Lebenslänglich. Thomas Riedel

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Lebenslänglich - Thomas Riedel

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atmend. »Unsere Beziehung hätte sonst niemals eine Chance, ›Cat‹! Wirst du mich auch wirklich mit strenger Hand führen, abgesehen von unseren Mistresses, wenn wir unter uns sind? Kannst du mir das aufrichtig versprechen? Ich meine, ich bin oft nicht ganz pflegeleicht, und …«

      »Wenn du mich liebst und es wirklich so willst … ja, das will und kann ich dir nur zu gern versprechen«, nickte Courtney nun. »Soll ich mit den beiden sprechen und nachfragen, ob du mit in mein Zimmer ziehen darfst?«

      »Ja«, raunte Solveig ihr zu.

      »Das mit dem richtigen Antworten üben wir aber noch, nicht wahr?«, lächelte Courtney glücklich und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.

      »Oh ja, Mistress, das üben wir noch«, grinste Solveig nicht minder glücklich. »Oh ja, wir werden noch vieles zusammen üben müssen … aber ich kann eine sehr gelehrige Schülerin sein …« Dann zog sie Courtneys Kopf ganz dicht an sich heran und brachte ihr Lippen an deren Ohr. »Willst du es hören?«, hauchte sie ihr sanft über die Muschel pustend hinein. »Willst du?« Sie spürte das leichte Nicken und auch Courtneys Gänsehaut, die sich sofort auf deren Körper ausgebreitet hatte. »Ich … liebe … dich auch!«

      Nach diesem Geständnis standen sie noch einige Minuten eng umschlungen und sinnliche Küsse austauschend unter der warmen Dusche, ehe Floré die Tür einen Spalt öffnete und mit Nachdruck darauf drängte doch endlich fertig zu werden.

      ***

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      Kapitel 3

      Fedora Viktorova erhielt an diesem Mittwochmorgen die Mitteilung, dass man die Täter verhaftet hatte. Es stand auch gleich groß in den Zeitungen. Für den Yard war dieser schnelle Erfolg besonders wichtig, da sie wegen des Serienkillers unter dem Druck der Öffentlichkeit standen und noch immer keinen Schritt vorwärtsgekommen waren. Auch wurde sie ständig angegriffen, dass sie tatenlos herumsitzen würde, während anständige Bürger belästigt und verprügelt wurden. Aber wie schwer es war, die Täter zu finden, da viele sogar eine Aussage scheuten, daran dachten die Kritiker nicht.

      Fedora konnte das Krankenhaus wieder verlassen. Wenn auch ihren äußeren Wunden verheilt oder zumindest versorgt waren, litt sie innerlich noch immer. Sie konnte nicht vergessen, was man ihr angetan hatte. Ihre Freunde und Freundinnen taten alles, um ihr dabei zu helfen zu vergessen.

      Nur ihr Verlobter hatte von allem eine ganz andere Meinung. Er warf ihr vor, dass sie überhaupt zu der Geburtstagsparty gegangen war. »Wärst du nicht gegangen, hätte dir das nicht passieren können, Fedora«, bemerkte er immer wieder.

      »Aber sie ist doch eine Freundin. Ich war eingeladen«, verteidigte sie sich, ihn nicht verstehend.

      »Es waren bestimmt nur junge Pärchen dort. Warum bist du ohne mich hingegangen?«

      »Weil du nicht da warst«, reagierte sie ärgerlich. »Soll ich vielleicht die ganze Zeit in meiner Bude hocken und auf dich warten, bis du wieder Ausgang hast? Du tust ja gerade so, als hätte ich ohne dich ein furchtbar ausschweifendes Leben geführt. Du, ich bin nicht dein Eigentum, hörst du, Wesley?! Ich bin auch noch ein Mensch. Du gehst ja auch aus, wenn du in der Kaserne bist. Du willst mir doch nicht sagen, dass du immerzu nur in deiner Stube hockst, oder?«

      »Das ist ja wohl was ganz anderes«, entgegnete Wesley.

