Werwolfsgeheul. Melanie Ruschmeyer

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Werwolfsgeheul - Melanie Ruschmeyer

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sie würde mir viel Zeit für solche Gedanken lassen. Doch wollte ich diesen überhaupt nachgehen? In Josys Gesicht las ich keine Verzweiflung, aber einen Wunsch, der vermutlich schon ziemlich lange bestand.

      ››Wie soll denn dieses Kind ver … ‹‹ Versorgt werden, wollte ich eigentlich gerade fragen, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus dem Haus kam. Reflexartig drehte ich mich zum Fenster hinter mir um. Marc stampfte die Treppe herunter, die Zigarette qualmend aus dem Mund hängend, ein Gesicht wie eine geballte Explosion und so angespannte, zitternde Fäuste, dass die Knochen weit heraus stachen.

      ››Ist das deine Art witzig zu sein?‹‹, knurrte er zähnefletschend zu Li herüber, der gerade breit grinsend aus seinem Keller kam.

      ››Was denn?‹‹, fragte er und setzte eine gekonnte Schauspielermiene auf. ››Ich hab bis eben meine Serverkonfigurationen überarbeitet.‹‹

      Drohend hob Marc eine Faust und Li musterte sie schief. ››Verarsch´ mich nicht!‹‹

      Josy neben mir begann leiste zu kichern und legte die Hand vor den Mund, um den Ton zu dämpfen. Wir wussten beide zwar nicht genau was ihr Mann angerichtet hatte, aber eines war klar: Marc war wohl gerade der Saft für sein Spiel genommen worden!

      ››Ich hab ehrlich nichts gemacht, was soll denn los sein?‹‹, fragte Li erneut mit Unschuldsmiene und ich konnte gar nicht fassen wie überzeugend er klang.

      Man merkte Marc seine Verwirrung regelrecht an. Er schaute seinem Gegenüber mit zusammengekniffenen Augen an und dachte wohl darüber nach, ob dieser sich nur dumm stellte, oder wirklich nichts mit der Tat zu tun gehabt hatte. Li untermalte seine Frage und zuckte unwissend mit den Schultern, auch seine Lippen verzog er dabei.

      ››Ich hab nen bekloppten Virus! Der frisst sich gerade durch meine Festplatte!‹‹, maulte Marc, zeigte anschuldigend die Treppe rauf und sein Blick wurde langsam weicher.

      Li lachte lauthals los. ››Ach komm, da meinst du, ich sei das gewesen? Hey, wo du dich überall rumtreibst, wenn du zockst, ist dir wohl nicht einmal ansatzweise klar, was?‹‹

      Marc begann mürrisch zu gurgeln und sein Körper bebte vor Wut. ››Kannst du den wenigstens entfernen?‹‹

      ››Gönn´ dir mal eine Auszeit. Ich hab nämlich auch gerade etwas anderes vor, vielleicht nachher, ja?‹‹

      Verärgert blies er seine Wangen auf und hauchte die qualmige Zigarettenluft direkt in Lis Gesicht. ››Und ich glaub immer noch, dass du das warst!‹‹

      ››Weißt du, was ich glaube?‹‹, konterte Li und verschränkte die Arme abwertend vor der Brust. Er wartete kurz und als keine Antwort kam, erhob er drohend die Stimme: ››Wenn Celest bemerkt, dass du hier deinen qualmenden Vergasungsstummel geschwungen hat, bist du so gut wie Asche!‹‹

      Erschrocken zuckte Marc zusammen, riss seine Augen weit auf und drehte sich rasch um. Als er die Treppe herauf eilte, konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen und stellte fest, dass auch Josy sich den Bauch halten musste. Der Trübsinn von eben war abrupt vergessen und ihr herzliches Lachen erfreute mich umso mehr. Li kam zu uns auf die Veranda und sein breites Grinsen war so triumphierend, als hätte er gerade die Welt von einem Wahnsinnigen gerettet.

      ››Mein Gott‹‹, sagte Li und hielt sich demonstrativ die Hand an das Ohr, ››Ich kann die Vögel wieder hören!‹‹

      Er lehnte sich an das Geländer der Veranda und fixierte Josy.

