Was für Ticker ist ein Politiker. Marion Wolf

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Was für Ticker ist ein Politiker - Marion Wolf

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sie von einer muslimischen Weltherrschaft träumen. 2017 schrieb mich ein turkmenischer Prediger aus Berlin per SMS an, der mit Geldern aus Katar ein Emirat gründen und den Salafisten Pierre Vogel als Herrscher in Ostfriesland einsetzen wollte.

      Beim Versuch, das anzuzeigen, wurde ich von Pontius nach Pilatus geschickt. Das Bundeskriminalamt verwies mich an die Landespolizei. Da zwei Bundesländer betroffen waren, schrieb ich beide an. Was dabei rauskam, erfuhr ich zufällig in den Fernsehnachrichten…

      Überhaupt scheinen Behörden aufmerksame Bürger nicht als hilfreiche Partner anzusehen. 2018 kam ich einem Internetzbetrüger auf die Schliche, der offenbar weltweit agiert. Im August meldete ich das dem deutschen Standort von Interpol in Wiesbaden, erhielt von dort aber keine Antwort. Die Landespolizei leitete die Anzeige an die örtliche Polizei weiter, diese an die regionale Staatsanwaltschaft und die stellte das Verfahren ein. Der Kriminelle kann sich freuen.

      Behörden sind Gestüte für Amtsschimmel.

      Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger *1939

      Staats-Gewalt

      Wenn auf dieser Erde Blut vergossen wird, ist das nicht nur der Denkweise derer geschuldet, die ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen wollen, sondern auch jener, die Mordwerkzeuge herstellen oder mit Waffen handeln. Mitschuldig an all den Gräueln sind korrupte Beamte, Politiker, die sie in Kauf nehmen, und Bürger, die solche Politiker wählen, obwohl die Skandale aufgedeckt wurden.

      Doch wie kommt es zu derartiger politischer Hilflosigkeit? Unser Volk fühlt sich dem System ausgeliefert, das vorgibt, demokratisch zu sein, sich aber einen Dreck um Moral oder Bürgermeinungen schert. Wie lässt sich das ändern?

      Wir sollten Weisheit statt Waffen exportieren, doch das wird erst geschehen, wenn sich die Denkweise der Mehrheit aller Menschen von Grund auf ändert. Solange das Schielen nach dem eigenen Vorteil, Faulheit und Feigheit die Welt regieren, bleibt diese Erde ein Jammertal. Wohlmeinende Appelle nutzen nichts, weil sie für die Sozialisation viel zu spät kommen. Der Volksmund weiß warum:

      Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

      Zwar können Menschen später noch umlernen, doch das ist mühsam und ohne Not tut das keiner.

      Umdenken setzt Denken voraus.

      © Walter Ludin *1945

      Man frage also:

      Wie werden aus unschuldigen Neugeborenen

      verbohrte Raffgeier, die alles Wertvolle zerstören?

      Wodurch verwandeln sich Wonneproppen

      in unterwürfige Feiglinge, die alles hinnehmen?

      Fangen wir bei den Anfängen der Charakterbildung an, dann werden wir auch die Denkweise vieler Politiker und Wähler besser verstehen.

      Verankerte und Ausgegrenzte

      Verhaltensweisen entstehen durch die Art und Weise, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen. Das kann verheerende Folgen haben. Manchmal zeigt sich dies bereits während der ersten Trotzphase, aus der manche nie herauskommen. Doch der Reihe nach:

      Angenommen, eine Frau wird unerwünscht schwanger, und ihr Umfeld erwartet, das Kind großzuziehen (Adoptiveltern würden ihr diese Last gerne abnehmen). Wie verhält sich diese Mutter wider Willen ihrem Kind gegenüber?

      Von erschütternden Fällen abgesehen, wo Neugeborene ausgesetzt oder Säuglinge erschlagen werden, gibt es auch unglückliche Kinder, die gut genährt und gekleidet, jedoch seelisch drangsaliert werden. Tagtäglich kriegen sie aufs Butterbrot geschmiert, sie seien ein Schandfleck, ähnelten ihrem Erzeuger, kosteten zu viel Geld und wären nur ein Klotz am Bein. Daraus entstehen Minderwertigkeitsgefühle, die zu Misstrauen und Schüchternheit führen, denn wer von klein auf Herabsetzungen schluckt, lebt ständig in der Angst vor Zurückweisung.

