Bodos zornige Seele. Kurt Pachl

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Bodos zornige Seele - Kurt Pachl

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habe dir doch gestern gesagt, dass du künftig etwas rascher und gründlicher nachdenken solltest, bevor du dein Maul aufmachst«, knurrte der Hüne aus Deutschland wütend. »Was hätten wir deiner Meinung nach unternehmen sollen? Marco, Ole und ich existieren in den Staaten offiziell doch gar nicht. Die hätten uns sofort kassiert, und in den Knast gesteckt. Spätestens morgen würde das FBI auch bei dir auf der Matte stehen. Hast du Lust, wieder in Little Guantanamo zu landen? Das hier ist ein Ausnahmezustand. Das hier ist eine Art Krieg. Kapier das doch endlich, du dummes Schwein.«

      »Bodo hat recht«, sagte Marco ruhig.

      »Was glaubst du, warum die Staatsmacht anfängt, alle sensiblen Gebiete hier zu sperren.«

      »Wohin verfrachten wir diese Burschen?«, blaffte Bodo Bradly an.

      Der dekadente Südstaatler schien den Ernst der Lage immer noch nicht erfasst zu haben. Jetzt stierte er zu Ole hinüber, der demonstrativ an den kleinen Verzierungen links und rechts der Gürtelschnalle nestelte. Bradlys Adrenalin­spiegel schoss blitzartig durch die vom Alkohol verengten Gehirnwindungen.

      »Einige hundert Meter weiter ist ein Sumpfgebiet«, stammelte er. »Wenn wir die Kerle etwas beschweren, sind sie rasch verschwunden. Dorthin traut sich mit Sicherheit niemand.«

      »Auch das Schnellboot muss verschwinden«, sagte Bodo knapp.

      »Für das Boot weiß ich eine gute Stelle«, sagte Bradly mit zittriger Stimme.

      Zwanzig Minuten später waren alle Spuren verwischt. Die toten Beamten hatte das Moor geschluckt.

      Ole hatte zuvor die Leichen untersucht. Sie hatten keine Chips bei sich, durch die man sie hätte orten können. Uhren und Handys steckte er ein. Er würde diese sicherheitshalber später auf See entsorgen.

      Anschließend nahm Bradly das Schnellboot in Schlepptau und zog es weiter den Flusslauf hinauf. Er wusste, wo sich eine Untiefe befand. Dort musste es mindestens zehn Meter tief sein. Experten gingen davon aus, dass in diesem überdimensionalen Gumpen der Schlamm drei Meter mächtig war.

      Ole brachte knapp unterhalb des Wasserspiegels zwei kleinere Sprengkörper mit Zeitzün­der an. Diese würden in fünfzehn Minuten detonieren, und das Boot rasch sinken lassen. Das Boot durfte dabei unter keinen Umständen explodieren. Alle beweglichen Gegenstände wurden in die Kajüte verfrachtet, damit nichts an die Oberfläche gelangen konnte.

      Als sie den North Pass gerade verlassen hatten, und sich wieder im Golf von Mexiko befanden, hörten sie zwei kleinere Detonationen. Sie klangen aus der Ferne fast wie Schüsse aus einer Schrotflinte; nur dumpfer. Das kam trotz Schonzeit schon einmal vor in diesem abgelegenen Gebiet.

      Bodo hielt es für sinnvoll, nach Biloxi zurückzufahren. Bradlys Yacht würde in Venice sicher auffallen. Das musste unter den gegebenen Umständen vermie­den werden. Spätestens heute Spätnachmittag und am Abend musste Bradly dadurch auffallen, wieder einmal zu tief in die Flasche geschaut zu haben. Bodo, Ole und Marco waren am Vormittag mit ihm auf einer Angeltour gewesen.

      Während Marco das Steuer übernahm, kramte Bradly einige Angelruten hervor.

      Kurze Zeit später war für jedermann erkennbar, dass die kleine Mannschaft von einer Angel-Safari zurückkehrte.

      Das schnittige und mondäne Boot nahm Fahrt auf. Um 16:00 Uhr fuhren sie in den Yachthafen von Biloxi ein.

