Schöpfer der Wirklichkeit. Джо Диспенза

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Schöpfer der Wirklichkeit - Джо Диспенза

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Sie fassen den Entschluss, ein Adrenalinstoß fährt durch Ihren Körper, Ihre Knie scheinen nachzugeben, aber da schweben Sie schon in der Luft und sausen Richtung Wasser.

      Prustend und spuckend tauchen Sie wieder auf, Ihnen wird heiß vor Triumphgefühl, denn Sie wissen, dass Sie etwas Wichtiges in Ihrem Leben geändert haben. Sie haben alle Zweifel, Ängste und Unsicherheiten dort oben auf dem Felsen gelassen, wo sie jetzt mitsamt Ihren nassen Fußspuren in der Sonne verdunsten. Alle Schreckensfantasien sind verschwunden und haben einer neuen, positiveren Wirklichkeit Platz gemacht.

      Ich habe dieses recht verbreitete Beispiel gewählt, um zu zeigen, wie viele Menschen durch Vorgänge in ihrem Inneren buchstäblich behindert sind und weder die Größe ihrer Existenz erfahren noch die Freiheit und Freude eines angstfreien Lebens genießen können.

      Ich bin sicher, Sie haben irgendwann in Ihrem Leben selbst die Erfahrung gemacht: Ja, der Geist ist stärker als die Materie. Mir ist das schon mehrfach widerfahren, aber nie war es so eindrücklich wie damals nach dem Unfall. Ich hatte schon immer die Tendenz, mich vorwärtszutreiben, mich weiterzuentwickeln, und das Potenzial des menschlichen Geistes und Körpers hat mich seit jeher fasziniert. Vor allem interessierte mich, was möglich ist, wenn Geist und Körper richtig zusammenwirken. Natürlich war mir klar, dass beide nicht wirklich voneinander getrennt sind, aber ich fragte mich oft, wer denn nun eigentlich das Ruder in der Hand hält. Wer hat das Sagen? Sind wir wirklich dazu verdammt, bestimmten Krankheiten zum Opfer zu fallen oder schädlichen Neigungen nachzugehen, bloß weil das in unseren Genen verankert ist? Sind wir den Launen unserer Lebensumstände tatsächlich hilflos ausgeliefert?

      Einführung in das Thema »Veränderung«

      Nachdem ich das machtvolle Zusammenwirken von Geist und Körper an mir selbst erfahren hatte, fragte ich mich, ob andere Ähnliches erlebten. Ich wusste, dass schon viele Menschen die Prognosen der konventionellen Medizin widerlegt hatten, und ich wünschte mir ein umfassenderes Verständnis von Heilung. Ich musste nicht lange warten, um geeignete Objekte für meine informellen Studien zu finden.

      Dean: Ein Blinzeln und ein Nicken

      Als ich Dean zum ersten Mal in meinem Wartezimmer sah, lächelte er und blinzelte mir zu. Er hatte zwei zitronengroße Tumoren im Gesicht, einen rechts unter seinem Kinn, den anderen links auf seiner Stirn. Während der Untersuchung erklärte mir Dean, er habe Leukämie. Ich fragte ihn, welche Medikamente er nehme und welche Therapien er anwende, um die Krankheit im Griff zu behalten. »Keine, noch nie«, erwiderte er. Ich setzte meine Untersuchung fort und versuchte, mich auf das zu konzentrieren, was ich tat, doch eigentlich hätte ich ihn lieber mit Dutzenden Fragen gelöchert. Ich hatte mich selbst von einer Verletzung geheilt, aber das hier war eine andere Geschichte. Leukämie, insbesondere akute myeloische Leukämie, wie Dean sie hatte, ist eine stark schwächende, sehr schmerzhafte Erkrankung. Das war keine Verletzung, die der Körper in einer gewissen Zeitspanne ausheilen konnte wie einen Knochenbruch.

      Als Deans Ärzte seine Diagnose stellten, hatten sie ihm noch sechs Monate gegeben. Genau in diesem Augenblick, so berichtete Dean, habe er sich selbst versprochen, den Highschool-Abschluss seines Sohnes zu erleben. Dieser bedeutende Moment lag inzwischen 25 Jahre zurück … Jetzt strahlte Dean mich vom Untersuchungstisch aus an und erzählte, sein jüngster Enkel komme demnächst in die Highschool. Ich staunte nicht schlecht.

      Nach dieser ersten Begegnung kam Dean noch ein paarmal zur Behandlung zu mir. Eines Tages traute ich mich schließlich mit der Frage heraus, wie er das alles denn zuwege gebracht habe. »Du solltest seit 24 Jahren tot sein, aber du lebst noch, und zwar ohne Operationen, Therapien oder Medikamente. Was ist dein Geheimnis?«

      Mit einem breiten Grinsen lehnte Dean sich zu mir herüber und deutete auf seine Stirn: »Du musst einfach deinen Kopf klar kriegen!« Dann schüttelte er mir kräftig die Hand und zwinkerte mir im Fortgehen noch einmal zu.

