Djihad. Christoph Hoenings
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Sabine Sadler entspannte sich etwas, blieb aber auf der Hut. Grafs Aussagen verwirrten sie. So etwas hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. Sie selbst fand sich nicht schön. Na ja, gutaussehend schon, aber nicht schön.
„Wieso alter Mann?“ fragte sie. „Dein Freund ist doch auch nicht jünger als du.“
„Holger? Ein junger Dachs!“
„Wieviel jünger soll er denn sein?“
„Zwei Wochen! Stell dir das vor! Zwei lange Wochen!“
Sabine musste lachen.
„Spielst du Schach?“ fragte Graf.
Natürlich spielte sie Schach. Mit ihrem Vater hatte sie endlose Partien gespielt, außerdem war sie Mitglied im Schachklub ihres Heimatortes.
„Lass uns eine Partie spielen!“ sagte Graf. „Wenn du gewinnst, schenke ich dir eine Stunde, in der du dir wünschen kannst, was du willst.“
„Was heißt das?“ fragte Sabine, unsicher, aber neugierig.
„Du kannst sagen, du willst noch mal ausgehen. Ich gehe mit dir. Du kannst sagen, du willst noch etwas essen, ich koche dir etwas oder wir gehen aus. Du kannst sagen, du willst, dass ich deine Fußknöchel massiere, ich werde dies tun. Du kannst verlangen, dass ich deinen Rücken streichele, das täte ich besonders gerne.“
Sabine Sadler fand das zwar absurd, aber doch spannend.
„Und wenn du gewinnst?“
„Fünf Minuten!“ antwortete Graf. „Fünf Minuten, und ich werde nichts anderes tun, als dein rechtes Bein zu streicheln.“ Er grinste sie an. „Es ist eine Idee schöner als das linke. Ich würde dich lediglich bitten, deine Strumpfhosen auszuziehen. Ich mag dieses Nylonzeug nicht.“
Was für eine abstruse Situation!
„Einverstanden!“ sagte sie.
Graf stand auf, offenbar, um sein Schachbrett zu holen.
„Ich spiele blind,“ sagte Sabine. „Ich brauche kein Brett.“
Graf sah überrascht zu ihr herüber. Das hatte er ganz offensichtlich nicht erwartet! Sabine freute sich, ihn verblüfft zu haben.
„Gut,“ sagte er. „Ich auch nicht. Wer fängt an?“
„Du!“
„E2 - E4.“ Er schien auf einmal todernst.
„E7 - E5.“
Nach wenigen Augenblicken merkte Sabine, dass Graf versuchte, die `Unsterbliche` nachzuspielen, die berühmte Partie zwischen Anderssen und Kieseretzki aus dem Jahre 1851. So ein Gauner!
Sabine Sadler wehrte sich.
Sie wehrte sich geschickt. Nach zwanzig Minuten hatte er seine Dame verloren, nach einer Variante Sabines, die in der Partie Kortschnoi – Kasparov vor wenigen Jahren in Moskau angewandt worden war, aber bevor sie richtig frohlocken konnte, hatte Graf auch ihre Dame geschlagen.
„Was passiert, wenn es ein Remis wird?“ fragte sie.
„Dann kriegst du fünfzig Minuten und ich vier Minuten fünfzig Sekunden. Jeder zehn Prozent Abzug.“
Sabine Sadler nickte ernst. Aus dem Nebenzimmer, in das sich Simone mit Brockert verzogen hatte, erschollen spitze Schreie. Einen Augenblick lang verlor Sabine Sadler die Konzentration und sagte einen Zug an, der ihr den prompten Verlust eines Bauern brachte.
„Nimm es zurück!“ sagte Graf.
„Nein. Ich habe gezogen.“
Graf machte einen Zug, der offensichtlich seinen gewonnenen Vorteil zunichte machen sollte und ihm den Verlust des Mehrbauern einbrachte.
Wenige Minuten später stand es fest.
Es war nichts zu machen. Jeder Zug, den Graf oder Sabine hätten machen können, hätte ins Remis geführt. Die Partie endete unentschieden.
„Klasse!“ sagte Graf. „Endlich einmal eine Frau, die nicht nur schön ist, sondern auch intelligent!“
Im gleichen Augenblick kamen Brockert und Simone zurück in den Wohnraum. Beide wirkten zerzaust und hatten als Bekleidung lediglich Handtücher um sich geschlungen.
„Wir gehen noch mal in deine Sauna,“ sagte Brockert und zog Simone mit sich.
„Du hast eine Sauna?“ fragte Sabine.
„Jaja,“ antwortete Graf, der plötzlich geistesabwesend wirkte. „Komm!“
Graf führte Sabine in einen Schlafraum, der durch an den Wänden angebrachte Spiegel erheblich größer wirkte als er tatsächlich war.
Sabine Sadler musste plötzlich an ihren Verlobten denken, der sicherlich schon längst schlief – es war schon nach vier Uhr morgens – und an ihre kleine Heimatstadt an der Mosel. Egal was Rupert Graf veranstalten würde, sie würde nicht mit ihm schlafen.
Und trotzdem war sie plötzlich erregt.
Graf bat sie, ihre Strumpfhose auszuziehen und sich auf das Bett zu legen.
Sabine Sadler spürte, wie Rupert Graf mit warmer Zunge begann, ihren Knöchel zu liebkosen. Dann wanderte sein Mund mit aufreizender Langsamkeit ihren Unterschenkel hinauf zum Knie. Die warme Feuchtigkeit seines Mundes in ihrer Kniekehle und auf ihrem Oberschenkel fand sie aufregend. Gleichzeitig streichelte er ihr Bein, die Rückseite ihres Oberschenkels. Sie hob ihr Gesäß etwas an, aber er machte mit seiner warmen Hand kehrt und strich ihr Bein wieder hinab. Dafür schob er mit dem Kopf den Saum ihres Rocks nach oben und liebkoste mit der Zunge die Innenseite ihres Schenkels.
Sie lag ganz still.
Aber gleichzeitig öffnete sie ihre Beine immer weiter, um ihm Platz zu machen.
Wie zufällig berührte er mit der Hand, die ihren Schenkel hinauf und hinab strich, ihre Scham.
Sabine Sadler wusste, es war verrückt, was sie hier tat.
Liebkosungen geschehen zu lassen von einem Mann, der fast so alt war wie ihr Vater.
Graf hatte nicht ein einziges Mal ihr Geschlecht berührt, nun gut, ein bisschen, eher zufällig, aber er hatte nicht, obwohl sie es sich gewünscht hätte, seine Finger unter den Rand ihres Slips geführt, wo er ihre Hitze spüren musste!
Wieder musste sie plötzlich an ihren Verlobten denken, an seine hastigen Bewegungen, an seine Erregung, die ihn immer schnell zum Höhepunkt kommen ließ, schneller, zumindest, als ihr lieb gewesen wäre. Und an den Mann, der jetzt immer noch vollständig angezogen am Fußende des Bettes lag und sie bis aufs äußerste reizte.
Mit einer hastigen Bewegung zog sie ihren Slip aus.
„Meine vier Minuten sind um!“ sagte Graf grinsend.
„Meine