Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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das wird ja schon bald erledigt sein«, meinte Sebastian. »Eigentlich hatte ich mit ihm bereden wollen, was am Dringendsten geschehen muß, aber wie ich seh’, habt ihr ja alles im Griff.«

      »Nachher stellen wir eine Liste auf, es ist ja noch so viel zu erledigen.«

      »Sagt Bescheid, wenn ihr Hilfe braucht«, sagt der Seelsorger und verabschiedete sich.

      Froh gestimmt fuhr er nach St. Johann zurück. Er war wirklich guten Mutes, was die Entwicklung auf dem Pahlingerhof anging.

      Was indes die Auseinandersetzung zwischen Kathrin und ihrem Vater betraf, da ahnte er, daß es noch sehr schwer werden würde.

      *

      Maria Wegener zuckte zusammen, als jemand sie von hinten umfaßte. Allerdings ahnte sie, wer dieser Jemand war. Sie hatte sich nur erschreckt, weil sie Toni nicht hatte hereinkommen hören.

      Die junge Magd drehte sich um und gab dem Sohn des Hauses hastig einen Kuß.

      »Dein Vater«, sagte sie, »wenn er uns erwischt.«

      Toni winkte ab.

      »Der ist gar net da, eben ins Dorf gefahren.«

      Er schloß Ria fest in seine Arme und küßte sie.

      »Ist das net wunderschön, endlich einmal allein zu sein und net befürchten zu müssen, daß man gestört wird?«

      Die junge Frau nickte.

      Seit über einem Jahr waren sie ein Paar. Heimlich natürlich, denn niemand durfte erfahren, daß sie sich lieb hatten. Allerdings war Ria dieses ewige Versteckspiel auch leid. Sie wollte vor allen Leuten zeigen dürfen, wieviel Toni ihr bedeutete, und sie drängte ihn immer wieder, endlich mit seinem Vater darüber zu reden.

      Der Bauernsohn sah die Unmutsfalte auf ihrer Stirn.

      »Was ist denn?« fragte er.

      »Das weißt du genau«, antwortete Ria und machte sich von ihm los. »Wann redest endlich mit deinem Vater?«

      Toni seufzte.

      Natürlich hatte sie recht, das hätte er schon längst tun müssen. Allerdings hatte er sich bisher nicht getraut. Es hatte schon genug Ärger gegeben, weil Kathrin sich dem Wolfgang an den Hals geworfen hatte, wie der Bauer sich ausdrückte. Als diese Beziehung dann beendet war, wollte Toni noch einige Zeit abwarten und seinem Vater dann mitteilen, daß er und Ria heiraten wollten.

      Doch jetzt, nachdem Kathrin zu Wolfgang zurückgegangen war, da schien ihm der Zeitpunkt noch unpassender als zuvor.

      »Bitte, Ria«, bat er, »du weißt doch, was hier im Moment los ist. Wenn ich Vater jetzt auch noch damit komm’, dann… dann weiß ich net, wie er überhaupt reagiert. Wahrscheinlich wird er kategorisch ablehnen oder mich auch enterben wollen.«

      Maria seufzte.

      »Ich mag diese Heimlichtuerei net mehr«, sagte sie. »Die Kathrin, die hat’s richtig gemacht. Die läßt sich nix von ihm sagen.«

      Toni zog eine Augenbraue hoch.

      »Meine Schwester hat ja auch nix zu verlieren«, meinte er mit einem bitteren Unterton. »Im Gegensatz zu mir. Ich bin nun mal Bauer und kann nix anderes. Was soll ich denn machen, wenn Vater mich enterbt? Wie soll ich denn da eine Familie ernähren können?«

      Ria verstand natürlich seine Lage. Andererseits gab es deswegen zwischen ihnen in letzter Zeit immer wieder Streit. Natürlich war es jedesmal wieder schön, wenn sie sich versöhnten, aber diese ewigen Auseinandersetzungen mußten ein Ende haben. Sie wollte keinen Streit mit dem Mann, den sie nun mal von Herzen liebte.

