Schöpfer der Wirklichkeit. Джо Диспенза

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Schöpfer der Wirklichkeit - Джо Диспенза

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Nr. 2: Gedanken sind real und haben eine direkte Wirkung auf den Körper

      Unsere Art zu denken beeinflusst unseren Körper und unser Leben. Vielleicht ist Ihnen diese Vorstellung nicht neu. Die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, waren von dieser Auffassung nicht nur überzeugt, sondern nutzten sie, um etwas in ihrem Geist, in ihrem Körper und in ihrem persönlichen Leben bewusst zu verändern.

      Um zu verstehen, wie sie das geschafft hatten, widmete ich mich dem Studium der zunehmenden Menge an Forschungsergebnissen über die Beziehung zwischen Gedanken und Körper. Der neue Wissenschaftsbereich der Psycho-Neuro-Immunologie hat diese Beziehung nachgewiesen. Ich fasse hier kurz und bündig zusammen, was ich in meinen Studien gelernt habe:

      Jeder Gedanke verursacht eine biochemische Reaktion im Gehirn. Das Gehirn setzt dann chemische Signale frei, die an den Körper übermittelt werden, sozusagen als Boten des Gedankens. Jeder Gedanke erzeugt einen chemischen Stoff, der zu einem bestimmten Körpergefühl gehört. Dank dieser »Botenstoffe « (Neurotransmitter) fühlt Ihr Körper, was Sie gerade gedacht haben. Wenn Sie glückliche, inspirierende oder positive Gedanken hegen, produziert Ihr Gehirn Chemikalien, die freudige, inspirierende oder erhebende Gefühle hervorrufen. Rechnen Sie beispielsweise mit einem angenehmen Erlebnis, dann schüttet Ihr Gehirn einen Neurotransmitter namens Dopamin aus, der Ihren Körper auf dieses Ereignis einstimmt und bewirkt, dass Sie sich voll freudiger Erwartung fühlen. Hegen Sie dagegen Empfindungen wie Hass, Ärger oder Verunsicherung, produziert Ihr Gehirn die entsprechenden Chemikalien, sogenannte Neuropeptide: Der Körper reagiert dann folgerichtig mit Gefühlen von Hass, Ärger oder Minderwertigkeit: So werden Ihre Gedanken unmittelbar Wirklichkeit.

      Hat der Körper mit einem Gefühl auf einen Gedanken reagiert, wird das vom Gehirn registriert, denn es überprüft den Zustand des Körpers ständig und wertet ihn aus. Als Antwort auf diese körperliche Empfindung produziert das Gehirn dann Gedanken, welche die dazu passenden chemischen Botenstoffe ausschütten; das heißt, wir denken dann genau so, wie wir fühlen. Denken erzeugt Gefühle und Gefühle erzeugen daraufhin Gedanken – in einem unendlichen Kreislauf.

      Diese »Endlosschleife« hat eine entscheidende Wirkung darauf, wie wir uns fühlen und verhalten. Wir werden das hier als »Seinszustand« bezeichnen. Angenommen, ein Mensch hängt einen großen Teil seines Lebens in einer Schleife sich wiederholender Gedanken und Gefühlen innerer Verunsicherung fest. Sowie er daran denkt, er sei nicht gut genug oder klug genug, setzt sein Gehirn Chemikalien frei, die in seinem Körper das Gefühl der Verunsicherung auslösen. Jetzt fühlt er sich so, wie er denkt. Und sobald er sich verunsichert fühlt, wird er anfangen, so zu denken, wie er sich fühlt. Das heißt, nun erzeugt sein Körper bestimmte Gedanken. Diese Gedanken führen zu noch mehr Verunsicherung, und das bedeutet, das Ganze schaukelt sich immer weiter hoch. Hegt ein Mensch diese Gedanken und Gefühle jahrelang, verfestigt sich dieser Biofeedback-Kreislauf, und der Betreffende wird permanent in einem Seinszustand der Verunsicherung leben.

      Je öfter wir dieselben Gedanken haben, die dann zur Ausschüttung derselben Chemikalien führen, was dieselben Gefühle nach sich zieht, desto stärker werden wir auch körperlich von unseren Gedanken geprägt. Unser Seinszustand hängt davon ab, was wir denken und fühlen. Und die Energie oder Intensität dieser Gedanken hat einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit, unsere Entscheidungen und dadurch letztlich auf unsere Lebensqualität.

      Viele meiner Interviewpartner hatten begriffen, dass eine Menge ihrer Gedanken ihrer Gesundheit nicht nur nicht besonders dienlich waren, sondern vielleicht sogar die Ursache dafür, dass sich ihr unglücklicher und ungesunder Zustand vorrangig entwickelt hatte. Viele von ihnen hatten jahrzehntelang in Zuständen der Ängstlichkeit, Besorgtheit, Traurigkeit, Eifersucht, Wut oder anderen emotionalen Leiden gelebt. Sie erkannten, dass ihre Beschwerden sich manifestiert hatten, weil sie so lange in diesem Kreislauf des Denkens und Fühlens gefangen gewesen waren.