      Die Schramme an der Yacht war zwei Meter lang und nicht tief. Der Inhaber von »let’s go« hatte noch Ersatzfarbe auf Lager.

      Noch vor Sonnenaufgang würde er eventuelle Rückstände abschleifen und frische Farbe aufbringen. Bis dahin sollte sich der Weiberheld seiner Passion widmen, und möglichst oft gesehen werden.

      Bodo und seine Begleiter würden sich ins Hotel zurückziehen; aber auch dort gesehen werden; den einen oder anderen kurzen Plausch mit Hotelgästen führen.

      Im Hotel angekommen, mussten sie keinen Grund konstruieren. Einige Gäste diskutierten aufgeregt. Die Deepwater Horizon war heute Vormittag um 10:22 Uhr gesunken. Bodo gab sich bewusst unbedarft.

      »Die werden das schon in den Griff bekommen. Bis an die Küste wird das Öl ganz bestimmt nicht kommen«, beschwichtigte er die Hitzköpfe. Bei der Gruppe handelte es sich um Sporttaucher, die von den herrlichen Unterwasser-Regionen schwärmten.

      »Wie kann man nur so bescheuert sein«, fauchte einer der Taucher. »Was meinen sie, was passiert, wenn der Wind dreht oder gar Stürme aufkommen. Dann ist in der Küstennähe alles tot.« Er musterte den Hünen von oben bis unten, winkte mit seiner rechten Hand zornig.

      »Solche dummen Säcke sollte man im Ölschlamm ersäufen«, grunzte er wütend.

      »Was sollte das gerade«, sagte Marco lachend, als sie gemeinsam in das Obergeschoss gingen. »Und warum grinst du eigentlich so bescheuert? Die haben dich jetzt wirklich für völlig unterbelichtet gehalten.«

      »Jetzt können sich diese Burschen mit Sicherheit an uns Dummköpfe erinnern.« Bodo zuckte mit den Schultern. »Hat doch prima funktioniert.«

      Er hakte sich bei Marco unter. »Du bist heute ganz schlecht drauf.« Er wandte sich an Ole, der leichtfüßig voranging.

      »Du wirst doch nachher sicher­lich noch etwas trainieren wollen?«

      Ole nickte kurz. Bodo hakte sich mit dem zweiten Arm bei Ole ein.

      »Gut, dann wird dich Marco begleiten. Der rostet sonst hinter seinem Laptop ein.«

      Er schnaufte tief durch.

      »Und wenn es darauf ankommt, könnte sich der Bursche noch nicht einmal selbst verteidigen.«

      Marco löste sich ruckartig.

      »Einen Teufel werde ich«, polterte er. »Es müssen doch nicht alle solche Muskelprotze sein wie ihr. Meine Muskeln sitzen hier oben.« Dabei zeigte er mit dem Zeigefinger auf seine rechte Schläfe.

      Bodo zog Marco wieder an sich.

      »Nichts da. Ende der Diskussion. Ab heute wirst auch du etwas für deine Kondition tun. Und wenn wir wieder zuhause sind, ist Ole dein Lehrmeister im Umgang mit Waffen. Zumindest die Grundregeln wird er dir beibringen. Haben wir uns verstanden?«

      Es waren nicht die Worte Bodos allein, die Marco erstarren ließen. Es war vor allem sein Blick.

      Die beiden Männer wussten, dass dies nicht als Bitte einzustufen war.

      Kapitel 9

      Bradly hatte darauf bestanden, seine Freunde am Abend des darauffol­genden Tages zum Essen einzuladen.

      Der Wirt erinnerte sich an Bodo und begrüßte ihn freundlich.

      »Bonsoir mein Herr. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es nur bei mir die besten Fischgerichte gibt. Bonsoir Bradly.«

      Bradly ging stumm am Wirt vorbei, der ihm entgeistert nachsah. Er setzte sich an einen Tisch im hinteren Teil der mit Ried überdachten Terrasse. Bodo setzte sich ebenfalls.

      »Jetzt will ich diesem Banausen einmal das beste Restaurant zeigen«, brummelte der

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