      Ringt sich so ein gedemütigtes Wesen irgendwann durch, jemandem zu vertrauen und wird dann enttäuscht, bricht im Kopf dieses Menschen eine Welt zusammen. Das sind dann jene Unglücklichen, die im Kummer ertrinken und aus ihrer Verzweiflung schwer wieder herauskommen.

      Vom privaten Seelenschmerz abgesehen macht man ohne Selbstvertrauen auch keine Karriere, denn Mitschüler oder Kollegen spüren jede Unsicherheit und tanzen demjenigen – zumal, wenn derjenige mehr Grips hat – höhnisch auf der Nase herum. Sensible Geister werden vom Pöbel gemobbt und wissen sich nicht zu helfen, weil ihre Argumente an überheblichen Sturschädeln abprallen. Dagegen hilft nur, die Angreifer bloßzustellen – bloß lernt das keiner.

      Wie kann man solch eine Entwicklung verhindern?

      Bestimmt nicht, indem man Säuglinge in Kinderkrippen ablegt, wo sie mangels ausreichender Betreuung verkümmern, und nach Feierabend gestressten Eltern überlässt.

      Babys brauchen ständige Zuwendung und Erwachsene müssen richtige Pflege und Erziehung lernen, bevor sie Kinder in die Welt setzen! Wer keine eigenen Kinder hat, begegnet ihnen und sollte sich dann auch richtig verhalten.

      Erzieher und Grundschullehrer nervt es, wenn sie kleine Teufel bis Mittwoch bändigen müssen, um sie am Freitag in ein Elternhaus zu entlassen, aus dem sie montags wieder gestört in Kindergarten oder Schule erscheinen.

      Viele Lehrer weiterführender Schulen haben auch wenig Ahnung von Sozialpsychologie und wissen nicht, wie sie sich gegenüber auffälligen Schülern verhalten sollen.

      Der Zweck der Erziehung ist,

      die Kinder dem Spiel des Zufalls zu entreißen.

      Johann Friedrich Herbart 1776 - 1841

      Was ständiges Hin und Her für die Betroffenen bedeutet, darüber denkt keiner nach: Es verstört Kinder, wenn sie sich gegenteiligen Werthaltungen anpassen sollen, denn sie wissen dann nicht mehr, woran sie sich nun halten sollen. Gelten die Regeln der Eltern – sofern es bei denen überhaupt nachvollziehbare gibt, oder jene der Schule?

      Oft fällt die Entscheidung zugunsten der Familie, denn in öffentlichen Einrichtungen sind sie nur eins von vielen und als Störenfriede weder bei anderen Kindern, noch bei den Betreuern beliebt.

      Das menschlichste Geschäft ist es,

      Menschen zu erziehen.

      Friedrich Rückert 1788 - 1866

      Warum aber sind Eltern unfähig, ihre Kinder zu erziehen?

      Und welche Auswirkungen hat das auf die Politik?

      Entwicklungshindernisse

      Babys brauchen eine Glucke, die sie liebevoll umsorgt und dann schrittweise ins Leben entlässt. Dieser Vorgang des Behütens und Loslassens, des Förderns und Forderns erstreckt sich über 20 Jahre, wobei die Leine schrittweise so lange gelockert werden muss, bis sie überflüssig wird.

      Viele Menschen vollziehen diese Entwicklung nie, weil die Eltern ihnen keine Verhaltensmaßstäbe erklären oder sie maßlos überbehüten. In der Folge suchen Unsichere dann Orientierung beim Partner, in Religionen und Subkulturen, bei esoterischem Hokuspokus, oder politischen Führern.

      Die sklavische Hingabe des nordkoreanischen Volkes zeigt, zu welch abartiger Hysterie Menschen fähig sind. Unter Hitler rief das Deutsche Volk ebenso „Führer befiehl,

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