Morde und Leben - Leber und Meissner. HaMuJu

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hatte brünettes langes Haar und trug wie viele Mädchen in ihrem Alter Jeans und darüber ein T-Shirt. Sie schaute die beiden Polizisten mit wachen Augen an, als erwartete sie brennende Fragen, der KHK gab ihr aber gleich zu verstehen:

      „Du brauchst Dich nicht zu fürchten, wir wollen nur ein paar ganz allgemeine Auskünfte von Dir haben.“ Als Maria bemerkte, dass sie zwei gewöhnliche Erwachsene vor sich hatte, entspannte sie und trank einen Schluck von ihrer Apfelschorle. KHK Leber bat sie zunächst wie auch die beiden anderen schon, ihr Verhältnis zu Birte zu beschreiben und Maria begann gleich zu berichten:

      „Birte war ein außergewöhnliches und sehr attraktives Mädchen gewesen, sie ist meine beste Freundin gewesen und wir haben zu viert, Birte, Anna, Svenja und ich viel unternommen.“

      „Seid Ihr denn auch schon mal zum Extrablatt gegangen?“, fragte der Kommissar und Maria sagte:

      „Wir sind gelegentlich donnerstags zur Happy Hour gegangen und jeder von uns hat einen Cocktail getrunken. Es sind immer viele Bekannte dort gewesen, sehr viele Oberstufenschüler und sogar unser junger Mathematiklehrer, wir haben einmal sogar den Hausmeister unserer Schule dort gesehen.

      Aber wir sind nicht so oft im Extrablatt gewesen, wir sind viel lieber mit unseren Rädern gefahren oder schwimmen gegangen.“

      „Was weißt Du über Jungenbekanntschaften von Birte?“, fragte sie der Polizist und Maria antwortete, was auch die beiden anderen Mädchen schon erzählt hatten:

      „Birte hat eine zweiwöchige Beziehung zu Marc Reimers unterhalten und sie wieder beendet und auf der Berlinfahrt mit einem Jungen namens Daniel Kottke angebändelt, mehr kann ich dazu nicht sagen und mehr ist da auch nicht gewesen.“

      „Hast Du einen Verdacht, wer Birte umgebracht haben kann?“, wollte der Polizist wissen und plötzlich wurde Maria still und begann zu schluchzen wie auch den anderen beiden stiegen Anna die Tränen in die Augen und KHK Leber gab ihr ein Tempotaschentuch.

      Ihre Stimme war leise geworden als sie sagte, dass sie sich niemanden vorstellen könnte.

      „Birtes Tod ist ein Schlag gewesen, von dem ich mich immer noch erholen muss. Als ich am Morgen an Birtes Grab gestanden habe, habe ich mich von einem Teil meiner selbst verabschiedet, die Beerdigung ist mir so nahegegangen, dass ich zu Hause stundenlang geweint habe.“

      „Das kann ich gut verstehen“, sagte KHK Leber, „wir sind beide auch da gewesen, und auch uns hat die Beerdigung sehr berührt, besonders das Lied Deiner Mitschülerin ist uns unter die Haut gegangen.“

      „Was willst Du denn einmal werden?“, fragten die Polizisten sie und Maria war wieder ganz gefestigt, als sie antwortete:

      „Ich will Elektroingenieurin werden, ich weiß, dass die Elektrotechnik eigentlich das Metier der Jungen ist, ich bin aber nach der Initiative „Mädchen und Technik“ im letzten Jahr auf den Geschmack gekommen. Ich habe auch schon einmal bei Siemens vorgefühlt und dort ist man sehr offen gewesen und hat mir das Arbeitsfeld eines Elektroingenieurs gezeigt.“ Die Beamten wünschten ihr, dass sich ihr Berufswunsch erfüllte, und sie ein gutes Abitur machte, Maria verabschiedete sich wieder, stieg auf ihr Fahrrad und fuhr nach Hause. Die Polizisten beeilten sich, zur Polizeiinspektion zurückzukommen, sie hätten ja eigentlich längst Feierabend. Sie stellten ihre Räder ab und brausten mit dem neuen Flachbildernseher nach Hause.

