Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Wunder«, antwortete Kathrin, »du hast ja auch überhaupt noch nix gegessen.«

      Traudel Förnbacher, die Friseurin, unterbrach ihre Arbeit.

      »Mensch, Christel, das geht aber net«, sagte sie. »Da klappst du womöglich im Rathaus zusammen, ehe du Tobias das Jawort geben kannst. Wart’ mal. Ich mach’ dir jetzt erst mal eine Semmel und einen Tee. Kaffee ist wahrscheinlich net gut, so aufgeregt, wie du bist.«

      Christel wollte protestieren, weil es ihr ohnehin schon zu lange dauerte. Doch Traudel hatte Kamm und Schere schon aus der Hand gelegt und war nach hinten verschwunden.

      »Ruhig Blut«, versuchte Kathrin, die Freundin zu beruhigen.

      »Du hast gut reden«, erwiderte Christel. »Du heiratest ja net.«

      »Auf meiner Hochzeit werd’ ich auch net so aufgeregt sein«, schmunzelte die rothaarige Frau.

      Traudel Förnbacher kam mit einem Becher Tee und einem Teller zurück, auf dem eine mit Butter und Marmelade bestrichene Semmel lag.

      »So, das wird jetzt gegessen«, sagte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, und wandte sich an Kathrin. »Und du? Einen Kaffee vielleicht?«

      Kathrin schüttelte den Kopf. Im Gegensatz zu der Freundin hatte sie ausreichend gefrühstückt.

      »Danke schön«, antwortete sie. »Mach’ lieber, daß die Christel fertig wird. Sonst geht sie noch ein.«

      Die Braut wandte den Kopf und zog eine Grimasse.

      »Eine schöne Freundin bist du!« sagte sie.

      Endlich war die Frisur fertig. Christel schaute sich das Werk an und nickte zufrieden.

      »Genauso hab’ ich’s mir vorgestellt«, freute sie sich.

      Dann schaute sie wieder auf die Uhr und sah Kathrin an.

      »Jetzt aber los!«

      Als sie zu Hause ankamen, waren der Brautstrauß und das kleine Gesteck geliefert worden. Den Schmuck für die Kirche und die Rosenblätter würde die Gärtnerei direkt zum Gotteshaus bringen, erklärte Maria Berger.

      Sie hatte sich schon gestern die Haare machen lassen und war heute morgen nur zum Kämmen mitgegangen. Dann eilte sie schnell wieder zurück, damit jemand zu Hause war, wenn die Blumen geliefert wurden. Fritz Berger war, für seine Frau unverständlich, schon in aller Herrgottsfrühe aus dem Haus gegangen und hatte sich in sein Auto gesetzt.

      »Wo willst’ denn hin?« hatte Maria erstaunt gefragt. Aber sie erntete nur ein geheimnisvolles Lächeln.

      »Ich bin rechtzeitig wieder zurück«, antwortete ihr Mann und fuhr los.

      »Wo ist Papa denn?« wollte Christel wissen, als sie vom Friseur zurück war.

      Sie hatte Tobias und dessen Eltern begrüßt, die im Wohnzimmer saßen und genauso nervös waren, wie sie selbst.

      »Keine Ahnung«, bekannte ihre Mutter. »Er hat die ganze Zeit schon so geheimnisvoll getan.«

      Die Braut runzelte die Stirn.

      »Na, hoffentlich…«

      »Bloß net unken«, unterbrach Kathrin sie. »Los, auf geht’s! Es wird Zeit, daß wir uns umziehen.«

      Eine halbe Stunde später kam die Braut die Treppe herunter. Das Kostüm saß perfekt, und die Frisur paßte ausgezeichnet zu dem glücklich strahlenden Gesicht.

      »Du bist die schönste Frau der Welt«, sagte Tobias und zog Christel an sich.

      »Wart’ erst mal ab, bis sie ihr Brautkleid anhat«, meinte Kathrin. »Da wirst du Augen machen!«

      *

      Die Zeremonie im Rathaus war schlicht, aber dennoch feierlich. Markus Bruckner, der Bürgermeister von St. Johann, traute das junge Paar und flocht in seine kleine Ansprache auch ein paar humorvolle Worte ein.

      »So, Tobias«, sagte er, nachdem die beiden sich das Jawort gegeben hatten, »jetzt darfst die Braut küssen. Und ich freu’ mich schon auf die Feier nachher.«

      Der Bürgermeister war natürlich auch eingeladen.

      Christel und ihr frisch angetrauter Ehemann sahen sich strahlend an. Die Mütter der beiden schnieften in ihre Taschentücher, und Fritz Berger und Hans Brenner nickten zufrieden.

      Markus Bruckner ließ es sich nicht nehmen, die kleine Hochzeitsgesellschaft mit Sekt zu bewirten.

      »Prost zusammen«, rief er.

      Christel Brenner, wie sie nun hieß, prostete ihrem Mann zu und trank. Sie war froh, im Friseursalon die Semmel gegessen zu haben. Wahrscheinlich hätte sie sonst jetzt schon einen Schwips bekommen.

      Kathrin, die natürlich eine der beiden Trauzeugen gewesen war, konnte ihre Tränen auch nicht zurückhalten. Sie schloß die Freundin ganz fest in die Arme und drückte sie.

      »Alles, alles Gute«, sagte sie. »Mein Geschenk gibt’s später.«

      Christel sah sie an und lächelte.

      »Daß du da bist, ist das schönste Geschenk überhaupt«, erwiderte sie.

      Kathrin gratulierte Tobias.

      »Ich bin der glücklichste Mann der Welt«, strahlte er. »Was für ein herrlicher Tag!«

      Sein Vater kam und schlug ihm auf die Schulter.

      »Noch ist er net zu Ende«, meinte der Brennerbauer. »Ich glaub’, wir sollten auch allmählich sehen, daß wir uns für die kirchliche Trauung fertigmachen.«

      Dafür wurde es auch tatsächlich Zeit. Die standesamtliche Zeremonie hatte doch mehr Zeit beansprucht, als man gedacht hatte.

      Im Hause Berger waren inzwischen die ersten Glückwunschkarten und Präsente abgegeben worden. Inge Hollacher, die Nachbarin, hatte sie in Empfang genommen. Sie war es auch, die den Imbiß vorbereitet hatte. Auf silbernen Platten lagen hübsch garnierte Häppchen bereit, es gab Sekt dazu, Bier und Saft.

      Allerdings hielt man sich mit dem Trinken zurück, aber Christel und Tobias mußten immer wieder mit den anderen anstoßen, denn inzwischen waren die ersten Gäste eingetroffen.

      »So, jetzt muß ich mich aber umziehen!« rief Christel. »Mutter, kommst du?«

      Maria Berger hatte zwischen Wohnzimmer und Flur in der Tür gestanden und auf ihren Mann eingeredet. Fritz stand dort, ein Glas in der Hand, und lächelte.

      »Ja, gleich«, rief Maria und fixierte ihren Mann. »Jetzt sag’ schon. Was ist es denn nun?«

      Christels Vater lächelte weiterhin in sich hinein.

      »Später, mein Schatz«, antwortete er nur und gab seiner Frau einen Kuß.

      Die wandte sich kopfschüttelnd ab und eilte zur Treppe, wo Christel

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