Aktive Gewaltfreiheit. Группа авторов

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schon in dieser Welt entgegensetzen? Ich setze entschieden auf das Zweite, aber angesichts mancher brutaler Milizen und Regime empfinde ich zuweilen bestürzend, dass ich gar nicht meiner Meinung bin. Das geht nicht nur mir so.“34

      1 Mollov, Ben, Ressourcen für die Friedensförderung in der politischen Tradition des Judentums, in: Mokrosch, Reinhold / Held, Thomas / Czada, Roland (Hg.), Religionen und Weltfrieden. Friedens- und Konfliktlösungspotentiale von Religionsgemeinschaften, Stuttgart 2013, 85–99, 85.

      2 Ein ökumenischer Aufruf zum gerechten Frieden, in: Raiser, Konrad / Schmitthenner, Ulrich (Hg.), Gerechter Friede. Ein ökumenischer Aufruf zum Gerechten Frieden, Berlin 2013, 5–20, 6f.

      3 Aus Gottes Frieden leben – für den gerechten Frieden sorgen. Eine Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gütersloh 2007, 42.

      4 Vgl. Die deutschen Bischöfe, Gerechtigkeit schafft Frieden. Wort der Deutschen Bischofskonferenz zum Frieden, Bonn 1983, 23–29.

      5 Vgl. ausführlich zum Thema Engelhardt, Paulus, Die Lehre vom „gerechten Krieg“ in der vorreformatorischen und katholischen Tradition. Herkunft – Wandlung – Krise, in: Steinweg, Reiner (Red.), Der gerechte Krieg: Christentum, Islam, Marxismus, Frankfurt 1980, 72–124; Lienemann, Wolfgang, Das Problem des gerechten Krieges im deutschen Protestantismus nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Steinweg, Der gerechte Krieg, 125–162.

      6 Zitiert nach: Begleitdokument, in: Raiser / Schmitthenner (Hg.), Gerechter Friede, 21–190, 21.

      7 Vgl. neben dem Ökumenischen Aufruf (2013) und dem Begleitdokument (2013) dazu (im Folgenden abgekürzt: ÖA u. BD) und der EKD-Denkschrift (2007; im Folgenden abgekürzt: DS) Die deutschen Bischöfe, Gerechter Friede, Bonn 2000 (im Folgenden abgekürzt: GF). – Zum ersten Mal findet sich dieser Begriff im Abschnitt 36 des Ergebnistextes „Umkehr zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung – Theologische Grundlegung“ der Ökumenischen Versammlung der Christen und Kirchen in der DDR 1988/89 (in: Aktion Sühnezeichen / Pax Christi (Hg.), Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Dresden – Magdeburg – Dresden, Berlin 1990, 40).

      8 Vgl. BD, 26–30.

      9 DS, 51–53.

      10 BD, 30.

      11 Zitiert werden hier jeweils die Überschriften zu den vier Abschnitten des 3. Kapitels („Gerechter Friede im Kontext“) im BD; vgl. BD, 67–92.

      12 GF, 24.

      13 GF, 28.

      14 GF, 28.

      15 Erscheint jeweils im Mai/Juni im LIT-Verlag (Berlin).

      16 Eine sachgenaue Erörterung dazu unternimmt Stobbe, Heinz-Günther, Religion, Gewalt und Krieg. Eine Einführung, Stuttgart 2010, 120–182.

      17 Sehr anregend dazu Ebach, Jürgen, Sicherheit – Unverwundbarkeit – Frieden, in: Ebach, Jürgen, Theologische Reden, mit denen man keinen Staat machen kann, Bochum 1989, 7–18; die Übersetzung des Verses ist daraus übernommen (vgl. 15).

      18 Huber, Wolfgang / Reuter, Hans-Richard, Friedensethik, Stuttgart 1990, 35; vgl. ausführlich Schmidt, Hans, Frieden, Stuttgart 1969.

      19 Mettner, Matthias, Art. Frieden, in: Eicher, Peter (Hg.), Neues Handbuch theologischer Grundbegriffe, Bd. 1, München 2005, 96–123, 97.

      20 Vgl. Zenger, Erich, „Selig sind die Friedensstifter …“ (Mt 5,9), in: Frieden ist TATsache. Mut zur Versöhnung. Themen-Heft zur Misereor-Fastenaktion 2002, Aachen 2002, 20f.

