Breathe. Elena MacKenzie

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Breathe - Elena MacKenzie

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dafür. Lass mich gehen.«

      Ich schüttle den Kopf und dränge sie mit meinem Körper so lange rückwärts, bis sie mit ihrem Hintern auf dem zweiten Bett landet. »Das geht nicht. Aber ich verspreche dir, wenn ich es könnte, dann würde ich es tun.« Ich lächle sie breit an und fühle mich erregt von der Hitze ihres Körpers, ihren weit aufgerissenen Augen und dem direkten Blick auf ihren Mund, den ich habe, wenn ich auf sie herabsehe. Sie spürt meinen Blick und leckt sich über die Lippen. Als sie bemerkt, was sie da tut, presst sie die Lippen fest aufeinander und wendet den Blick ab.

      Ich packe ihre Handgelenke und zerre Raven über die Matratze zum Kopfende, um sie dort an den Metallstreben festzubinden. Ich lasse meinen Blick über ihre gefesselten Hände gleiten, ihren Körper, der wie dahingestreckt auf dem Bett vor mir liegt, und schlucke schwer bei dem Anblick. Sie liegt da wie ein Geschenk, nach dem ich nur greifen muss. Das nur darauf wartet, von mir verschlungen zu werden. Ich lasse mir Zeit damit, ihren Körper zu studieren, einfach, um sie zu provozieren. Es gefällt mir, sie zu verärgern. Und ihr Körper gefällt mir auch. Sie ist schlank, sportlich, mit sanften Rundungen. Ihr Bauch ist flach und ihre Oberschenkel muskulös. »Cheerleader«, kommentiere ich abfällig.

      »Geht dich einen Dreck an, aber nein, Läuferin«, sagt sie und zerrt an ihren Fesseln. »Wollten wir nicht essen?«

      »Du läufst also gern? Staffel? Kurzstrecke?«, hake ich weiter nach. Sie hat etwas an sich, das meine Neugier schürt. Ich will mehr über sie wissen und kann mir nicht einmal erklären, warum. Warum sollten mich ihre Hobbys interessieren? Warum will ich wissen, was sie denkt, wenn ich sie ansehe? Was fühlt sie, wenn ich meine Hand nach ihr ausstrecke und sie berühre? Warum will ich überhaupt etwas über sie wissen? Ich schiebe die Gedanken weg, wahrscheinlich stehe ich nur hier, um sie immer weiter zu provozieren, weil ich eine perfide Freude daran habe, wie sich ihr Puls beschleunigt, ihre Wangen verfärben und sie vor Wut hektischer atmet.

      »Ich steh nicht so auf Gruppenaktivitäten. Ich laufe für mich allein.«

      Ich bohre einen Finger in ihren Oberschenkelmuskel, der sich unter dem Stoff der knielangen Hose abzeichnet, und ziehe eine Augenbraue hoch. »Sieht mir nach mehr als nur Laufen aus.«

      »Ich wandere manchmal auch. Reden wir jetzt ernsthaft über meine Hobbys?«, blafft sie mich an. »Wir wollten essen gehen.«

      Ich setze mein breitestes Grinsen auf, um ihr zu zeigen, dass ich sie durchschaut habe. Sie will nicht essen, sie hofft auf eine Möglichkeit zu entkommen. »Ich wollte essen, du bleibst schön hier.« Ich wickle das rote Bandana von meinem Handgelenk und mache einen Knoten in die Mitte, den ich ihr zwischen die Lippen schiebe.

      »Nein«, keucht sie auf und wehrt sich dagegen, dass ich ihr einen Knebel um den Kopf binde. Mir macht das hier auch keinen Spaß, aber ich darf kein Risiko eingehen, weil ich sie brauche. Vielleicht benutze ich sie einfach als Schutzschild, sollte Sherwood mich jemals finden. Und ich bin mir sicher, er wird mich irgendwann finden. Und dann wird er mich töten und nach Sam suchen. Aber bis dahin hat Will ihn hoffentlich weit weggebracht. Ich habe Raven nicht getötet, so wie es geplant war. Aber ich kann sie wenigstens benutzen, um unsere Freiheit auszuhandeln. Ich kann sie bei mir behalten und mich an dem Gedanken erfreuen, wie sehr es Sherwood quälen wird, nicht zu wissen, was mit seiner Tochter geschehen ist. Ich kann sie als Köder benutzen und ihn mit ihrer Hilfe zwingen, mich statt Sam zu jagen. Ich könnte so viel tun, woran ich bis vor wenigen Stunden noch nicht einmal gedacht habe. Das macht sie. Sie löst das in mir aus und lässt mich tausend Gründe erfinden, warum ich sie noch immer bei mir habe.

