BESESSENHEIT. Kiki Abers
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу BESESSENHEIT - Kiki Abers страница 5
-Mario, übertreibe nicht, du musst ihn nicht auf den Mund küssen.-
- Maja, sei nicht eifersüchtig. Ich werde ihn dir sowieso nicht wegnehmen. Gönne mir heute diese Freude. -
Mario, der eigentlich Marian hieß, war ein Homosexueller und verheimlichte das nicht, was natürlich Alexanders Mutter sehr empörte. Sie akzeptierte ihre Schwiegertochter nicht, auch nicht ihre Familie und ihre Freunde. Sie bedauerte zutiefst, dass ihr einziger Sohn mit einer Frau, die aus einer so sehr einfachen Familie stammte, verheiratet war.
Mario ersetzte Maja die beste Freundin. Sie waren schon seit ihrer Kindheit sehr befreundet, damals wohnten sie in derselben Straße.
Alexander mochte ihn sogar und war immer von seinen Verführungsversuchen amüsiert.
-Es tut mir leid, aber ich lasse mich nicht umkrempeln. Ich liebe die Frauen zu sehr.- lachte er immer, wenn Mario ihm voller Sehnsucht und Vergötterung Blicke schickte.
Jetzt erschien Majas Familie, die Eltern und vier Brüder mit ihren Frauen.
Sie ging zu ihnen und umarmte die Mutter herzlich.
-Mama, du siehst wunderschön aus, und was für ein schönes Kleid hast du an!
Ihre Mutter nähte sich selbst das Kleid, extra für diese Festlichkeit. Sie wollte, dass ihre Tochter mit ihr zufrieden sein wäre. Der Vater ging morgens zum Friseur, der Marios Vater war, ließ sich rasieren und die Haare schneiden. Er zwängte sich in seinen Hochzeits-Anzug, den er immer zu besonderen Anlässen anzog. Und Majas Brüder, die die Anzüge hassten, litten jetzt und fühlten sich, in den aus dem Theaterfond geliehenen Smokings, wie auf der Folter.
Sie ging einen Schritt an die Seite, weil sie sich alle auf einmal mit Gratulationen auf Alexander stürzten und ihm das Geschenk überreichten, dass sie zusammen gekauft hatten. Sie schenkten ihm ein Gemälde eines jungen vielversprechenden Malers. Sie wussten, dass er die Kunstmalerei sehr mochte.
Seine Mutter stand nicht weit weg und schaute sie mit einem verzerrten Gesicht an, und anstelle der Lippen hatte sie nur noch einen Strich.
-Viko,- wandte sie sich an ihren Ehemann, – diese fürchterlichen Leute, schau, wie sie sich benehmen, sie sprechen alle auf einmal, und wie sie aussehen! Und Maja! Wieder mit einer Zigarette zwischen den Zähnen! O Gott, wie konnte mein Sohn uns so etwas antun!
-Sophie, Liebes, mache daraus keine Tragödie. Ich muss dich, Liebling, korrigieren, der Sohn ist auch mein Sohn. Er ist glücklich, und das ist bestimmt das Wichtigste. Seine Schwiegereltern sind einfach, aber das sind sehr gradlinige und herzliche Leute. Maja könnte tatsächlich aufhören zu rauchen. Schade nur um ihre Gesundheit. - Seine Stimme wirkte immer auf sie wie ein Balsam.-Der Abend ist so schön, genau wie vor vierzig Jahren und meine Frau wird mit jedem Jahr noch schöner. Lass uns gehen und „die schrecklichen Leute“ begrüßen.- Er lächelte sie an und nahm ihren Arm.
-Gut, dass dieser Perverse, Mario, oder wie er da heißen mag, ohne seinen, wie er von ihm sagt, Mann gekommen ist. Was für Zeiten haben wir jetzt, früher gab es sowas nicht.
-Sophienchen, das gab es schon im Altertum, und damals hat sich sogar niemand darüber empört. Lass uns tolerant sein. Jeder Mensch hat das Recht so zu leben, wie er möchte.
Sie näherten sich Majas Familie. Ihre Eltern standen verlegen, spürten, dass sie zu dieser Party und zu allen diesen Gästen nicht passten. Viktor begrüßte sie herzlich und Sophie, mit einem künstlichen an den Mund geklebten Lächeln, reichte ihnen gnädig ihre schlaffe Hand.
