Lebenslänglich. Thomas Riedel
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Читать онлайн книгу Lebenslänglich - Thomas Riedel страница 6
Solveig lächelte. »Ist das bereits so offensichtlich?«
Floré nickte. »Und?«
»Was und?«
»Na, ›Und‹ eben!« Die Französin wischte sich einige Strähnen ihres Wuschelhaars aus der Stirn und sah sie mit leicht geneigtem Kopf von der Seite her an. »Nun komm schon, raus mit der Sprache!«
Solveig grinste über ihre Hartnäckigkeit, sie zu einer Aussage zu bewegen. »Sie ist süß, und ja, sie gefällt mir. Aber ich weiß nicht …«
»Was weißt du nicht?«
»Ob es Zukunft haben könnte.«
»Selbst ein gescheiterter Versuch ist besser als den Versuch niemals gewagt zu haben«, meinte Floré dazu. Dann zog sie leicht ihre Brauen zusammen. »Was lässt dich denn daran zweifeln?«
»Wenn, dann müsste sie mich schon mit harter Hand führen … Mir wird immer nachgesagt, ein echter Wildfang zu sein … Wenn sie mich nicht an die Kandare legen kann, dann …«
»Oh, glaub' mir, sie kann das … Du müsstest sie mal bei unseren Mittwochsspielchen sehen, wenn die Rollen unter uns neu aufgeteilt werden … Oh ha, kann ich dir sagen … In ihr steckt auch eine echte Domina … Wenn es das ist, was dich zweifeln lässt, kannst du beruhigt sein.« Wieder warf sie ihr einen Seitenblick zu, ehe sie mit ihr im begehbaren Kleiderschrank verschwand. »Und?«, brachte sie ihre Eingangsfrage erneut vor.
»Boah, was bist du neugierig!«, schmunzelte Solveig, während sie mit großen Augen all die Kleider und Wäsche betrachtete.
»Ich will das jetzt wissen!«, drängte Floré und stieß ihr keck mit der Rechten in die Seite. »Liebst du sie auch?«
»Wenn du meinst, dass alles in mir kribbelt, wenn ich sie sehe, und mir schwindelig wird, wenn sie mich berührt …«
»Ich hab's doch gleich gewusst«, lachte die Französin und strahlte sie mit warmen Augen an. »Ich freu mich für euch … Ein weiteres Pärchen in unseren Reihen … genau das, was es hier noch gebraucht hat.« Sie seufzte zufrieden, während sie Solveig eine kostbare Spitzenkorsage zeigte, Nylons bereitlegte und ein Kleid über dem Anziehsessel ausbreitete. »Du bist noch ganz verschwitzt … Ich werde dich baden und dann geht’s los, einverstanden?«
»Ja, ›Chérie‹, bin ich!«
»Dann komm«, lachte Floré und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, ehe Solveig reagieren konnte. »Ich freu' mich, dass du bei uns bleibst. Du bist süß und wirst Courtney gut tun … Ach, ihr zwei … das ist so niedlich!« Doch dann wurde sie ernster und strich Solveig sanft mit einer Hand über den Venushügel, die direkt aufstöhnte, so gereizt wie sie immer noch war. »Wir werden dich rasieren müssen … es stoppelt ein ganz klein wenig! Denk dran, dass hier sehr viel wert darauf gelegt wird. Ich mache das meistens zweimal am Tag, um meine Herrinnen nicht zu enttäuschen.«
»Ich bin immer noch so heiß«, raunte Solveig ihr zu und griff nach Florés Hand, um sie sich wieder in den Schoß zu schieben. »Das alles hier lässt mich gar nicht mehr runterkommen … Bitte, ›Chérie‹, … bitte, mach' es mir … lass' mich noch mal kommen!«
»Auf keinen Fall«, widersprach Floré direkt. »Du weißt, dass Orgasmen eine Erlaubnis brauchen … Willst du gleich wieder bestraft werden?« Doch dann erweichte sie der flehende Blick der Schwedin. »Warte hier! Ich bin gleich zurück!«
*
Es brauchte keine fünf Minuten und Floré kehrte fast schon abgehetzt mit Courtney im Schlepptau zurück. »Und jetzt sag' es ihr«, forderte sie Solveig lächelnd auf. »Ich werde nichts sagen, muss aber hierbleiben, weil meine Herrin erwartet, dass ich mich um dich kümmere.«
»Was ist denn los?«, wollte Courtney nun wissen und sah die beiden fragend an.