      ››Was meinst du, wie lange du ihn von seiner Unruhestiftung abhalten kannst?‹‹

      Nachdenklich verzog er die Mundwinkel. ››Wohl eher nicht wirklich lange. Wenn wir länger Ruhe haben wollen, müssen wir den PC entweder ausbomben oder ihn direkt in ein Krisengebiet setzten, damit er genug zu tun hat und etwas länger brauch, um sich zu uns durchzuschlagen. Äh, nein nicht zu uns, zu seinem PC!‹‹ Korrigierte er seinen Schlusssatz und ich musste wieder herzhaft lachen.

      Dann löste er seinen liebevollen Blick von seiner Frau und wandte sich leicht zu mir. ››Was meinst du, wann er wieder kommt?‹‹

      Anfangs war ich mir nicht sicher, wen der gerade meinte, doch da er sicherlich nicht Marc meinen konnte, fiel mir die Wahl nicht gerade schwer. Ich zuckte mit den Schultern. ››Bin mir nicht sicher, denke mal morgen Mittag.‹‹

      ››Hm.‹‹

      ››Warum?‹‹

      Da werte er meine Frage einfach ab. ››Nicht so wichtig, aber sag ihm, dass er sich bei mir melden soll, wenn er wieder da ist.‹‹

      Gerade als ich erneut aus reiner Neugier ansetzten wollte, weil ich solche Heimlichtuhereien einfach hasste, lenkte Josy mich schnell ab. ››Was ist eigentlich mit der Geburtstagsfeier für Flora?‹‹

      Flora erinnerte sich nicht mehr an ihren Geburtstag, was ich sehr traurig fand. Es war etwas im Leben eines jeden Menschen, was einfach wichtig und schön war. Auf keinen Fall wollte ich, dass sie so etwas verpasste. Zwar konnte ich nie wissen, wann das eigentliche Datum war, aber ich wollte ihr einen Tag bescheren, der sie glücklich machte. Eine Überraschungsparty, die wahrscheinlich noch Niemand in ihrem eigentlich ziemlich traurigen Leben für sie veranstaltete hatte. Letzten Endes sollte es egal sein, wann sie stattfand, Hauptsache sie fand auch statt! Li hatte damals per Zufall ein Datum auf ihrem Ausweis vermerkt. Dieses würde jedoch bald eintreffen und war unsere Chance!

      ››Ach ja, wir wollten doch das nächste Wochenende nehmen, oder nich?‹‹, fragte ich mehr zu mir selbst gerichtet und tippte nachdenklich mit dem Zeigefinger auf meine Lippen.

      ››Ja, ich meinte eigentlich was wir so alles einkaufen sollen. Ich hab ja nicht mal Ahnung vom Kochen, das macht sie ja alles alleine.‹‹

      Für die Beiden war ihr menschliches Dasein schon recht lange her. Li hatte zur Zeit der Samurai gelebt und war in dieser Kampftechnik auch ausgebildet worden, so hatte es mir Josy jedenfalls erzählt. Also war er bereits seit mehr als fünfhundert Jahren ein Vampir. Josy dagegen war seit fünfundsechzig Jahren der Unsterblichkeit verfallen.

      Nachdem wir Flora hierher gebracht hatten, mussten wir erst einmal eine Küche für sie einrichten. Celest hatte eine große Abstellkammer ausgenistet und anschließend eine geräumige Einbauküche fertigen lassen. Ich musste zugeben, selbst für mich, war der Geruch von Essen im Haus doch sehr befremdlich geworden. Früher hatte die gute Küche meiner Mutter mir stets das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, hier konnte ich nur den Kopf schief legen, wenn ich Flora dabei beobachtet hatte, wie sie Tag für Tag ihr Essen zubereitete.

      Während die Sonne Schritt für Schritt verschwand, redeten wir über die Vorbereitungen. Diese Party sollte für sie unvergesslich werden!

      Kurz darauf hörten wir ein Auto, dass vor dem Haus zum Stehen gekommen war. Die Tür klappte zu und rastete mit einem Klicken ein. Dem tierischen Instinkt erlegen, lauschten wir den Geräuschen, die sich uns aufdrängten. Leise berührten die Schuhsohlen den Eingangsbereich und hauchten ihm Leben ein. Während wir uns, vorausgesetzt wir wollten es, so lautlos wie eine fallende Feder bewegen konnten, machten Menschen einen enormen Lärm. Jeder von ihnen hatte einen unverkennbaren Gang an sich, der es uns leicht machte ihn auf Anhieb zuzuordnen.

      Da in unserem Heim nur ein solches Lebewesen hauste, war es klar, wer sich gerade anmeldete.

      Zu ihrem

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