-Maja, vielleicht hätten wir nicht hierher kommen sollen.- sagte unsicher ihr Vater, und die Mutter hatte in diesem Moment Tränen in den Augen.
Nur ihre Brüder bemühten sich ihre idiotische Kleidung zu vergessen, tranken Champagner und haben auf die ganze „bessere Gesellschaft“ geschissen.
In diesem Augenblick zog sich Majas Herz zusammen.
-Papchen, wie kannst du so denken! Ihr seid die wichtigsten Gäste für mich und für meinen Mann, der euch wie ein eigener Sohn liebt.- Sie war wütend auf die Schwiegermutter, die sich immer über ihre Eltern erhob, und im Inneren dachte sie:
-Was für eine Hexe, wenigstens heute könnte sie ein bisschen netter sein.-
Sie nahm die Beiden an den Armen, führte sie zu einem der Tischchen, die im Garten standen, und ließ sie sich bequem auf die geflochtenen Sessel setzen. Sie wusste, dass sie nach dem ganzen Arbeitstag müde waren.
-Bleibt hier sitzen, ich werde euch gleich etwas zum Essen und Trinken bringen. – sagte sie und ging.
Nach einem kurzen Moment kam sie mit einem Kellner zurück, der ein volles Tablett mit Leckereien und Getränken brachte, für die Mutter Orangensaft und für den Vater kaltes Bier. Sie tranken nie Champagner oder andere starke Getränke. Nun kam Alexander zu ihnen.
-Mein Schwiegersohn, auf dein Wohl! – Majas Vater erhob sein Glas.- Verzeih mir, dass ich Bier nehme, aber du weißt, dass ich nichts anderes trinke.
-Papa, das Wichtigste ist, dass es dir schmeckt.- Er lächelte den Schwiegervater warm an, er mochte ihn wirklich sehr.
Ihn störte es nie, dass der Schwiegervater nur ein einfacher Arbeiter war. Er war ein einfacher Mensch, aber hatte viele Interessen, hat viel gelesen und besaß eine große Lebensweisheit. Alexander plauderte manchmal sehr gerne mit ihm.
-Maja, wir müssen uns mit den anderen Gästen befassen. Ihr Lieben, wir lassen euch jetzt für einen Moment alleine.- Er nahm seine Frau an die Hand, und sie gingen in die Richtung der nahenden neu ankommenden Gäste.
-Herr Doktor, wer hat ihnen so wunderschön den Garten dekoriert? Girlanden aus frischen Blumen bei solcher Hitze? Und sie welken nicht! Ich muss bald eine Party geben, und wenn das Wetter mitspielen wird, dann am liebsten auch im Garten. Ich hätte gerne, wenn dieselben Leute bei uns die Dekoration machen würden.- lispelte Frau Asta mit einem fremden Akzent, die Gattin eines dänischen Diplomaten und machte dabei süße Augen zu Alexander.
-Das ist meine und Mireks Arbeit, der ist Sohn unseres Nachbarn.-
sagte Maja, bevor Alexander antworten konnte.
-Ich dachte, dass man für solche Arbeiten entsprechende Leute engagiert.-
Frau Asta schaute ein bisschen blöd, sie hatte den Eindruck, dass man sie veräppelte.
-Bitte wundern sie sich nicht, meine Frau ist sehr begabt, hat einen hervorragenden Geschmack, und niemand hätte den Garten so schön dekorieren können wie sie.- sagte er und zeigte in einem breiten Lächeln schöne, weiße Zähne. Damit entwaffnete er Frau Asta total.
Er verbeugte sich höflich und sich entschuldigend, entfernte er sich mit seiner Frau zu den nächsten Gästen.
Die Party wurde großzügig gestaltet. Es wurden vierzig Leute eingeladen. Maja hat eine sehr gute Musikband engagiert. Sie stellten ihre Instrumente auf die Terrasse, auf der man auch tanzen konnte. Soeben begannen die Musiker zu spielen. Alle Gäste waren schon komplett und man sah, dass sie sich gut amüsierten. Sie erhoben immer wieder die Champagnergläser, tranken auf das Wohl des Vierzigjährigen, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich.
-Maja, hörst