      Raven beginnt sich noch heftiger zu wehren, sie tritt nach mir aus, während ich verzweifelt versuche, einen Knoten an ihrem Hinterkopf zu knüpfen. Als mir die Enden des Tuchs immer wieder entgleiten und ihr Fuß beinahe meine empfindlichste Stelle trifft, reicht es mir. Ich werfe mich auf sie und fixiere sie so unter meinem Körper. Ihre weit aufgerissenen Augen zeigen mir deutlich, wie sehr ich sie damit erschrecke. Damit hat sie nicht gerechnet. Ich auch nicht. Ihr Geruch steigt mir in die Nase, dunkel und erregend. Etwas, das mich anspricht und an mir zerrt. Ich vergrabe die Nase in ihrem Haar und atme ein. Ihr Duft weckt Verlangen nach ihr in mir. Raven hat eine verwirrende Wirkung auf mich. Intensiv.

      Sie wird plötzlich ganz steif und hört auf, sich zu winden. Einige Sekunden lang kann ich nichts außer ihre Kurven unter mir spüren. Und ich weiß nicht, ob ich genieße oder verabscheue, was ich fühle. Aber ich fühle viel mehr als ich möchte. Und sie spürt die Reaktion meines Körpers, denn ihre Augen werden noch größer und ein leises Wimmern dringt durch den Stoff des Bandanas.

      So schnell es mir möglich ist, klettere ich von ihrem Körper. »Glaubst du wirklich, ich könnte dir so etwas antun?«, frage ich sie, noch bevor mir klar wird, dass sie genau das denken muss und wie blöd meine Frage ist. Ich töte Menschen, habe ihr damit sogar gedroht, natürlich glaubt sie, dass ich sie auch vergewaltigen würde. Ich fahre mir frustriert durch die Haare und murmle eine Entschuldigung, was genauso bescheuert ist, wie anzunehmen, dass sie keine Angst davor hat, ich könnte sie vergewaltigen. Ich habe sie entführt, dafür gibt es keine Entschuldigung, auch nicht dafür, dass ich sie ständig mit dem Tod bedrohe.

      »Ich gehe jetzt unter die Dusche, danach besorge ich uns etwas zu essen«, sage ich, reiße mir mein Shirt vom Körper und lasse es auf den Boden fallen.

      Unter der Dusche lasse ich das Wasser kalt über meinen Körper fließen. Nicht, um mich herunterzukühlen, sondern weil ich immer kalt dusche. Weil ich das schon als Kind so beigebracht bekommen habe. Sherwood hat uns mit eiskaltem Wasser abgeduscht, um »aus kleinen Weicheiern echte Soldaten zu machen«. Es ist wie ein innerer Zwang, an einigen Dingen festzuhalten, die er uns eingetrichtert hat. Sie sitzen in meinem Kopf, haben sich dort eingenistet und ich bin nicht dazu in der Lage, sie dort herauszubekommen.

      Jede Handlung, einfach alles, was ich tue, ist genau abgestimmt: Die Motels, in denen ich absteige, die Art, wie ich ein Opfer erst ausspioniere, meine Namen, die ich benutze, bis hin zur allabendlichen Reinigung meiner Waffen und dem antrainierten leichten Schlaf. In seinem alten Leben war Sherwood ein Seal, danach Mitglied eines Motorradclubs, der den Ruf hatte, nicht zimperlich mit seinen Feinden zu sein. Seine Ausbildungsmethoden für uns waren gnadenlos.

      Nur Raven, sie bringt alles durcheinander. Und die Gefühle, die sie in mir auslöst. Als würde sie nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist in Aufruhr versetzen. Als könnte sie die Finsternis durchdringen und die Kälte vertreiben. Da ist viel mehr als nur das Bedürfnis, ihr nahekommen zu wollen. Da ist ein Hunger, der tief in mir nach ihr brüllt. Keine andere Frau zuvor hat ein solches Chaos in meinem Verstand gestiftet und meine andere Seite so in Aufruhr versetzt.

      Ich verlasse die Dusche, meine Haut ist eiskalt, aber das bemerke ich kaum noch, und schnappe mir das dünne Duschtuch, um es mir um den Körper zu schlingen. Durch die weit offen stehende Tür bemerke ich, dass Raven jede meiner Bewegungen beobachtet. Sie ist so vertieft in den Anblick meiner bunten Haut, dass sie sich erschrocken abwendet, als sie mitbekommt, dass ich sie dabei ertappt habe, wie sie meine Brust mustert.

      Ich unterdrücke das Grinsen, das sich auf meinen Lippen breitmachen will, trete nur mit dem Handtuch um meine Hüften in das Zimmer an mein Bett und krame frische Kleidung aus meiner Reisetasche, dann lasse ich das Handtuch einfach zu Boden fallen und schlüpfe in meine Lederhosen und ein ausgeblichenes schwarzes Shirt.

      »Gefällt dir, was du siehst?«, frage ich sie, schließe meine Tasche wieder und schiebe mein Messer zurück in meinen Stiefel, ohne sie anzusehen.

      Raven schnaubt nur abfällig und wendet ihr Gesicht trotzig dem Fenster zu. Ich habe vorhin die Vorhänge zugezogen, damit niemand zu neugierig wird. Außerdem habe ich den Tisch vor das Fenster geschoben und einen Sensor daraufgestellt, wenn jemand versucht, durch das Fenster hereinzukommen, wird der Sensor ihn zwar nicht abhalten, aber

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