      »Ach, ja?«, höhnte sie. »Es ist wohl immer was ganz anderes, was ihr Männer macht, nicht wahr? Vielleicht findest du es ja auch vollkommen in Ordnung, dass man mich entführt, vergewaltigt und halb totgeschlagen hat, wie? Und dann … na klar, ich muss ja auch noch selbst schuld sein … Vermutlich habe ich die Kerle ja noch dazu animiert mir ins Gesicht zu schlagen und mich mit Gewalt zu nehmen! … Die Schweine haben nichts ausgelassen!«

      »Aber, Fedora, nein, natürlich nicht. Bitte verzeih' mir, aber ich muss ständig daran denken, was sie mit dir gemacht haben, weißt du. Ich will es nicht, ehrlich, aber ich muss es. Es ist schrecklich!«

      Sie war aschfahl geworden. »Ja, Wesley, glaubst du denn wirklich, ich müsste das nicht? Oh, mein Gott! Ich kann keine Nacht mehr ruhig schlafen. Immer träume ich, dass sie sich wieder über mich hermachen … durchlebe jede einzelne Sekunde!« Schluchzend ließ sie sich auf das Sofa fallen.

      Wesley merkte, dass er zu weit gegangen war. Aber so sehr er sich auch bemühte, er konnte es nicht beiseiteschieben. Er versuchte es zwar, aber jedes Mal, wenn er seine Verlobte in die Arme nahm, dann … »Fedora, meine Liebe, … bitte verzeih' mir doch. Ich werde nie wieder darüber sprechen. Ganz bestimmt nicht.«

      »Ach, Wesley«, weinte sie. »Ich werde viel Zeit brauchen, sehr viel Zeit …«

      »Ja, meine Liebe.«

      ***

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      Kapitel 4

      »Oh, mon dieu! C'est magnifique! Wie bezaubernd! Das ist ja mal eine Kirche ...«, zeigte sich Floré begeistert, während sie die prachtvoll gestalteten Buntglasfenster bestaunte, durch die ein sanftes, fast schon mystisches Licht in die Kathedrale fiel.

      Hinter ihr traten die restlichen Brautjungfern in das hell erleuchtete Gotteshaus ein, welches durch die vielen weißen großen Kerzen und dem halben Dutzend antiker Kronleuchter über den zahlreichen Sitzbänken auf wundervolle Weise erleuchtet war.

      Strahlend und frühlingsfrisch kam ihr die Küsterin vom Altar entgegen. Ihre blonde Kurzhaarfrisur stand ihr ausgezeichnet, was es schwermachte, Schlüsse auf ihr Alter zu ziehen. Lächelnd streckte sie ihre Hand zur Begrüßung entgegen. »Das freut mich, euch zu sehen«, sprach sie Tamora und Violett an, ehe sie sich die Mädchenschar besah. »Das sind also all eure Brautjungfern und Trauzeugen?«

      »Ja, sind sie«, bestätigte Violett. Sie schüttelte ihr freundlich die Hand. »Meiner zukünftigen Frau konnten es gar nicht genug sein«, lachte sie verhalten, wobei sie sich umwandte und ihre Entourage mit einem strengen Blick bedachte, der diese eindeutig zum Schweigen aufforderte, während auch Tamora der Kirchenbediensteten die Hand gab.

      »Seien Sie uns herzlich willkommen in der ›Metropolitan Community Church‹«, sprach die Küsterin die übrigen Anwesenden an. »Bitte, nehmen Sie doch in den ersten Reihen Platz.« Einladend schritt sie voran durch das Kirchenschiff und erklärte: »Der Reverend wird gleich zu Ihnen kommen und lässt sich entschuldigen. Er muss sich noch einem Telefonat widmen.« Langsam ging sie nach vorn auf den Altar zu, drehte sich herum und wartete, bis alle ihren Sitzplatz eingenommen hatten. »Meine Wenigkeit muss Sie jetzt leider verlassen. Eine Familie benötigt meine Unterstützung, Sie verstehen? … Ich denke, Sie werden auch kurz allein zurechtkommen, nicht wahr?«

      Tamora und Violett nickte ihr stellvertretend für alle höflich lächelnd zu, worauf sich die Kirchenmitarbeiterin nach hinten durch eine Rundbogentür ihren Blicken entzog.

      Kaum hatte die etwas rundliche Dame im schlichten Kleid die schwere Eichentür hinter sich geschlossen, war es mit der Stille im Gotteshaus vorbei.

      »Hier also gehst du zur Andacht?«, erkundigte Modesty sich bei Tamora.

      »Ja, wenngleich nicht gar so oft, wie ich gern würde«, bestätigte Tamora. »Reverend Jankins ist ein toller Typ … charismatisch, lustig und unglaublich engagiert. Seine Predigten können einen echt zum Weinen bringen,

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