Werwolfsgeheul. Melanie Ruschmeyer

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Werwolfsgeheul - Melanie Ruschmeyer

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in der sie die Zähne zusammen biss und abrupt stehen blieb, ››da wurde Alexander geboren.‹‹

      ››WAS?‹‹, kreischte ich hysterisch auf. ››Er hat heute Geburtstag!? Ich dachte, er wüsste es nicht mehr. Wieso hat mir das keiner gesagt?‹‹

      ››Weil es somit auch der Todestag seiner Mutter ist.‹‹

      Das hatte ich vergessen und es traf mich wie ein herber Schlag ins Gesicht. Alexanders Mutter war bei seiner Geburt gestorben. Die Kraft eines Halbwesens hatte sie zerrissen und erbarmungslos getötet. Mein Mund blieb offen stehen und wurde der Worte müde.

      ››Ich wollte, dass du das weißt, denn ich vermute, dass er heute zu ihrem Grab gehen wird. Heute wird es wohl das erste Mal seit Jahrzehnten sein, in denen er nicht alleine geht. Ich vermute, er möchte dich dabei haben.‹‹

      Zitternd suchte ich nach Worten und meine Stimme begann zu beben: ››Oh, … davon hatte er wirklich nichts gesagt.‹‹

      ››Hab keine Angst, er ist standhaft. Es ist schon zu lange her, jedoch wirst du sicher eine völlig neue Seite von ihm kennen lernen.‹‹

      ››Und es ist nie einer mit ihm mitgegangen?‹‹, fragte ich und schluckte.

      Celest schüttelte langsam und bedacht den Kopf. ››Er wollte stets alleine sein. Alex ist stark und er möchte nicht, dass irgendjemand seine weiche Seite kennt. Keiner außer dir natürlich.‹‹

      Ich rang mir ein kurzes Lächeln ab. Auf der einen Seite sollte es mich doch erfreuen, denn er zog mich allen anderen vor. Doch die andere Seite war von Sorge gebrandmarkt. Ich fühlte mich nicht in der Lage einen klaren Kopf zu bewahren.

      Innerlich sprach ich tausend Verwünschungen aus. Warum gerade heute? Warum musste ich gerade heute von meiner Neugier überwältigt werden und diesen Tag noch anderweitig beflecken?

      Celest deutete meine Sorge natürlich falsch und streichelte mir über den Arm. Irgendwie zerbrach gerade tief in meinem Unterbewusstsein ein großer Spiegel. Seine winzigen Splitter schossen umher wie Geschosse und deuteten auf sieben Jahre Pech und Unglück hin, denn genauso fühlte ich mich auch. Elend, weil ich gelauscht hatte. Elend, weil ich doch meinen Rachegelüsten erlag und Alex so oft gesagt hatte, ich sollte stärker also die bloße Dummheit sein. Und Elend, weil ich nun begriff, dass gerade er weitaus andere Dinge im Kopf haben musste, als mich von irgendwelchen Fakten fern zu halten. Trotzdem tat er es, weil er nicht nur mich damit schützen wollte. Er musste so unendlich viel Kraft aufbringen. Gerade heute am Tag des Todes seiner Mutter, brauchte er mich mehr als sonst. Da war ich mir sicher!

      Alexander hasste sich dafür, sie auf dem Gewissen zu haben. Er sprach so gut wie nie von ihr, aber wenn er mir einen kurzen Einblick in seine Vergangenheit gewährte, waren die Worte aus tiefster Liebe und Zuneigung gesprochen. Sein Schmerz war tief und würde vermutlich niemals heilen. Kein Heilungsprozess auf der ganzen Welt mochte das vollbringen, denn er war gewaltsam um all die Jahre mit seinen Eltern betrogen worden.

      Ich musste stark sein; für ihn! Dem Instinkt folge leistend riss ich das Kinn nach oben und straffte mich. Egal wie sehr mich die eben gesprochenen Worte und Taten aufgewühlt hatten, für heute musste ich dieses Kapitel des Buches schließen.

      Manchmal dachte ich die Irrwege des Gartens führten nie zu einem Ausgang. Viele Ecken und Winkel sahen sich ähnlich und der verwirrende Duft der Pflanzen war allgegenwärtig. Sich hier an Gerüchen zu orientieren war unmöglich. Genau genommen bereitete mir dieser Ort ein bisschen Angst. Das Leben hier schien anders zu verlaufen. Die Pflanzen waren lebendig. Ich glaubte sogar, dass die Wege sich stets veränderten. Für Celest allerdings war der Pfad eindringlich. Sie folgte ihm wie einem Faden, ohne bei einer Gabelung fangend in die Richtungen zu blicken.