      Frau Leber war glücklich, endlich einen neuen Fernseher zu bekommen, er machte sich auch sehr gut an seinem Platz im Wohnzimmer und sie brachte den kleinen Apparat wieder zurück auf das Zimmer von Max. Lebers und Meissners verabredeten sich für den nächsten Samstag, zum Grillen und teilten die Vorbereitungsaufgaben untereinander auf, Meissners würden für die Getränke sorgen, alles andere übernähmen Lebers. Der KHK überprüfte gleich seinen Bestand an Holzkohle, es war noch ausreichend vorhanden, er müsste aber den Grill noch reinigen, auch Kleinholz zum Anmachen müsste er noch hacken, aber das würde er alles am Samstag erledigen. Das Fleisch holten sie auf dem Wochenmarkt, das würden die Frauen besorgen, sie brächten auch gutes Baguette und Salat mit. Den Abend über schaute KHK Leber mit seiner Frau „Wer wird Millionär“ auf dem neuen Panasonic, sie freuten sich beide über das gestochen scharfe Bild. Am nächsten Morgen waren sie mit Dr. Domrose zu einem Gespräch im Gymnasium Filder Benden verabredet und fuhren mit ihren Dienstfahrrädern dorthin, die Räder waren für sie beinahe zum wichtigsten Fortbewegungsmittel geworden. Als sie an der Schule ankamen, wurden sie von den Schülern begafft, die gerade große Pause hatten und vor dem Gebäude herumlungerten, was denn die Opas auf den Rädern dort wollten, fragten einige. Die Beamten schlossen die Räder ab und liefen über den Schulhof zum Gebäude, in dem sie Dr. Domrose treffen würden, sie gingen zum Sekretariat und die Sekretärin leitete sie gleich zur Direktorin weiter, die die beiden Polizisten begrüßte.

      KHK Leber entschuldigte sich dafür, dass sie nach so kurzer Zeit schon wieder bei ihr erschienen wären, „aber es brennen uns verschiedene Fragen auf den Nägeln, die betreffen zum einen Marc Reimers und zum anderen die Berlinfahrt, die Birte mit der Jahrgangsstufe unternommen hat“, sagten die Kommissare. Dr. Domrose sagte:

      „Ich kenne Marc Reimers und weiß, dass Birte für kurze Zeit mit ihm zusammen gewesen ist“, die Beamten sollten das Ende der Pause abwarten, sie würde Marc danach gleich holen lassen.

      „Zu der Berlinfahrt fragen sie besser gleich die Jahrgangsstufenleiterin, die kann Ihnen am besten Auskunft darüber erteilen.“ Gegen Ende der Pause ging Dr. Domrose ins Foyer und bat einen von den zu den Kursräumen strömenden Schülern Marc Reimers zu ihr zu schicken, gleichzeitig bat sie die Sekretärin, nachzusehen, wo Frau Schröder, die Jahrgangsstufenleiterin jetzt Unterricht hätte, sie sollte sie doch kurz vor Ende der Stunde zu ihr bringen. Kurze Zeit später klopfte es an die Tür zum Sekretariat und Marc Reimers trat ein, die Sekretärin brachte ihn gleich zur Direktorin und die stellte Marc den Polizisten vor, sie verließ ihr Dienstzimmer, um die Beamten ungestört ihre Fragen stellen zu lassen. KHK Leber sagte Marc zuerst:

      „Du brauchst keine Furcht zu haben, wir wissen, dass Du mit Birte Schoemakers zusammen gewesen bist und wollen dazu einiges von Dir in Erfahrung bringen.“ Marc sagte gleich:

      „Das sind doch nur zwei Wochen gewesen und Birte hat wieder Schluss gemacht.“

      „Das ist uns alles bekannt“, sagte der Beamte, „wir wollen aber von Dir wissen, wie Du Birte einschätzt, was sie in Deinen Augen für ein Mensch gewesen ist!“

      Marc überlegte einen Moment und antwortete:

      „Birte ist ein tolles Mädchen gewesen und wir haben uns anfangs sehr gut verstanden. Ich bin auch bei ihr zu Hause gewesen, und ihre Mutter hat mich auch gemocht, ich bin mächtig stolz gewesen, mit einem Mädchen wie Birte gehen zu dürfen. Alle haben mich um Birte beneidet, ich bin sogar aufgezogen worden, wann wir denn heiraten würden usw., aber ich habe so etwas nicht an mich herangelassen, ich bin viel zu sehr in der Beziehung zu Birte aufgegangen. Meine Mutter hat sich schon Sorgen um mich gemacht, weil ich mit einem Mal kaum noch ansprechbar gewesen bin, ich habe nur noch meine Birte im Kopf gehabt. Nach eineinhalb Wochen hat es die ersten Krisenerscheinungen gegeben, Birte ist plötzlich anders zu mir gewesen, sie hat eine Distanz zu mir aufgebaut und hat nach zwei Wochen Schluss gemacht. Da ist für mich eine Welt zusammengebrochen, ich habe sehr lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen. Birte ist am Ende kalt und unnahbar gewesen, ich kann bis heute nicht verstehen, warum sich bei ihr ein solcher Wandel vollzogen hat. Sie hat mir gesagt, dass sie die Beziehung zu sehr einengt, und sie sie deshalb lieber beenden will, sie hat mir damit vor den Kopf gestoßen. Ich habe nach meiner Beziehung ein lockeres Verhältnis zu Birte gehabt, wir haben uns in der Schule gegrüßt und auch unterhalten.“

      „Bist Du nicht wahnsinnig sauer auf Birte gewesen?“,

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