      21 Goodman-Thau, Eveline, Krieg und Frieden aus den Quellen des Judentums, in: Haußmann, Werner / Biener, Hansjörg / Hock, Klaus / Mokrosch, Reinhold (Hg.), Handbuch Friedenserziehung. Interreligiös – interkulturell – interkonfessionell, Gütersloh 2006, 102–108, 108.

      22 Goodman-Thau, Krieg und Frieden aus den Quellen des Judentums, 108. Vgl. auch Mollov, Ressourcen für die Friedensförderung, 85–99; Magonet, Jonathan, Frieden und Gewalt in den Quellen des Judentums, in: Mokrosch / Held / Czada (Hg.), Religionen und Weltfrieden, 100–112.

      23 Vgl. Baum, Gregory Gerhard / Frankemölle, Hubert / Münz, Christoph (Hg.), Frieden für Israel. Israeli Peace-and-Human-Right-Groups in Israel, Paderborn – Frankfurt 2002.

      24 Kadayifici-Orellana, Ayse S., Frieden und Gewalt im Islam, in: Mokrosch / Held / Czada (Hg.), Religionen und Weltfrieden, 137–156.

      25 Vgl. auch Tosun, Cemal / Bilgin, Beyza, Frieden im Koran, in: Haußmann / Biener / Hock / Mokrosch (Hg.), Handbuch Friedenserziehung, 140–146; Rajewski, Christiane, Der gerechte Krieg im Islam, in: Steinweg, Der gerechte Krieg, 13–71; Stobbe, Religion, Gewalt und Krieg, 267–323.

      26 Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 142f.

      27 Vgl. Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 144–148.

      28 Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 144f.

      29 Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 146.

      30 Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 148.

      31 Vgl. Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 149–152.

      32 Kadayifici-Orellana, Frieden und Gewalt im Islam, 153.

      33 Camara, Dom Helder, Die Wüste ist fruchtbar. Wegweisungen für die abrahamitischen Minderheiten, Graz – Wien – Köln 1972, 74.

      34 Ebach, Jürgen, Gott kennt andere Mittel und Wege. Biblische Perspektiven auf den Krieg, in: ru intern 44 (2015) 2f., 3.

      Georg Steins

      „Seid auf das Ganze bedacht!“

      Zu den biblischen Grundlagen

      kreativer Gewaltfreiheit

      Kein Randthema der Bibel

      Das Thema „Gewaltfreiheit“, „Gewaltverzicht“ oder „Gewaltlosigkeit“ – die gebräuchlichen Begriffe deuten eine je verschiedene Perspektive auf den Umgang mit Gewalt an – ist kein Randthema der zwei-einen Bibel, sondern findet sich in prominenten Texten des Alten wie des Neuen Testaments. Oder müsste man nicht besser andersherum sagen, dass diese Texte durch die Betonung des zu jeder Zeit provozierenden Themas zu Schlüsseltexten der Bibel werden? Aber einerlei, von welcher Seite auch immer die Sache betrachtet wird, die Frage nach der Gewaltfreiheit führt in das Zentrum der biblischen Botschaft: Immer geht es um die Wiedergewinnung eines für alle guten Zustandes des Lebens, um Gerechtigkeit und Frieden, um Ausgleich und Versöhnung, um „unseren schalom“ (vgl. Jes 53,5).

      Aus dem Alten Testament sind als herausragende Beispiele die „Lieder vom Gottesknecht“ im Buch Jesaja zu nennen. Unabhängig von den zahlreichen bibelwissenschaftlichen Theorien zur Textentstehung und zur Identität des „Knechtes“ lässt sich feststellen, dass in dem mit Jes 40 beginnenden zweiten Hauptteil des Buches die Leitfigur des „Gottesknechtes und -schülers“ (vgl. Jes 42,1; 50,4) begegnet, für den der Verzicht auf Gewalt zur herausragenden Signatur seines Handelns in göttlichem Auftrag wird. Nicht die historische Identifikation des Gottesknechtes ist entscheidend, sondern seine Rolle oder sein „Amt“ und die Funktion, die ihm im Zusammenspiel von Gott, Israel und den Völkern zukommt.

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