      Zielstrebig trat sie aus dem Bogen heraus und führte mich zurück zum Haus, wo Alexander bereits auf der Veranda den gesamten Umkreis nach mir abgesuchte. Als er mich bemerkte, atmete er erleichtert aus und lehnte sich an den Pfosten des Verandadaches.

      ››Sie war bei mir‹‹, beantwortete Celest seine unausgesprochene Frage und er schaute hektisch zu mir.

      ››Flora hat dir eine SMS geschrieben. Sie kommt heute mit Marie vorbei‹‹, gab er mit einem leichten Unterton von sich. Celest und ich nickten fast gleichzeitig. Es kam nicht oft vor, dass Flora sie mit nach Hause brachte. Sie wusste unser Geheimnis gut zu wahren. Wenn sich die beiden Freundinnen trafen, dann meinst bei Marie, jedoch konnte dies kein Dauerzustand sein. In diesen Fällen gab sie schnellstmöglich Bescheid. Für uns alle kam diese Mitteilung einem Befehl gleich. Es galt die roten Augen zu verdecken und etwas Flüssigkeit zu uns zu nehmen.

      Im Haus hatte Alexander bereits mehrere große Gläser prall gefüllt und sie auf dem Wohnzimmertisch positioniert. Josy saß auf dem langen Sofa und schüttete die rote Flüssigkeit hastig hinunter.

      ››Immer diese Eile!‹‹, maulte sie in einem kurzen Atemzug. Bei Lis Anblick, direkt neben ihr, zuckte ich ein wenig zusammen und seufzte. Nein! Keine Erinnerung mehr an das Thema von eben! Schnell schnappte ich mir ein Glas und setzte zum Trinken an, um auch die Bilder zu ertränken.

      Elest kam die Treppe herunter gestürmt. In eine Latzhose gepresst, stand sie im extremen Gegenteil zu ihrer Schwester Celest. Die Eine dünn, zerbrechlich und anmutig, die Andere breit gebaut, stämmig und etwas plump. Aber trotzdem war sie nicht dick, sie schien lediglich den überflüssigen Speck ihrer Schwester vererbt bekommen zu haben. Die ungleichen Schwestern des Hauses, immer wieder ein unglaublicher Anblick.

      Elest zog einen Schweif von Farbgeruch hinter sich her, wo mir wieder unser Zimmer in den Sinn kam. Ihre blaue Latzhose war mit etlichen Farbklecksen besudelt und jedem war klar, dass sie wieder einmal an einem Kunstwerk arbeitet. Sie war hochbegabt was künstlerische Malerei anging. Vermutlich hatte sie prompt bemerkt, was los war, als ihre Schwester es erfahren hatte. Sagte man der einen Schwester etwas, wusste es die Andere im selben Moment. Schwestern nach Außen so ungleich und doch eins! In den wenigen Wochen, die ich nun schon hier verbringen durfte, war ihre Verbindung noch immer ein Rätsel und vermutlich würde es dies auch stets bleiben. Es war so unwirklich, dass beide das Selbe fühlten und sogar sehen, hören und riechen konnten.

      Auf der anderen Seite, was war schon in einer Vampirfamilie normal?

      Schließlich gesellte sich auch noch Grayson zu uns. In einem Achselshirt blitzte seine farbige Haut unter dem weißen, leichenblassen Vampirschleier hindurch.

      ››Was ist mit Marc?‹‹, fragte er beiläufig, als er sich in der Runde trinkender Vampir umschaute. Gedankenverloren, als war ihm die Antwort nur zu gut bekannt, strich er sich durch das lange, schwarze Haar und nahm sich ein Glas.

      ››Er meint, dass er sich einschließen wird.‹‹ Alex zuckte mit den Schultern und Grayson fiel dazu nur ein bissig ausgesprochenes Wort ein: ››Suchti!‹‹

      Nickend stimmten alle mit ein und erlagen dann einem gemeinsamen Konzert des Lachen. Dies wurde jedoch abrupt von drohendem Knurren abgelöst, als die Decke über uns zu vibrieren begann. Marc hatte seine glänzende Abwesenheit nun mit lautem Getöse unterstrichen. Es war einfach nicht zum Aushalten! Ich konnte nur hoffen, dass er nicht wirklich durstig war, denn seine dünne Tür würde ihn wohl niemals zähmen können.

      ››Irgendwann schmeiße ich ihn hochkannt raus‹‹, grummelte Gray.

      ››Ich glaube das bringt nichts, der findet auch eine andere Möglichkeit um uns zu nerven‹‹, stimmte Li mit ein und lehnte sich zurück. Genussvoll schwenkte er sein Glas und schien sich bei der Betrachtung

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