Sergia - Sklaven des 22. Jahrhunderts. Katja Brinkert

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Sergia - Sklaven des 22. Jahrhunderts - Katja Brinkert

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ich dir nicht mehr helfen«, sagte er.

      Luke schüttelte energisch den Kopf.

      »Es wird kein nächstes Mal geben, das verspreche ich dir.«

      »Das will ich hoffen. Hoffentlich hast du aus dieser Geschichte etwas gelernt.«

      Luke nickte und wischte sich die letzte Träne von der Wange.

      »Onkel Charly«, begann er vorsichtig, »müssen wir Dad davon erzählen?«

      Charles seufzte, und senkte kurz den Blick, bevor er Luke wieder direkt ansah.

      »Eigentlich sollte ich es ihm erzählen«, begann er.

      »Bitte, Onkel Charly«, flehte Luke und erneut traten ihm Tränen in die Augen.

      »Ich bin unter zwei Bedingungen bereit, diese Geschichte zu vergessen.«

      »Alles«, versprach Luke.

      »Erstens wirst du diese Jungs nie wieder sehen. Wenn mir zu Ohren kommt, dass du dich noch einmal mit ihnen triffst …«

      »Ganz bestimmt nicht«, fiel Luke ihm ins Wort.

      »Außerdem wirst du dich bei deinem Vater für dein unmögliches Verhalten entschuldigen«, fuhr Charles fort.

      »Ich war wohl ein ganz schöner Dummkopf«, murmelte Luke.

      »Dein Vater hat sich wirklich Sorgen um dich gemacht. Ich glaube nicht, dass er so eine Behandlung verdient hat.«

      Luke atmete tief durch.

      »Du hast Recht, ich werde mich entschuldigen«, sagte er schließlich. »Aber was soll ich ihm erzählen, wo ich heute Nacht war?«

      »Das musst du schon selbst wissen. Doch ich würde zumindest bis zu einem gewissen Punkt bei der Wahrheit bleiben.

      Und ich erwarte, dass du den Hausarrest, oder was immer Albert sich für dein Fortbleiben und deine Aufsässigkeit einfallen lässt, klaglos annimmst.«

      Luke nickte erneut.

      »Ja, Onkel Charly«, sagte er ergeben.

      »Guter Junge«, sagte Charles lächelnd und packte Luke freundschaftlich am Genick.

      Gemeinsam gingen sie weiter den Wiesenweg entlang, doch jetzt war die Stimmung gelöster.

      »Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt«, sagte Luke nach einer Weile.

      »Nein, das hast du nicht«, bestätigte Charles.

      »Danke«, murmelte Luke.

      Charles lächelte erneut.

      »Was wäre ich für ein Onkel, wenn ich meinem Lieblingsneffen nicht ab und zu aus der Patsche helfen würde«, erklärte er.

      »Aber ich bin dein einziger Neffe«, entgegnete Luke verwirrt.

      Charles zwinkerte seinem Neffen zu und Luke musste gegen seinen Willen ebenfalls lächeln. Dann griff Luke in seine Tasche, und holte ein kleines Päckchen hervor. Charles erkannte es sofort, es war das Päckchen, das er Luke vor zwei Wochen, nach ihrem gescheiterten Gespräch, gegeben hatte.

      Die Verpackung war noch unangetastet, Luke hatte es noch nicht geöffnet.

      »Ich glaube, ich sollte langsam mal hier rein schauen«, sagte er, und riss das Papier auf.

      Als er auf den Inhalt starrte, schnappte er überrascht nach Luft.

      »Ein 5000 Exabyte Speicherchip?«, fragte er.

      »Ich dachte, er würde dir gefallen. Es ist ein Prototyp«, antwortete Charles.

      Luke starrte noch immer auf den kleinen Chip.

      »Wow, Onkel Charly, das ist der Hammer«, japste er begeistert.

      »Verdient hast du ihn nicht«, sagte Charles.

      Luke schwieg betreten.

      »Aber ich hoffe trotzdem, dass du ihn gebrauchen kannst«, fügte Charles nach einer kurzen Pause lächelnd hinzu.

      »Und ob«, sagte Luke, und strich mit einer Hand ehrfürchtig über den Speicherchip.

      Wie zu erwarten war, hatte Albert sich über den nächtlichen Ausflug seines Sohnes furchtbar aufgeregt, doch Lukes kleinlaute Entschuldigung hatte ihn ein wenig besänftigt. Als Konsequenz verlangte er von seinem Sohn, genau wie Charles, dass er jeglichen Kontakt zu den ‚Bike Bandidos‘ abbrach, außerdem hatte Luke vier Wochen Hausarrest – und das genau in den Frühjahrsferien. Aber wie Luke seinem Onkel versprochen hatte, nahm er die Strafe ohne zu murren an. Er war sich durchaus bewusst, dass er sie verdient hatte.

      Als die Schule nach drei Wochen wieder begann, und Luke das Haus zum ersten Mal verlassen durfte, hatte er einen dicken Kloß im Hals. Die Bandidos wussten noch nicht, dass Luke sich von ihnen los gesagt hatte und nun befürchtete er, dass die Gang vor der Schule auf ihn warten würde. Und er hatte Recht.

      Als er um die letzte Ecke bog, und das Schulgebäude in Sicht kam, schwebten dort, vor dem Haupteingang, fünf Hoverbikes.

      Luke atmete tief durch und ging zögernd weiter.

      »Hey, Bad Luke«, wurde er sofort von einem vierschrötigen Jungen begrüßt.

      »Hallo Kevin«, antwortete Luke reserviert.

      »Wo bist du die ganze Zeit gewesen?«, fragte Kevin vorwurfsvoll.

      »Ich hatte Hausarrest«, antwortete Luke.

      Die fünf Biker lachten laut.

      »Hausarrest?«, fragte der Junge zu Kevins Linken belustigt.

      »Du lässt dir von deinem Alten vorschreiben, wann du aus dem Haus gehen darfst?«

      Luke schwieg. Seine fünf ehemaligen Freunde hatten ihn stets spüren lassen, dass sie sich für selbstständiger und reifer hielten. Luke hatte versucht mit ihnen mitzuhalten - und war grandios gescheitert.

      »Wohin bist du eigentlich so schnell verschwunden, als der Bulle dich damals aus der Zelle geholt hat?«, fragte nun der Junge zu Kevins Rechten.

      »Mein Onkel hat mich abgeholt«, antwortete Luke.

      Die Bandidos lachten wieder.

      »Der kleine Luke möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden«, äffte einer von ihnen.

      Luke antwortete nicht.

      »Ist dein Onkel der Polizei-Präsident, oder was?«, fragte Kevin.

      »Nein«, antwortete Luke.

      »Wie konnte er dich dann so schnell da raus holen?«, fragte Kevin weiter.

      Seine Stimme hatte jetzt einen gefährlichen Unterton.

      »Was

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