Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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suchen, als die Braut mit einem jungen Mann an ihrer Seite in die Scheune kam.

      Kathrin erkannte ihn sofort!

      »Ach, da bist du ja«, sagte Christel. »Da kann ich dir ja gleich deinen Tischherrn vorstellen. Das ist Ingo Bruckner, Tobias’ Cousin. Ingo, darf ich dich mit Kathrin, meiner besten Freundin, bekannt machen?«

      Sie reichten sich die Hände. Nichts deutete darauf hin, daß der Kunstmaler sich an Kathrin erinnerte. Sie lächelte, als er ihre Hand drückte.

      »Angenehm.«

      »Ich freu’ mich, Sie kennenzulernen«, sagte sie.

      »Du, ganz lieben Dank für dein schönes Geschenk«, bedankte sich Christel bei ihr.

      Kathrin hatte dem jungen Paar ein wunderhübsches Teeservice geschenkt, aus feinem Porzellan, mit dem berühmten Motiv der ›ostfrisischen Rose‹.

      »Jedesmal, wenn ich daraus trink’, werd’ ich an dich denken.«

      Der Brennerhof war ein recht großer landwirtschaftlicher Betrieb und hatte entsprechend viele Angestellte. Knechte und Mägde waren heute das Servierpersonal, das gutgelaunt bei der Sache die Getränke und kleine Appetithappen anbot. Ingo nahm zwei Sektgläser von einem Tablett und reichte Kathrin eines davon. Dankbar lächelnd nahm sie es entgegen.

      »Zum Wohl«, sagte er. »Auf eine schöne Feier.«

      Kathrin konnte gar nicht verstehen, was Tobias’ Verwandtschaft gegen den jungen Burschen haben konnte. Er war ihr vom ersten Moment an sympathisch, und der kleine Vorfall mit der Tür des Blumenladens spielte überhaupt keine Rolle mehr.

      Inzwischen waren alle Gäste eingetroffen, und der Geschenketisch bog sich unter der Last der Präsente für das Hochzeitspaar. Hans Brenner, der über alles ein wachsames Auge hatte, lief in die Küche. Dort waren, unter dem Kommando der alten Burgl, die seit Jahrzehnten auf dem Hof arbeitete, drei Mägde mit der Essenszubereitung beschäftigt. Der Bauer hatte eine Flasche Sekt und vier Gläser mitgenommen.

      »Damit ihr net verdurstet«, sagte er gutgelaunt. »Himmel, ist das eine Hitze hier!«

      Obwohl sämtliche Fenster geöffnet waren, war es wirklich unglaublich heiß in der Küche. Allerdings war das bei dem herrlichen Sommerwetter draußen auch kein Wunder.

      »Die Gäste sind jetzt alle da. Wie schaut’s aus?«

      Burgl warf einen prüfenden Blick in die Töpfe und nickte.

      »Von uns aus kann’s losgehen«, sagte sie.

      Hans Brenner eilte hinaus und gab dem Kapellmeister ein Zeichen. Ein Tusch wurde gespielt, und die Gäste wurden gebeten, Platz zu nehmen.

      Dann begann der Hochzeitsschmaus.

      *

      Sebastian Trenker saß neben Ingo und Kathrin.

      Während des Essens unterhielten sie sich, wenn nicht gerade eine Rede gehalten wurde. Die hielten sich allerdings in Grenzen; lediglich die beiden Schwiegerväter hielten eine kurze Ansprache, und Tobias bedankte sich, auch im Namen seiner Frau, für die vielen Geschenke und anderen Liebesgaben.

      Der Bergpfarrer war einer der letzten gewesen, die eingetroffen waren. Claudia und Max waren schon vorausgefahren, während der Geistliche sich noch mit seinem Gast im Pfarrhaus unterhalten hatte.

      Sepp Mooser hatte Sebastian mit großen Augen angesehen, als er ihm von dem Verdacht seines Amtsbruders berichtete.

      »Hochwürden, ich versichere Ihnen, keinen Schritt hab’ ich in die Kirche gemacht«, sagte der Landstreicher nachdrücklich. »Bloß am Pfarrhaus geklingelt.«

      Er verdrehte die Augen.