Als Solveig nicht sofort mit der Sprache herausrückte, übernahm Floré für sie. »Sie ist immer noch geil, weil alles hier sie nicht runterkommen lässt. Darauf hat sie mich angefleht es ihr zu machen … Ich habe ihr gesagt, dass es keine Orgasmen gibt, ohne dass man sie uns erlaubt … aber …« Sie seufzte und sah die beiden mitfühlend an. »Nun steht nicht rum wie die Königskinder, die sich nicht kriegen können«, murmelte sie und schob die beiden so aufeinander zu, dass sie sich berührten. Dann legte sie ihnen die Hände auf die Hüften der jeweils anderen. »Nun mach' schon ›Cat‹!«, drängte sie. »Solveig ist mega heiß auf dich.« Dann ließ sie die Katze aus dem Sack, wofür sie sich von der Schwedin einen böse funkelnden Blick einfing, was sie aber nicht weiter berührte, denn sie lächelte zufrieden. »Solveig hat mir erzählt, dass alles in ihr kribbelt, wenn sie dich sieht und ihr schwindelig wird, wenn du sie berührst … Jetzt lass' sie endlich fliegen und dann sehen wir zu, dass wir fertig werden!« Als Courtney wie eine Salzsäule verharrte, schnappte sie sich frech deren Hand, schob sie Solveig in den Schritt und sorgte dafür, dass ›Cat‹ mit zwei Fingern in die Schwedin eindrang.
»Liebe mich, ›Cat‹«, kam es kaum hörbar über Solveigs leicht geöffneten Lippen, gefolgt von einem lustvollen Stöhnen.
»Ich … ich …«, stotterte Courtney, die sonst nie um Worte verlegen war. Sie spürte, wie Solveig nach ihrer schmalen Hand griff und die leichten rhythmischen Bewegungen ausführte, zu denen sie nicht in der Lage war. Dann fühlte sie, wie sich die Schwedin tief ein- und ausatmend an sie presste und ihr ins Ohr flüsternd: »Wenn du mich so sehr liebst, wie du mir vorhin noch zugeraunt hast … Bitte, meine Süße, … bitte schenke mir, was ich so sehr brauche …« Sie zuckte zusammen und eine Gänsehaut machte sich bei ihr breit. Doch dann kam wieder Leben in sie und nichts konnte sie mehr halten.
Ehe sich Solveig versah, hatte Courtney sie gegen die Wand zum begehbaren Kleiderschrank gepresst und stieß mit ihren Fingern in sie, während ihr Daumen den Kitzler suchte und küsste sie leidenschaftlich und völlig atemlos.
Es dauerte nicht lange und Solveigs Stöhnen und Keuchen wurde lauter. Sie bemerkte gar nicht, dass es Floré war, die ihr eilig ihre Hand auf den Mund legte, um sie zum Schweigen zu bringen, damit ihre gemeinsamen Herrinnen nicht auf ihr Tun aufmerksam wurden.
»Komm für mich, ›Solvi‹!«, flüsterte Courtney ihrer Geliebten zu. »Schau mich an dabei … Wenn du mich auch liebst, dann schau mir in die Augen, wenn du kommst!«
Plötzlich begann Solveig am ganzen Leib zu zittern. Sie fühlte die Wellen wie heftige Stromstöße, die einem Tsunami-gleich durch ihren Körper schossen. Sie zuckte und knickte fast mit den Beinen ein, als sie ihre Augen aufriss, Courtney mit verklärtem Blick direkt anstarrte und winselnd zum Orgasmus kam.
Erst als sie sich beruhigt und wieder zu Atem gekommen war, zog Courtney ihre Hand aus Solveigs