Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt. Michael Schenk
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt - Michael Schenk страница 15
![Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt - Michael Schenk Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt - Michael Schenk Die Pferdelords](/cover_pre1096130.jpg)
zudem war auch noch sein Schwert weg. Er warf sich herum und versuchte
die Klinge zu ergreifen, dann setzte auch die dritte Raubkralle zum Angriff
an.
Kormund schrie in einer Mischung aus Schmerz und Wut auf. Er war
kaum mehr eine halbe Hundertlänge vom Geschehen entfernt und schleuderte
die Wimpellanze mit aller Kraft. Der daraufhin einsetzende Schmerz in seiner
Wunde raubte ihm fast die Sinne, und er konnte sich nur mühsam im Sattel
halten. Aber die Lanzenspitze bohrte sich bis zum grünen Tuch des Wimpels
in die Brust der heranschnellenden Raubkralle, die durch die Wucht des
Aufpralls zurückgeworfen wurde und mit zuckenden Läufen liegen blieb.
Die Raubkralle, die als Erste angegriffen hatte, war unterdessen
herumgeschnellt und rannte nun geduckt mit weiten Sätzen über den Boden.
Terwin hatte sein Schwert ergriffen und rollte sich genau in dem Moment
herum, als die Bestie sich auf ihn warf. Die stählerne Klinge fuhr ihr
zwischen die Rippen, traf ihr Herz und tötete sie auf der Stelle. Aber selbst im
Tod zuckten ihre krallenbewehrten Läufe noch und rissen Terwin weitere
Wunden.
Kormunds Begleiter löste einen Pfeil, ein zweiter folgte, und der vierte
Räuber maunzte getroffen auf und humpelte hastig in die Deckung einiger
Felsen zurück. Jetzt waren Kormund und sein Begleiter endlich heran, und
während sich der Scharführer schmerzerfüllt im Sattel hielt, sprang der andere
Mann behände vom Pferd, zog mit einer gleitenden Bewegung seine Klinge
und vergewisserte sich, dass die Raubtiere tot waren.
Erst danach warf er einen forschenden Blick auf Kormund. »Geht es,
Scharführer, oder braucht Ihr Hilfe?«
Kormund verbiss sich den Schmerz und schüttelte den Kopf. »Kümmert
Euch um Terwin, er hat es nötiger. Die Krallen haben ihn übel zugerichtet,
und er verliert viel Blut.«
In dem Moment näherte sich das Geräusch von Hufschlag; es war einer der
beiden Schwertmänner vom Taleingang. »Wir haben zwei von ihnen
erwischt«, sagte er, als er sein Pferd neben ihnen gezügelt hatte. »Eine andere
sprang irgendwo zwischen den Felsen hervor und versteckt sich nun weiter
hinten im Tal. Eldwin ist ihr auf der Spur. Sie blutet stark und wird ihm nicht
entkommen.«
»Wir können Eure Hilfe brauchen«, brummte Kormund. »Terwin ist
verletzt.«
Der Schwertmann sah sich kurz um und stieß dann ein verächtliches
Schnauben aus. »Er hat sich zwischen den Felsen überrumpeln lassen, nicht
wahr? Verdammter Narr, man sollte diese Biester niemals unterschätzen. Sie
sind verflucht schlau, Scharführer.«
»Ja, ich weiß.«
Dann kümmerten sich die beiden Schwertmänner um Terwin. Der
Verletzte stöhnte gelegentlich auf, als die Männer seine Kleidung auftrennten,
um an die Wunden heranzukommen. Sein Pferd war nun, da die Gefahr
vorüber war, ein Stück zur Seite getrabt, hielt sich aber in der Nähe, um auf
den Pfiff seines Reiters hin herbeizueilen.
Kormund ließ sich unterdessen langsam aus dem Sattel gleiten. Für einen
Moment hielt er sich am Sattelknauf fest und löste die Wasserflasche. Er hatte
keinen Durst, aber er wollte nicht, dass die Männer sahen, wie sehr er im
Augenblick den zusätzlichen Halt des Sattels brauchte. So heftig war der
Schmerz schon lange nicht mehr gewesen, aber der stämmige Scharführer
hatte auch schon lange keinen solchen Wurf mehr gemacht. Er nahm einen
Schluck, spülte den Mund und spuckte aus, um anschließend zu trinken.
Nachdem er die Flasche wieder verschlossen hatte, hängte er sie zurück und
trat zu der toten Raubkralle, in deren Körper noch die Wimpellanze steckte.
Er befreite diese vorsichtig, darauf gefasst, erneut den Schmerz zu spüren,
doch diesmal blieb er verschont. Kormund würde Spitze und Tuch im
Wasserloch säubern, sobald Terwin versorgt war.
»Raffinierte Biester«, brummte einer der Männer. »Es war tatsächlich ein
Muttertier mit seinen fünf Jungen. Ganz, wie Ihr vermutet habt, guter Herr
Kormund. Die vier Jungtiere hier versuchten uns abzulenken und aufzuhalten,
während sich das Muttertier mit einem weiteren Jungtier davonschleichen
wollte. Sie opfern sich für ihr Rudel auf.«
Kormund lächelte halbherzig. »Darin sind sie uns ähnlich, nicht wahr? Wie
geht es ihm?«
Terwin stöhnte noch immer, aber er versuchte, sich den Schmerz zu
verbeißen. Er wusste, dass er die Wunden seinem Übereifer zu verdanken
hatte, der Ausdruck in seinen Augen verriet es. Mit einem verzerrten Lächeln
erwiderte er Kormunds Blick.
»Es war mein Fehler, Scharführer. Ich hätte auf Euch hören müssen, aber
das