Schöpfer der Wirklichkeit. Джо Диспенза

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Schöpfer der Wirklichkeit - Джо Диспенза

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Gehirns eine Neuronengruppe, die das bewusst gewählte Muster unterstützte. Die damit verbundenen Gedanken wurden dem Gehirn willentlich eingeprägt. Interessanterweise bildeten und verstärkten sich die neuen Netzwerke an genau der gleichen Stelle wie bei der Gruppe, die körperlich übte. Sie veränderten ihr Gehirn einfach durch ihr Denken. Wenn der Fokus stark genug ist, erkennt das Gehirn keinen Unterschied zwischen dem Vorgestellten und dem tatsächlich Ausgeführten.

      Sheilas Erfahrungen bei der Heilung ihrer Verdauungsprobleme illustrieren diesen Prozess der Neuerfindung: Sie hatte beschlossen, sich nicht mehr mit Erinnerungen an die Vergangenheit und ihrer damit verbundenen Opferhaltung plagen zu wollen. Sheila hatte die zur Gewohnheit gewordenen Gedankengänge erkannt, die sie loslassen wollte, und genug Aufmerksamkeit entwickelt, um ihren unbewussten Gedankenfluss unterbrechen zu können. Als Resultat feuerten nicht mehr dieselben alten neuronalen Netzwerke täglich in ihr. Nachdem Sheila die Oberhand über die alten Denkmuster gewonnen hatte, begann ihr Gehirn, diese nicht länger genutzten Kreisläufe allmählich aufzulösen. Das ist ein weiterer Aspekt des Hebb’schen Lernens, er lässt sich auf die knappe Formel bringen: Nervenzellen, die nicht mehr gemeinsam feuern, lösen sich voneinander. Hier gilt das alte Sprichwort: »Wer rastet, der rostet.« Dieses Prinzip kann bei der Veränderung unserer selbst wahre Wunder wirken.

      Im Lauf der Zeit legte Sheila immer mehr von der Last der hinderlichen alten Gedanken ab, die ihr Leben bis dahin geprägt hatten. Das erleichterte ihr, sich vorzustellen, was für eine Art von Mensch sie sein wollte. Nun gestand sie sich Möglichkeiten zu, die sie früher nicht einmal in Erwägung gezogen hatte. Wochenlang konzentrierte sie sich darauf, wie sie als diese neue, unbekannte Person denken und handeln würde. Sie übte dieses neue Bild von sich selbst ein, sooft es irgend ging, um sich immer wieder daran zu erinnern, wer sie sein würde. Schließlich wurde sie zu einem Menschen, der gesund und glücklich in die Zukunft blickte. Gleich den Klavierspielern hatte auch Sheila neue neuronale Schaltkreise errichtet.

      Interessanterweise berichtete der überwiegende Teil meiner Gesprächspartner, sie hätten sich bei diesen Übungen nie disziplinieren müssen. Sie hatten es geliebt, mental zu trainieren, wer sie werden wollten.

      Genau wie Sheila war es allen meinen Gesprächspartnern erfolgreich gelungen, sich selbst neu zu erfinden. Sie hielten an ihren neuen Idealen fest, bis diese ihnen »in Fleisch und Blut übergegangen« waren. Sie wurden zu neuen Menschen mit neuen Gewohnheiten. Sie brachen mit den alten Gewohnheiten, ihrem alten Selbst. Wie sie das fertig brachten, bringt uns zum vierten Credo, das alle, die körperliche Heilung erfuhren, gemeinsam haben.

      Koinzidenz Nr. 4: Wir sind in der Lage, uns so zu fokussieren, dass wir Zeit und Raum vergessen

      Da meine Interviewpartner wussten, dass schon andere vor ihnen sich selbst von Krankheiten geheilt hatten, glaubten sie daran, es sei auch ihnen möglich. Doch wollten sie ihre Heilung nicht dem Zufall überlassen. Einfach hoffen und wünschen würde wohl kaum ausreichen. Auch das bloße Wissen, was zu tun wäre, genügte nicht. Um das erwünschte Ergebnis zu erzielen, mussten diese ungewöhnlichen Menschen ihren Geist bewusst und dauerhaft verändern. Jeder Einzelne musste an den Punkt absoluter Entschlossenheit, Willenskraft, Leidenschaft und Konzentration gelangen. Wie Dean gesagt hatte: Man muss seinen Kopf klar kriegen.

      Dieser Ansatz erfordert große Anstrengungen. Bei allen bestand der erste Schritt darin, diesem Prozess den wichtigsten Platz in ihrem Leben einzuräumen. Das bedeutete, aus den gewohnten Zeitplänen, sozialen Aktivitäten, Fernsehgewohnheiten und so weiter auszusteigen. Wären sie weiter bei ihrer täglichen Routine geblieben, wären sie auch dieselben Personen geblieben, die ihre Krankheiten entwickelt hatten. Um sich zu verändern, um aufzuhören, ihr altes Selbst zu sein, mussten sie sich auch von ihren typischen Gewohnheiten trennen.