      Daraus zogen sie den Schluss, sie müssten ihre innere Haltung ändern, um gesund zu werden: Jene Gedankengruppen auflösen, die für sie bisher gewohnheitsmäßig miteinander verbunden waren.5 Unsere inneren Haltungen oder Einstellungen erzeugen einen Seinszustand, der direkt auf unseren Körper einwirkt. Wer seiner Gesundheit dienen möchte, muss ganze Denkmuster verändern: Seine neuen Denkmuster oder Haltungen werden ihn in einen neuen Seinszustand führen. Dazu müssen die endlosen Teufelskreise aus negativem Denken und Fühlen, Fühlen und Denken durchbrochen und durch neue, wohltuende Muster ersetzt werden.

      Hier noch ein weiteres Beispiel: Ständige Verdauungsbeschwerden und Rückenschmerzen brachten Tom irgendwann dazu, sein Leben näher unter die Lupe zu nehmen. Wie sich dabei herausstellte, hatte er seine Verzweiflung wegen seiner unbefriedigenden Arbeitsstelle seit allzu langer Zeit unterdrückt. Volle zwei Jahrzehnte lang hatte er sich über seinen Chef, seine Kollegen und seine Familie geärgert. Andere Menschen erlebten Tom oft als aufbrausend, insgeheim jedoch fühlte er sich als Opfer und bemitleidete sich selbst.

      Die ständig wiederholten Erfahrungen dieser rigiden Muster im Denken, Glauben, Fühlen und Leben »vergifteten« seine innere Haltung, bis Toms Körper sie einfach nicht mehr »verdauen« konnte. Tom erzählte mir, seine Heilung habe begonnen, als er eines realisiert hatte: Seine unbewussten Einstellungen bildeten die Grundlage seines Zustandes – die Grundlage der Person, zu der er geworden war. Viele meiner damaligen Gesprächspartner sind irgendwann zu einem ähnlichen Schluss gelangt wie Tom.

      Um ihre innere Haltung sukzessive zu verändern, begannen sie damit, ihre Gedanken ständig zu überwachen. Insbesondere bemühten sie sich, ihre automatischen Denkprozesse genau zu beobachten, vor allem die schädlichen. Wie sie zu ihrer Überraschung feststellten, waren die meisten ihrer hartnäckig aufrechterhaltenen negativen inneren Behauptungen gar nicht wahr! Anders ausgedrückt: Nur weil wir einen Gedanken haben, bedeutet das noch lange nicht, dass wir ihm auch glauben müssen.

      Tatsächlich sind die meisten unserer Gedanken von uns selbst erfunden. Dass wir ihnen irgendwann Glauben schenken, geschieht aus Gewohnheit. Sheila, der Patientin mit den Verdauungsstörungen, fiel beispielsweise auf, wie oft sie dachte, sie sei ein Opfer und könne nichts an ihrem Leben ändern. Sie erkannte, dass diese Gedanken Gefühle der Hilflosigkeit auslösten. Als sie sie infrage stellte, musste sie zugeben, dass ihre hart arbeitende Mutter eigentlich nichts getan hatte, um Sheila davon abzuhalten, ihre Träume zu verwirklichen.

      Manche meiner Gesprächspartner verglichen ihre sich wiederholenden Gedanken mit Computerprogrammen, die den ganzen Tag im Hintergrund ihres Lebens abliefen. Doch da sie selbst diese Programme am Laufen hielten, konnten sie sie auch verändern oder gar löschen.

      Das war eine wesentliche Erkenntnis. Alle Menschen, mit denen ich im Rahmen meiner Untersuchung sprach, hatten irgendwann mit dem Gefühl gekämpft, ihre Gedanken seien unkontrollierbar. Sie mussten sie überwinden und sich dafür entscheiden, selbst frei über ihre Gedanken zu bestimmen. Jeder hatte irgendwann den Entschluss gefasst, gewohnte negative Denkprozesse zu durchbrechen, bevor sie zu schmerzhaften chemischen Körperreaktionen führen konnten. Diese Menschen hatten sich ganz klar entschieden, die Kontrolle über ihre Gedanken zu gewinnen und Denkmuster auszumerzen, die ihnen abträglich waren.

      Bewusste Gedanken werden zu unbewusstem Denken, wenn man sie nur oft genug wiederholt. Das bekannteste Beispiel dafür ist das Autofahren. Während der Fahrstunden müssen wir noch an alles denken, aber sobald wir Übung haben, können wir eine lange Strecke von A nach B zurücklegen und erinnern uns hinterher an keinen Teil des Weges, weil unser Unterbewusstsein die ganze Zeit über am Steuer saß. Jeder hat es schon erlebt, dass er routinemäßig, ohne jede bewusste Aufmerksamkeit, fuhr und sein bewusstes Denken sich plötzlich einschaltete, weil beispielsweise der Motor ein ungewohntes Geräusch von sich gab. Denken wir also ständig dasselbe, geschieht das zunächst zwar noch bewusst, doch mit der Zeit werden die Gedanken unbewusst und automatisiert. Für diesen Prozess existiert eine vernünftige neurowissenschaftliche

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