entfernte sich vom Wagen, wohl wissend, dass Luke ihm folgen würde. Nach ein paar Minuten blieb er stehen und drehte sich zu seinem Neffen.

      »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, fragte er und sah Luke nun zum ersten Mal direkt an.

      »Es tut mir leid, Onkel Charly«, sagte Luke leise und Tränen traten ihm in die Augen.

      »Glaubst du jetzt immer noch, dass du alles im Griff hast?«, fragte Charles weiter.

      Luke schüttelte den Kopf, während eine Träne an seiner Wange hinunter lief.

      »Ich habe gar nichts mehr im Griff«, antwortete er schluchzend.

      Charles zögerte einen Moment, dann nahm er seinen Neffen in den Arm. In diesem Moment brachen bei Luke alle Dämme und er begann hemmungslos zu schluchzen.

      »Du bist so ein verdammter Idiot«, flüsterte Charles ihm ins Ohr.

      Als Luke sich beruhigt hatte, ließ Charles

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