Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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ordentliches Frühstück.

      Vorher schickten sie ihre Geisterspäher los. Die halbe Nacht hatten sie reglos am Rand der Lichtung gewartet. Aber jetzt kam Bewegung in sie. Tarkas und Amonpa hatten ihnen alles mitgeteilt, was sie wissen mussten. Selbst jetzt, in augenscheinlicher Abwesenheit Mirandnirs, konnten sie ihre Befehle an die Tum´rei nicht mehr ändern, ohne dass ihr Schutzgeist davon erfuhr. Und dann würde er dem Spuk, und nichts anderes hatten die Priester herbeigeführt, umgehend ein Ende bereiten.

      Mit dem Wissen der Priester und ihren Befehlen machten sich die Tum´rei auf den Weg, Meneas´ Gruppe so lange zu verfolgen, bis deren Reise beendet war.

      3. Eine ereignislose Etappe

      „Ah! Was für ein Leben!“, rief Erest begeistert und tauchte mit dem Kopf unter Wasser.

      Mit weit ausholenden Schwimmbewegungen zog er eine kurze Bahn durch den See. Hinter sich hörte er das Platschen von Valea, Freno und Anuim. Es war eine willkommene Abkühlung nach der Hitze des Tages.

      Sie hatten an einem See ihr Nachtlager aufgeschlagen, und da der Abend sehr mild war, nutzten sie die Zeit vor dem Abendessen mit einem erfrischenden Bad. Die anderen beschränkten sich darauf, sich am Ufer zu waschen.

      Durhad entzündete ein Feuer, auf dem sie die Enten, die sie kurz vorher im Dickicht am Ufer erlegt hatten, braten wollten. Solvyn half ihm dabei, die Vögel auszunehmen und zu rupfen.

      „Es wäre schön, wenn jeder Tag auf dieser Reise so enden könnte“, meinte Solvyn, „obwohl ich dann dafür wäre, dass jeder einmal an die Reihe kommt, das Essen zuzubereiten.“

      Durhad schmunzelte.

      „Ich fürchte, in einer Woche würde keiner mehr gebratene Tiere essen wollen.“

      „Man könnte sich ja auch einmal etwas anderes einfallen lassen. Ich habe hier eine Menge Kräuter gesehen.“

      Anderthalb Wochen war es nun her, dass sie den Waldbauernhof verlassen hatten. Seither hatten sie ohne Zwischenfälle ihren Weg nach Norden fortsetzen können. An jenem Morgen, als sie aufgebrochen waren, hatte sich jeder von ihnen an einen seltsamen Traum erinnert, und sie fanden es seltsam, dass sie offensichtlich alle das Gleiche geträumt hatten.

      Der Überfall durch den Eisenmenschen, den Tjerulf als Roboter bezeichnet hatte, war ihnen immer noch frisch im Gedächtnis. Sie hatten daraufhin drei Tage in der Scheune des Waldbauern Malorn Obdach gefunden, um die Verletzungen von Solvyn und Erest auszukurieren. Diese Zeit war einigen lang geworden, weil sie zur Untätigkeit verurteilt waren, aber sie hatten keine andere Wahl, als die Genesung der Verletzten abzuwarten. Bis dahin waren die Ereignisse so klar, wie sie unter diesen Umständen sein konnten.

      In der letzten Nacht vor ihrem Aufbruch waren plötzlich seltsame Lichter vor der Scheune erschienen und die Beschwerden von Erest und Solvyn am nächsten Morgen fast verschwunden. Das, was von ihren Verletzungen noch übriggeblieben war, verursachte ihnen keine Beschwerden mehr. Nur noch leichte Blutergüsse kennzeichneten die Stellen, die ihnen solche Qualen bereitet hatten. Es grenzte an ein Wunder, aber Tjerulf war überzeugt, hatte er gesagt, dass die Medizin, die ihnen von Meneas verabreicht worden waren, an jenem Ort besonders gut wirkte.

      Sie vermuteten, dass zwischen dem Auftauchen der merkwürdigen Lichter und dem wunderbaren Verheilen der Verletzungen bis zum nächsten Morgen irgendetwas vorgefallen war, woran sie sich nicht mehr erinnerten. Nur verschwommene Bruchstücke waren ihnen erhalten geblieben, die keinen rechten Sinn ergaben. Und Tjerulf wusste anscheinend auch nicht weiter.

      Schließlich verblasste dieser seltsame Traum, den sie alle teilten. Wenn die Eindrücke auch nicht völlig verschwanden, so konnte bald keiner von ihnen mehr sagen, worum es darin überhaupt ging. Nur Tjerulf und Durhad wussten, dass es überhaupt kein Traum war, sondern ein tatsächliches Ereignis. Nur die beiden kannten die Hintergründe, und so musste es noch einige Zeit bleiben.

