Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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nach einer Lösung suchen lassen, und er meinte sie in der

      Anordnung gefunden zu haben, dass die Bewohner sich immer nur zu

      festgelegten Zeiten erleichtern durften.

      Danach mussten sie mit Besen und reichlich Wasser vor die Häuser treten

      und den Dung in die großen Rinnen kehren, die sich in der Mitte jeder Gasse

      befanden. Das schwache Gefälle der Rinnen hatte nur wenig Wirkung, und so

      musste all der Dung nach Osten geschoben werden, wo sich in der Wallmauer

      kleine Öffnungen befanden, durch welche der Kot in die Weißen Sümpfe

      gelangte, die ihn bereitwillig aufnahmen. Die Menschen im Westen der Stadt

      brauchten aufgrund einer leichten Hanglage nicht sehr viel zu spülen und zu

      schieben, doch je weiter östlich man in Merdonan wohnte, desto flacher

      wurde das Gelände, und desto kräftiger musste dem Abfluss des Unrats

      nachgeholfen werden. Die östlichen Wohngebiete waren daher weniger

      beliebt als die westlichen.

      Immerhin hatten all die Mühsal und das nunmehr erforderliche Verkneifen

      der Erleichterung zur Folge, dass es nicht mehr so bestialisch stank und, wie

      der Heiler immer wieder beteuerte, die Zahl der Erkrankungen gesunken war.

      Zudem gab der reichliche Dung einigen Männern und Frauen Merdonans

      ihren Broterwerb, jenen »Dungschlepper« genannten Menschen, die ihre

      Dienste vor allem in den östlichen Häusern anboten. Auch wenn die

      Dungschlepper ein wenig streng rochen, so galt ihre Arbeit selbst doch nicht

      als anrüchig, denn jeder wusste ihren Nutzen zu schätzen, und die

      unangenehme Arbeit wurde zudem gut vergolten.

      Auch Helemunt und Verinya hatten sich als Dungschlepper verdingt. Hier,

      in Merdonan, konnte Helemunt sich und seine Frau nicht von der Jagd

      ernähren, und um eines der Handwerke ausüben zu können, fehlten ihm die

      Fertigkeiten. Verinya nahm die schwere Arbeit bereitwillig auf sich, für die

      junge Frau war es entscheidender, wieder in Merdonan zu leben. Doch nun

      war es Helemunt, der sich nicht wohlfühlte.

      »Es stinkt«, knurrte er missmutig, während er den Besen von der

      Hauswand zur Rinne in der Mitte der Gasse schob.

      Verinya lachte auf, während sie mit einem Eimer Wasser nachspülte, dann

      ging sie zu dem Bottich am Haus, dessen Wasser gleichermaßen der Hygiene

      und der Brandbekämpfung diente, und füllte ihren Eimer wieder. »Natürlich

      stinkt es. Es ist Dung.«

      Der Bottich würde bald aufgefüllt werden müssen, aber das war die

      Aufgabe der Hausbewohner, die mit ihren Eimern zu einem der nahe

      gelegenen Brunnen gehen mussten. Weit war es nicht, denn der

      Grundwasserspiegel lag hoch, und es gab viele Brunnen in Merdonan.

      Manche Dungschlepper trugen auch bereitwillig selbst frisches Wasser zu den

      Bottichen, denn meist sprang dabei eine warme Mahlzeit für sie heraus, und

      zudem konnte man sich an den Brunnen zumindest notdürftig säubern.

      »Ich vermisse die saubere Luft der Ebenen«, brummte Helemunt. Er

      klopfte den Besen ab und ließ seine Frau einen Schwall Wasser

      darübergießen. »Und ich vermisse die Jagd.«

      Verinya füllte den Eimer erneut und legte ihrem Gatten die verschmutzte

      Hand auf den Arm. »Ich weiß, mein geliebter Helemunt, dass es dir nicht

      leichtgefallen ist, mit mir nach Merdonan zu gehen. Es tut mir leid, dass ich

      dich so sehr bedrängt habe, aber ich konnte dort draußen einfach nicht leben.

      Ich brauche die Nähe von Menschen.«

      »Und ihren Dung«, seufzte er und lächelte schwach.

      Verinya lachte abermals auf. »Ja, auch ihren Dung. Komm, lass uns ins

      Haus gehen. Es gibt ein warmes Mahl.«

      Sie spülten ihre Hände in dem Bottich und wischten sie an den

      Wolltüchern ab, die jeder Dungschlepper am Gürtel trug, dann betraten sie

      das Haus. Die Familie, die dort wohnte, betrieb Ackerbau außerhalb der Stadt

      und war zu einigem Wohlstand gekommen, was die sorgfältig gezimmerten

      Möbel mit ihren eisernen Beschlägen bezeugten. Und die zahlreichen Teller

      und Becher, die in einem Regal an der Wand der Wohnstube standen, wiesen

      darauf hin, dass die Familie oft und gerne Gäste bewirtete.

      »Langt zu«, sagte der Hausherr freundlich und schaufelte reichlich

      Gemüse und Fleisch auf ihre Teller. »Wer kräftig arbeitet, muss ebenso

      essen.«

      Die Hausfrau brach Brot und teilte es aus. »Ich habe gehört, der alte Herr

      Wennemunt will sein Haus aufstocken.« Sie lächelte das junge Paar an. »Ihr

      wohnt sicherlich noch immer in der Herberge. Wollt Ihr den alten Herrn nicht

      einmal fragen, ob er Euch Unterkunft geben mag? Zwar wohnt er im Ostteil,

      aber das wird Euch sicher nichts ausmachen, nicht wahr?«

      Nein, das machte ihnen nichts aus. Die Arbeit machte hungrig, und sie

      aßen hastig, um sich bald auf den Weg zu Wennemunt machen zu können.

      Die Hausbewohner verabschiedeten

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