      »Hätt’ mir ja gleich denken können, daß da was schiefläuft, so wie die Frau mich angeschaut hat«, fuhr er fort. »Huh, mir wird jetzt noch ganz angst und bang’, wenn ich daran denk’. Die hatte schon im Blick, was sie von unsereins hält.

      Und dann der Kuchen erst! Gar kein Vergleich mit dem, den die liebe Frau Tapper mir gestern nachmittag serviert hat!«

      Sepp machte ein nachdenkliches Gesicht.

      »Du liebe Güte – ich ein Kirchenschänder? Warum bloß mußte ich mich auch im Dorf irren. Das hab’ ich jetzt davon, daß ich den Weg hab’ abkürzen woll’n!« sagte er kopfschüttelnd und zog die Mundwinkel nach unten.

      Sebastian klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. »Dein Wort genügt mir, Sepp«, sagte er mit Nachdruck. »Wenn du sagst, daß du net in der Kirche warst, dann glaub’ ich dir. Mach’ dir keine Gedanken deswegen. Irgendwie wird sich die Sache schon aufklären.«

      Bei dem Empfang, in und vor der Scheune, hatte der Geistliche auch mit seinem Bruder noch kurz darüber geredet. Max, der in St. Johann als Polizeibeamter für Ruhe und Ordnung sorgte, hatte Sepp Mooser kennengelernt, als er am Mittwoch zum Abendessen ins Pfarrhaus gekommen war.

      »Dein lieber Amtsbruder macht ja einen ganz schönen Wirbel«, erzählte er. »Bis zum Bischof will er rennen, wenn ich nix unternehm’.«

      Sebastian hatte gelächelt.

      »Das wird ihm net viel nützen«, erwiderte er. »Ottfried ist net dein Vorgesetzter, sondern meiner.«

      »Eben«, hatte Max unheilsvoll geantwortet. »Er denkt nämlich, daß du den Sepp deckst.«

      »Da denkt er vollkommen richtig«, zuckte der Bergpfarrer die Schultern. »Der Sepp war’s nämlich net. Oder glaubst du das etwa?«

      »Natürlich net«, schüttelte Max den Kopf. »Selbst wenn ich mich da net auf dich verlassen könnt’, ein bissel Menschenkenntnis hab’ ich schließlich auch. Nur weil einer auf der Straße lebt, ist er net automatisch ein Verbrecher, der hinter Schloß und Riegel gehört.«

      »Genau«, nickte Sebastian. »Aber jetzt laß uns feiern. Wie ich hör’, gibt’s was zu essen. Das willst’ dir doch sicher net entgehen lassen.«

      Die letzte Bemerkung hatte er mit einem Schmunzeln gesagt. Sie bezog sich auf den ungeheuren Appetit, den sein Bruder Max entwickeln konnte, wenn etwas Leckeres auf dem Tisch stand. Dabei sah man dem schlanken Polizisten gar nicht an, daß er gut und gerne aß. Diese Leidenschaft war wohl auch der Grund dafür, daß Max immer noch nicht geheiratet und eine eigene Familie gegründet hatte.

      Dann nämlich hätte er auf die Kochkünste Sophie Tapperts verzichten müssen…

      Auf dem Brennerhof hatte man sich mächtig ins Zeug gelegt. Von der Vorspeise, auf Buchenholz geräucherte Forelle mit Sahnemeerrettich, über die Hochzeitssuppe, mit Fleischklößchen, Eierstich und Gemüse, bis zu den verschiedenen Braten, die mit Kartoffeln, Knödeln, Gemüse und Salaten serviert wurden, war alles perfekt abgeschmeckt und angerichtet worden.

      Sebastians Haushälterin, die natürlich ebenfalls eingeladen war, beschloß, später in die Küche zu gehen und der alten Burgl und den Mandln ihre Anerkennung auszusprechen. Schließlich konnte sie beurteilen, wieviel Arbeit darin steckte, so ein Menü zu kochen.

      Doch noch war man nicht mit dem Essen fertig. Die Servierkräfte brachten immer wieder neue Schüsseln,

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