      Also setzten sich alle, aber jeder im Alleingang, Tag für Tag hin und unternahmen es, sich selbst neu zu erfinden. Da ihnen das wichtiger war als alles andere, widmeten sie diesem Prozess jede freie Minute. Alle übten sich zunächst darin, ihre gewohnten Gedanken zu beobachten und ließen sich durch nichts davon ablenken.

      Vielleicht sagen Sie jetzt: »Angesichts einer ernsthaften Erkrankung ist das ja auch nicht so schwer, aber bei mir steht schließlich nicht gerade das Leben auf dem Spiel.«

      Nun, haben wir nicht alle unter irgendwelchen Gebrechen zu leiden – seien sie körperlicher, emotionaler oder spiritueller Natur –, die unsere Lebensqualität einschränken? Verdienen diese Beschwerden nicht dieselbe Aufmerksamkeit?

      Natürlich hatten auch meine Gesprächspartner sich mit Zweifeln, widrigen Überzeugungen und Ängsten herumzuschlagen. Jeder musste sich sowohl seiner eigenen, altvertrauten inneren Stimme gegenüber taub stellen wie auch den Kommentaren von außen, von anderen Menschen, die ihm Sorgen einreden wollten und entgegenhielten, was ihn aus schulmedizinischer Sicht erwarte.

      Fast alle Betroffenen wiesen darauf hin, diese neue innere Haltung sei nicht so leicht zu erringen. Wie unendlich viel der untrainierte Geist vor sich hin plappert, war ihnen vorher nie klar gewesen. Zuerst fragten sie sich, ob sie wohl in ihre gewohnten Muster zurückfallen oder ob sie überhaupt stark genug sein würden, dem alten Modus Widerstand zu leisten. Würden sie es schaffen, sich den ganzen Tag über ihrer Gedanken bewusst zu sein? Wie sich im Lauf der Zeit jedoch herausstellte, merkten sie es rasch, wenn sie in alte Muster zurückfielen, und so konnten sie das Programm unterbrechen. Je mehr sie trainierten, auf ihre Gedanken zu achten, desto einfacher ging es und desto besser fühlten sie sich hinsichtlich ihrer Zukunft. Und aus diesem Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Klarheit tauchte allmählich ein neues Selbst auf.

      Interessanterweise berichteten alle von einem Phänomen, das Teil ihres neuen Lebens wurde: Widmeten sie sich über längere Phasen hinweg der Innenschau und Neuerfindung ihrer selbst, dann konzentrierten sie sich oft so sehr auf den gegenwärtigen Augenblick und ihre Absicht, dass etwas Erstaunliches geschah: Sie verloren vollkommen die Wahrnehmung von Körper, Zeit und Raum. Es existierte nichts mehr für sie – nur ihre Gedanken.

      Lassen Sie mich das näher erklären. Unser alltägliches Bewusstsein ist für gewöhnlich mit drei Dingen beschäftigt:

      • Erstens sind wir uns bewusst, in einem Körper zu sein. Unser Gehirn empfängt ein Feedback darüber, was im Körper vor sich geht und welche Reize er von unserer Umgebung aufnimmt. Wir bezeichnen das als »Körperempfindungen«.

      • Zweitens sind wir uns unserer Umgebung bewusst. Der Raum um uns herum ist unsere Verbindung zur äußeren Wirklichkeit. Wir achten auf die Dinge, Objekte, Personen und Orte in unserer Umgebung.

      • Drittens haben wir ein Bewusstsein der verstreichenden Zeit; wir strukturieren unser Leben innerhalb des Konzepts von Zeit.

      Doch wenn Menschen sich mithilfe ernsthafter, selbstreflektierender Kontemplation nach innen richten und mental neue Möglichkeiten ausprobieren, wer sie werden könnten, dann versinken sie unter Umständen so tief darin, dass ihre Aufmerksamkeit sich völlig von ihrem Körper und ihrer Umgebung löst; beide scheinen zu verblassen oder ganz zu verschwinden. Selbst das Konzept von Zeit löst sich auf. Und öffnen sie Augen wieder, stellen sie vielleicht fest, dass die Zeitspanne, die ihnen wie Minuten erschien, in Wahrheit Stunden waren. In diesem Zustand wälzen wir keine Probleme und spüren keinen Schmerz. Wir lösen uns von den Empfindungen unseres Körpers und von der Verbindung mit den Dingen um uns herum. Wir können uns so tief auf diesen schöpferischen Prozess einlassen, dass wir uns darüber selbst vergessen.

      Taucht dieses Phänomen auf, ist die betreffende Person sich nur noch ihrer Gedanken bewusst. Das Einzige ihr wirklich Erscheinende ist die Wahrnehmung dessen, was sie denkt. Fast alle meine Gesprächspartner haben das mit ähnlichen Worten zum Ausdruck gebracht: »Ich gehe innerlich zu dem anderen Platz in meinem Geist«, sagte eine Frau, »wo es keine Ablenkungen

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