      Sheila: Der Fluch der Vergangenheit

      Sheila litt unter den verschiedensten schwächenden Symptomen: Übelkeit, Fieberanfälle, Verstopfung und teilweise schwere Bauchschmerzen. Ihr Arzt hatte eine chronische Divertikulitis diagnostiziert, eine schmerzhafte Entzündung kleiner Ausstülpungen im Darm. Daraufhin wurde Sheila medikamentös behandelt, doch ihre Schmerzanfälle nahmen eher zu.

      Eines Tages erfuhr Sheila vom Zusammenhang zwischen ungesunden Emotionen und körperlichen Beschwerden. Das veranlasste sie, ihr Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Selbst als Erwachsene in ihren Dreißigern sah Sheila sich immer noch als Opfer ihrer Kindheit. Ihre Eltern hatten sich scheiden lassen, als sie noch klein war. Sheila war bei ihrer Mutter aufgewachsen, die viel gearbeitet und das Mädchen oft allein zu Hause gelassen hatte. So war Sheila ohne die materiellen und sozialen Möglichkeiten der meisten anderen Kinder herangewachsen und fühlte sich vom Leben betrogen.

      Als Sheila sich entschloss, ihre Gefühle zu untersuchen, musste sie zugeben, dass diese als »ungesund« einzustufen waren. Seit 20 Jahren dachte sie ständig, sie würde ihrer schweren Kindheit wegen nie etwas Wertvolles oder persönlich Befriedigendes zustande bringen. Immer wieder erinnerte sie sich selbst an die Vergeblichkeit ihrer ganzen Existenz, und dass sich das auch nie ändern würde und die Schuld daran bei ihren Eltern läge. Jetzt dämmerte ihr, dass der größte Teil ihres Wachbewusstseins all die Jahre von Schuldzuweisungen, Klagen und Ausreden bestimmt gewesen war. Da man ihr mit medizinischen Mitteln nicht hatte helfen können, begann Sheila darüber nachzudenken, ob ihre körperlichen Beschwerden nicht vielleicht mit dem Groll zusammenhingen, den sie gegen ihre Eltern hegte. Sie wurde sich all der Menschen und Situationen in ihrem Leben bewusst, die ihr ermöglicht hatten, sich als Opfer zu fühlen, und wie sie erkannte, hatte sie diese Menschen und Umstände dazu benutzt, ihren eigenen Unwillen, sich zu ändern, zu kaschieren.

      Mit beständiger Aufmerksamkeit und Willenskraft gelang es Sheila, ihre alten Denkmuster und die damit verbundenen Gefühle loszulassen. Sie brachte sich bei, jenen Teil ihrer Identität aufzugeben, der diesen negativen Gedanken an ihre Kindheit verhaftet war, und vergab ihren Eltern. Nun hatte Sheila keinen Grund mehr zu leiden, folglich wurde sie glücklich. Ihre Symptome klangen ab. Binnen kurzer Zeit verschwanden sämtliche Beschwerden. Sheila hatte sich selbst geheilt. Vor allem aber hatte sie sich aus den Ketten ihrer selbst verursachten Gefangenschaft befreit.

      Die Suche nach Ähnlichkeiten

      Im Lauf der letzten sieben Jahre habe ich viel Zeit damit verbracht, Fallstudien von Menschen zu analysieren, die Remissionen und Spontanheilungen erlebt hatten. Die dabei gesammelten Informationen und die Geschichten, die mir diese Menschen erzählt haben, sind wirklich eindrucksvoll. Sie zeigen wesentliche, klinisch nachweisbare Veränderungen in Fällen von gutartigen und bösartigen Tumoren, Herzkrankheiten, Diabetes, Atembeschwerden, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel, Krampfadern, Schilddrüsenproblemen, Zahnproblemen, Augenbeschwerden, Muskelschmerzen und seltenen genetischen Störungen, denen die Medizin machtlos gegenübersteht, um nur einige zu nennen.

      Diese Männer und Frauen wurden gesund, obwohl ihnen weder konventionelle noch alternative Therapien geholfen hatten. Sie alle haben ihren Körper selbst geheilt. Bei der medizinischen Überprüfung ihrer Krankengeschichten konnte ich auf der äußeren Ebene keinen gemeinsamen Faktor finden, der diese Genesungen erklärt hätte.

      Durch diverse Therapien hatten manche zuvor zwar Erleichterung erfahren, aber keine Heilung. Einige Krebspatienten hatten sich beispielsweise bestrahlen lassen oder Chemotherapien gemacht, doch war der Krebs dadurch nicht ganz verschwunden oder schnell wiedergekommen. Andere hatten sich operieren lassen, was ihre Beschwerden linderte, aber nicht wirklich zum Verschwinden brachte. Viele hatten jahrelang Medikamente eingenommen, etwa

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