Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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zeigte auf seinen Hals, der immer noch rote Stellen hatte, wo er gewürgt worden war.

      Das Hemd war am Kragen aufgerissen.

      »Hier hat er mich gepackt.«

      Der Bauer deutete auf die Stelle im Gesicht unterhalb des Jochbeins.

      »Und da hat er mit der Faust auf mich eingeprügelt.«

      Sebastian besah sich die Stelle und schüttelte wieder den Kopf.

      »Na ja, so wie’s ausschaut, bist du in diesem Fall das Opfer«, sagte er. »Aber an Kathrins Ultimatum hast’ dich wohl net gehalten, was?«

      »Mich mit dem Sonnenleitner auszusöhnen?« fragte Wolfgang empört. »Das kommt überhaupt net in Frage!«

      »Schade«, meinte der Bergpfarrer. »Dann ist sie dir wohl wirklich gleichgültig. Empfindest nix mehr für sie?«

      Der junge Bauer schwieg einen Moment. Dann zuckte er die Schultern.

      »Doch«, antwortete er. »Schon…«

      »Und warum stellst dich dann so auf die Hinterbeine und tust, als wär’ nie was zwischen euch gewesen?«

      Wolfgang rang die Hände, suchte nach Worten.

      »Freilich lieb ich sie noch«, stieß er hervor. »Aber wie soll das gehen, Hochwürden? Wir können niemals miteinander glücklich werden. Net nachdem ich sie damals fortgeschickt hab’ und schon gar net mit dem Vater!«

      Die Stubentür wurde aufgerissen. Kathrin hatte es nicht mehr ausgehalten und die ganze Zeit draußen gestanden und gelauscht.

      »Warum sagst’ mir das denn net?« rief sie.

      Sie fiel ihm in die Arme.

      »Du dummer, dummer Kerl!« schluchzte sie. »Ich hab’ dich doch lieb, Wolfgang. Wie oft soll ich das denn noch sagen?«

      Der junge Bauer zögerte einen Moment, dann drückte er sie an sich.

      »Nie mehr«, antwortete er mit heiserer Stimme. »Ich glaub’s dir ja.«

      Der Bergpfarrer atmete erleichtert auf.

      »Na, das wär’ ja endlich geschafft«, sagte er. »Und jetzt die nächste Hürde. Kommt alle mit.«

      *

      Sie fuhren zu Dritt in Kathrins Auto, Toni und Ria folgten in ihrem Auto.

      »Hoffentlich geht er net gleich wieder auf mich los«, unkte Wolfgang, als sie den Sonnenleitnerhof erreichten.

      »Keine Sorge«, beruhigte Sebastian ihn. »Diesmal bin ich ja auch noch da.«

      Sie stiegen aus. Trixi kam aus ihrer Hütte gelaufen und begrüßte sie schwanzwedelnd.

      Von dem Bauern war nichts zu sehen.

      »Wahrscheinlich ist er im Haus«, vermutete Kathrin.

      Sie gingen hinein und blieben wie angewurzelt stehen.

      »Wie schaut’s denn hier aus?« entfuhr es Ria.

      Kopfschüttelnd gingen sie weiter. In der Küche stapelte sich der Abwasch, und der Boden mußte dringend gereinigt werden.

      »Am besten mach’ ich mich gleich an die Arbeit«, sagte Ria und wollte mit dem Abwasch beginnen.

      »Nix da«, schüttelte Sebastian den Kopf. »Erst mal wollen wir einiges klären.«

      Er ging auf die Diele zurück und rief nach Hubert Sonnenleitner. Es dauerte einen Moment, bis der Bauer aus der Wohnstube kam. Er sah verschlafen aus. Offenbar hatte er sich auf das Sofa gelegt und war eingenickt. Erstaunt nahm er wahr, daß Pfarrer Trenker gekommen war.

      »Was gibt’s, Hochwürden?« fragte er kurz angebunden.

      »Wir haben mit dir zu sprechen, Sonnenleitner«, antwortete der Geistliche.

      »Wir?«

      Sebastian nickte und wandte sich zur Küchentür.

      »Kommt schon heraus«, rief er. »Er beißt schon net.«

      Nacheinander traten die vier in die Diele. Die Augen des Bauern wurden immer größer, als zuerst Kathrin, dann Toni und anschließend Ria aus der Küche kamen.

      »Fehlt bloß noch der Pahlinger«, stöhnte er.

      »Das kannst haben«, ließ sich sein Nachbar vernehmen und trat hinter der Tür vor. »Hier bin ich.«

      Hubert Sonnenleitner schüttelte den Kopf.

      »Ich glaub’, ich muß zum Doktor«, murmelte er. »Ich hab’ Halluzinationen.«

      »Einen Alptraum würd’ ich dir wünschen«, meinte Sebastian. »Damit du wieder zur Vernunft kommst.«

      Der Bauer merkte, daß es kein Hirngespinst war, dem er aufgesessen war.

      »Was will der Kerl hier?« fragte er und deutete auf Wolfgang.

      »Um die Hand deiner Tochter anhalten«, erwiderte der junge Bauer. »Und dir meine Hand zur Versöhnung reichen.«

      Hubert schüttelte energisch den Kopf.

      »Niemals. Nur über meine Leiche!«

      »Wär’ mir recht«, konterte Wolfgang. »Allerdings will ich net solang’ warten.«

      »Also, jetzt hör mal zu, Sonnenleitner«, unterbrach Sebastian die Diskussion. »Was du dir da heut’ morgen geleistet hast, das langt schon, um dich wegen Körperverletzung ins Gefängnis zu bringen. Du kannst dem Wolfgang dankbar sein, wenn er auf eine Anzeige verzichtet.«

      »Soll er doch«, erwiderte der Bauer trotzig.

      Der Bergpfarrer schüttelte den Kopf.

      »Du bist ja schlimmer als ein kleines Kind. Ich sag’s dir jetzt zum letzten Mal: Söhn’ dich mit deinen Kindern aus und vertrag dich mit dem Wolfgang. Akzeptier, daß er und Kathrin ein Paar sind, und daß Toni und Ria heiraten.«

      Die Magd hatte bei diesen Worten unwillkürlich nach der Hand des Bauernsohnes gegriffen. Hubert sah sie an.

      »Die soll erst mal lernen, wie man Krautwickel kocht«, sagte er.

      Ria hob die Hand.

      »Und du bekommst gleich eine Watschen von mir!«

      Der Bauer grinste.

      »Mei’, was hab’ ich mir da bloß eingehandelt«, sagte er. »Aber Sie haben ja recht, Hochwürden, ich hatte genug Zeit, um über alles nachzudenken. Also, ich sag’ zu allem ja und amen und entschuldige mich bei meinem zukünftigen Schwiegersohn.«

      »Vater!« rief Kathrin und flog ihm in die Arme, Freudentränen

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