      Tjerulf war beeindruckt davon, was sowohl die medizinische als auch die psychologische Behandlung der Oson bewirkt hatte. Als sie in der CRYPTOI aufgenommen wurden, hatte er kaum geglaubt, wie gründlich besonders Erest alle verräterischen Erinnerungen genommen werden konnten. Sogar seinen Hinweis auf die Kräuter von Meneas hatten sie ihm abgenommen, nachdem Erests gebrochener Fuß und seine Brandwunde auf der Brust und auch Solvyns Rippenprellung fast spurlos beseitigt worden waren. Die Erinnerung daran, wie sie geheilt worden waren, war vollkommen ausgelöscht. Tjerulf hatte mit Schwierigkeiten gerechnet, aber es gab keine. Auch von ihren Begegnungen und Gesprächen im Raumschiff war nichts in ihrem Gedächtnis zurückgeblieben. Nur der Traum hatte kurz nachgewirkt, dann war auch diese Erinnerung verschwunden. Es war unglaublich.

      Die Waffen und technischen Geräte, die Héth-Béckûs und Neneema ihm mitgegeben hatten, waren klein und handlich und er hatte sie unauffällig in seinem und Durhads Gepäck verstaut. Bis dahin gab es noch keinen Anlass dazu, sie Meneas und seinen Freunden zu zeigen. Und wenn es so weit war, würde es ihm ein Leichtes sein, sie als seine eigene Ausrüstung vorzustellen.

      So weit war alles gut verlaufen. Aber nun war Tjerulf wieder in der unbefriedigenden Lage, das Wissen um die wahre Herkunft und die Bestimmung der Oson in ihren elveranischen Körpern nur mit Durhad zu teilen. Und wie Erest in der kurzen Zeit seiner geistigen Erweckung, musste er in der folgenden Zeit genau überlegen, was er seinen Freunden wie erklärte, damit sie ihn verstanden. Andererseits war der alte Zustand jetzt wieder hergestellt, mit dem Unterschied, dass er eine Fülle von Wissen über die Oson erhalten hatte, die viele Fragen, die ihn seit langem beschäftigten, beantwortete.

      Nur die beiden wussten noch, welch ein unglaublicher Aufwand für den Einsatz von Meneas, Erest, Valea, Solvyn, Freno und Anuim auf Elveran betrieben worden war und immer noch wurde, um unter anderem hauptsächlich einen Kristall zu finden. Und ob dieser Aufwand seinem eigenen Anliegen dienlich war, das musste sich erst noch herausstellen.

      Nach dem Überfall durch den Roboter waren sie, wenig überraschend, in der folgenden Zeit umso argwöhnischer gegenüber allen, die ihnen begegneten. Da er in menschlicher Verkleidung aufgetreten war, konnte in jedem Elveraner, der sich in ihrer Nähe ungewöhnlich neugierig oder verdächtig verhielt, auch so ein Maschinenwesen stecken. Da sie noch in Erinnerung hatten, dass sich der Robotermensch merkwürdig steif bewegte, achteten sie besonders auf den Gang anderer Menschen.

      Dieser Zustand musste auf Dauer unerträglich werden, denn auf ihrer weiteren Reise würden sie unweigerlich mit Einwohnern der Gegenden, durch die sie kamen, zu tun haben und auch ihre Hilfe benötigen. Ständiges Misstrauen musste da eine verheerende Wirkung haben. Deshalb entschloss sich Tjerulf nach zwei Tagen, Meneas und seinen Freunden das erste Gerät vorzustellen, das ihnen die Oson mitgegeben hatten.

      Da Tjerulf den Roboter als das erkannt hatte, was er war, nämlich ein Maschinenwesen aus den Beständen der Ax´lán, glaubte ihm jeder, dass er, nachdem er ihnen schon früher erzählt hatte, dass er und seine Freunde einige Stützpunkte dieses ausgestorbenen Volkes entdeckt hatten, im Besitz einer Vorrichtung war, die einen Roboter erkennen konnte. Er brauchte sich noch nicht einmal besonders anzustrengen, ihnen zu erklären, warum er es bei sich hatte. Denn schon vor ihrem Aufbruch von Wingert-Haus hatten sie darüber gesprochen, dass ihre Suche nach den Kristallfragmenten eine Suche nach einer Hinterlassenschaft der Ax´lán war. Also war unter Umständen auch mit der Begegnung mit Robotern zu rechnen. Doch hatte Tjerulf diese Möglichkeit bis dahin für so unwahrscheinlich eingeschätzt, dass er sie für nicht erwähnenswert gehalten hatte. Dieses Erkennungsgerät wollte er seinen Freunden erst vorstellen, wenn es die Lage erforderte.

      Es kam für ihn nicht überraschend, als sich Erest und Solvyn, die erstaunt feststellte,

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