Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt. Michael Schenk

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Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt - Michael Schenk Die Pferdelords

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Jahr die Witwe eines Pferdelords und deren zwei Söhne bei sich

      aufgenommen, die nun bei ihm lebten und ihm zur Hand gingen.

      Der Regen wurde dichter und nahm den Männern zunehmend die Sicht.

      Glücklicherweise war er noch nicht stark von Hagel durchsetzt, doch das

      würde sich rasch ändern. Kormund konnte nun die einzelnen Gebäude des

      Gehöfts ausmachen.

      An dem halb fertigen Stall waren zwei verschwommene Gestalten zu

      erkennen, und als der Trupp der Schwertmänner näher kam, hörten sie Flüche

      und das Blöken von Schafen. Schließlich erkannte Kormund seinen Freund

      Dorkemunt, der zusammen mit einem fast erwachsenen Jungen die kleine

      Schafherde unter das schützende Dach trieb. Das Donnern des Unwetters und

      das Prasseln von Regen und Eis dämpfte die Geräusche, sodass der kleine

      Pferdelord die Ankunft der Reiter erst bemerkte, als diese das Gehöft

      erreichten. Sofort verzog sich sein faltiges Gesicht zu einem freudigen

      Lächeln.

      Einer der Böcke war besonders störrisch. Dorkemunt hatte es soeben

      geschafft, das Tier an den Hörnern zu packen, und der junge Mann an seiner

      Seite schickte sich an, einen Riemen um die Hinterläufe zu binden. Das

      Schnauben von Kormunds Pferd ließ den Jungen erschrocken aufblicken, und

      der Bock nutzte die Gelegenheit. Er keilte aus, warf den Jungen hintenüber

      und stürmte dann quer über den Hof.

      »Bei den Finsteren Abgründen, packt das verdammte Biest«, schrie

      Dorkemunt wütend auf.

      Unverzüglich trieb Buldwar sein braunes Pferd an und schnitt dem Bock

      den Weg ab. Das Tier senkte die Hörner, aber der Schwertmann drehte die

      Lanze in seiner Hand und stieß das stumpfe Ende an den Schädel des

      Widerspenstigen. Der Bock sackte auf die Hinterbeine und blieb benommen

      sitzen, sodass der Junge und Dorkemunt ihn endlich fesseln konnten.

      »Habt Dank für die Hilfe«, sagte der kleine Pferdelord ächzend und grinste

      dann seinen Freund Kormund an. »Obwohl er mir nicht entkommen wäre,

      wenn Anderim sich nicht derart erschrocken hätte.«

      Der Junge zog den letzten Knoten fest und machte dabei ein beleidigtes

      Gesicht. Aber dann fiel sein Blick auf Terwin, der von dem anderen

      Schwertmann gestützt wurde. »Der gute Herr Schwertmann ist verletzt. Hattet

      Ihr einen Kampf?« Der Junge sprang eifrig auf, um zu den Reitern

      hinüberzulaufen, aber Dorkemunts Stimme hielt in zurück.

      »Der Schwertmann ist in guten Händen, was ich von unserem Bock noch

      nicht behaupten kann.« Dorkemunt wies zum halb fertigen Stall. »Bring ihn

      zu den anderen, und dann komm ins Haus.« Der alte Pferdelord wischte sich

      Regen aus Gesicht und Haaren und ignorierte die herabprasselnden Eisstücke.

      »Stellt eure Pferde unter, Freund Kormund. Ich habe unsere schon in den Stall

      gebracht. Er ist zwar noch nicht fertig, aber dieser Gewittersturm wird übel,

      und das Dach bietet etwas Schutz.«

      Kormund und der andere Schwertmann halfen dem Verletzten vom Pferd

      und führten ihn zum Haus hinüber, während Buldwar die Reittiere in

      Sicherheit brachte. Immer mehr kleine Eiskörner mischten sich in den Regen,

      und es hörte sich an, als würde ein Hagel von Pfeilen auf die Dächer

      trommeln. So waren sie alle froh, als sie den Schutz des Hauses erreichten.

      Als sie eintraten, empfing sie eine blonde Frau in mittleren Jahren, die

      beim Anblick Terwins nicht zögerte und den Männern sofort half, ihn in eine

      der Kammern zu bringen. »Helft mir, seine Kleidung zu öffnen, damit ich mir

      die Wunden ansehen kann.«

      »Wir haben sie schon versorgt, gute Frau.« Kormund legte Helm und

      Umhang ab und setzte sich seufzend auf die Bank unter dem Fenster.

      »Das will ich Euch gerne glauben, guter Herr Kormund«, erwiderte die

      Frau freundlich. »Aber in solchen Dingen sind die Hände einer Frau oft

      geschickter als die eines Mannes.«

      »Hm.« Buldwar schätzte es nicht, wenn man an der Qualität seiner Stiche

      zweifelte, und sein Blick verriet deutlich seinen Unmut.

      »Glaubt mir, Buldwar«, wandte Dorkemunt in versöhnlichem Ton ein,

      »die gute Frau Henelyn versteht sich auf die Wundversorgung. An ihr ist

      wahrhaftig eine Heilerin verloren gegangen.«

      »Nun, wenn Ihr es sagt, guter Herr Dorkemunt.« Buldwar legte seinen

      Waffengurt ab und sah die blonde Frau forschend an. »Soll ich Euch zur

      Hand gehen?«

      »Ich komme zurecht.« Henelyn öffnete Terwins Kleidung und betrachtete

      die Binden, die teilweise durchblutet waren. »Doch, Ihr könntet vielleicht so

      freundlich sein und mir heißes Wasser bringen.«

      »Und frische Tücher«, wies Dorkemunt einen Knaben an, der sich im

      Hintergrund hielt und die Schwertmänner mit großen Augen ansah. »Geh,

      Lenim,

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