      Indes war ihr klar, worauf sich Tonis Sorge gründete. Wäre sie eine Tochter aus reichem Hause und nicht die arme Angestellte, die gerade mal ein paar tausend Euro auf dem Sparkonto hatte, dann sähe die ganze Sache schon wieder anders aus. Dann würde der Sonnenleitner bestimmt keine Einwände haben, daß Toni sie heiraten wollte. Und jetzt, nachdem Kathrin sich wieder dem armen Wolfgang Pahlinger zugewandt hatte, da wurde ihre Angst noch größer, der Bauer würde niemals seine Zustimmung geben.

      »Bitte, Ria«, beschwor Toni sie, »laß uns noch ein bissel abwarten und schauen, wie sich die Dinge entwickeln. Ich glaub’, jetzt wär’ der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um mit Vater zu reden.«

      Er schloß sie wieder in die Arme.

      »Du weißt doch, daß ich dich von ganzem Herzen lieb habe.«

      Ria nickte und lächelte.

      Der Bauernsohn gab ihr einen Kuß.

      »Was machen wir denn nun mit unseren freien Nachmittag?« fragte er unternehmungslustig. »Eine sturmfreie Bude hatten wir doch noch nie.«

      Ria schüttelte den Kopf.

      »Wenn du glaubst, dich vergnügen zu können, dann hast’ dich getäuscht«, sagte sie. »Hinterm Haus ist noch jede Menge Holz, das auf dich wartet, und ich muß mich um die Wäsche kümmern. Das einzige, was du von mir erwarten kannst, ist nachher ein Kaffee und ein Stück Apfelkuchen.«

      »Na, wenigstens etwas«, seufzte der junge Mann. »Ich ahne schon, wenn wir zwei mal verheiratet sind, steh’ ich unter deiner Fuchtel. Vielleicht sollt’ ich’s mir doch noch mal überlegen.«

      Den letzten Satz sagte er mit einem spitzbübischen Grinsen.

      Ria hob drohend den Zeigefinger.

      »Untersteh’ dich!«

      Toni lachte und schwenkte sie herum.

      »Ach, Spatzl, ich könnt’ mir gar keine andere Frau vorstellen«, versicherte er.

      »Das will ich dir auch geraten haben«, gab sie zurück. »Und jetzt mach’ dich an die Arbeit.«

      *

      Irgendwie konnte er es immer noch nicht glauben, daß die verfahrene Angelegenheit so eine Veränderung zum Guten genommen hatte. Wie im Traum stand Wolfgang Pahlinger in der Bank und präsentierte dem überraschten Kassierer die Einzahlungsbelege und das Geld dazu.

      Jedesmal, wenn er in den letzten Wochen und Monaten hergekommen war, hatte der Mann hinter dem Schalter ihn hochmütig angesehen und meistens barsch abgewiesen. Wolfgang konnte jetzt regelrecht sehen, wie es hinter der Stirn des Angestellten arbeitete, und der Mann überlegte, woher der Bauer auf einmal soviel Geld hatte. Von hier jedenfalls nicht, denn das Konto, das Wolfgang einmal bei dieser Bank besessen hatte, war längst aufgelöst worden.

      »Damit ist alles erledigt«, sagte der Kassierer und gab ihm die gestempelten Einzahlungsbelege. »Vielen Dank und auf Wiedersehen.«

      »Ganz gewiß net«, antwortete der Bauer und steckte die Belege in die Tasche.

      Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ die Bank. Draußen atmete er tief durch. Dann fuhr er in die Stadt. Dort gab es Dringendes zu erledigen. Zuerst suchte er die Filiale der Telefongesellschaft auf. Dort mußte er eine Weile warten, bis er an der Reihe war, dann präsentierte er dem Angestellten den Zahlungsbeleg für die Telefonrechnung.

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