Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Rekordzeit erreichte sie den Bauernhof und sprang aus dem Wagen.

      »Ist die Burgl da?« fragte sie die Bäuerin.

      »Droben in ihrem Zimmer«, lautete die Antwort.

      Franzi nickte ihr zu und lief die Treppe hinauf. Ohne anzuklopfen stürmte sie in das Zimmer.

      Burgl saß in einem Sessel, in der Hand ein Album, in das sie Fotos und Zeitungsausschnitte geklebt hatte. Die Freundin riß ihr das Album aus der Hand.

      »Das brauchst’ net mehr«, rief sie übermütig. »Jetzt ist er nämlich selbst da.«

      Die Bauerstochter blickte überrascht auf.

      »Wer ist da?« fragte sie, ungehalten über die Störung. »Ich weiß, Franzi Hochthaler, daß du ein bissel überdreht bist. Aber das ist noch lange kein Grund, hier hereinzustürmen wie ein Wirbelwind und mich zu stören.«

      »Pah, du wirst mir dankbar sein für die Nachricht, die ich dir überbringe«, grinste die Freundin und warf sich auf das Bett.

      Burgl sah sie nachdenklich an.

      »Früher wurden Überbringer schlechter Nachrichten geköpft«, meinte sie mit einem Anflug von schwarzem Humor. »Mach’ dich also auf was gefaßt.«

      »Wieso schlecht?« rief Franzi. »Die ist gut.«

      »Aber net mehr ganz so neu, wie du glaubst.«

      Franzi war erstaunt.

      »Du weißt es schon?« fragte sie irritiert und richtete sich auf.

      »Jetzt ja«, nickte Burgl. »Du hast es ja gerad’ eben bestätigt. Gedacht hab’ ich’s mir allerdings schon.«

      »Wie das?«

      Die junge Frau berichtete von dem Besuch am Chiemsee und von ihrer Beobachtung, Pfarrer Trenker dort gesehen zu haben.

      »Irgendwie hab’ ich mir gedacht, daß es etwas mit Christian zu tun haben müsse. Und du hast ihn also gesehen, jetzt hier in St. Johann?«

      »Net nur geseh’n. Auch gesprochen.«

      »So? Und wie ist er so?«

      Franzi breitete die Arme aus.

      »Noch genauso wie früher. Überhaupt net verändert.«

      Sie warf sich wieder rücklings auf das Bett und schloß die Augen.

      »Ein Bild von einem Mann«, schwärmte sie. »Also, wenn ich net meinen Xaver hätt’ – in den Christian könnt’ ich mich glatt verlieben.«

      Sie richtete sich wieder auf und lächelte.

      »Aber das ist natürlich Schmarren«, meinte sie. »Schließlich würd’ ich ihn dir net wegnehmen. Ich weiß doch, wie sehr du ihn immer noch liebst.«

      Burgl seufzte.

      »Leider vergeblich«, sagte sie mit wehmütigem Blick. »Erstens denkt er gar net mehr an mich, und zweitens ist er ja mit dieser Andrea Jorgensen zusammen.«

      »Jetzt glaub’ doch net jeden Quatsch, der in der Zeitung steht«, begehrte Franzi auf. »Das mit der Jorgensen kann sich doch auch ein Journalist aus den Fingern gesaugt haben. Und natürlich denkt Christian noch an dich. Wir haben vorhin sogar von dir geredet.«

      »Wirklich?« fragte Burgl überrascht. »Was hat er gesagt?«

      »Daß er dich gerne wiedersehen möchte«, antwortete die Freundin, was nicht ganz der Wahrheit entsprach.

      Christian Corbian hatte es in Erwägung gezogen. Aber der Zweck heilt die Mittel…

      »Er will mich wiedersehen?«

      Ungläubigkeit lag in Burgls Augen.

      »Warum kommt er dann net her?«

      »Weil er erst mal mit seinem Vater reden muß. Er will sich mit ihm aussprechen.«

      Die Bauerstochter nickte verstehend. Doch irgendwie mochte sie es nicht glauben, daß sie und Christian sich tatsächlich wiedersehen sollten.

      »Mensch, was ist denn mit dir los?« fragte Franzi, als die Freundin sich dahingehend äußerte. »Du bist doch sonst net so pessimistisch. Ich wett’, am Samstag tanzt du mit ihm im Löwen.«

      So weit mochte Burgl indes nicht denken, obgleich die Vorstellung natürlich schön war.

      »Telefon!« rief in diesem Moment ihre Mutter von unten herauf.

      Sie spürte, wie ihr Herz schneller pochte

      »Wer ist es denn?« rief sie zurück.

      »Tobias…«

      Burgl gab einen Stöhnlaut von sich. Ausgerechnet jetzt mußte er anrufen.

      »Du, ich muß ohnehin nach Haus’«, sagte Franzi. »Die werden sich sowieso schon fragen, wo ich bleib’. Aber ich mußte einfach herkommen und dir Bescheid sagen.«

      Gemeinsam gingen sie hinunter. Die Oberhoferbäuerin stand an der Treppe und schaute ihrer Tochter entgegen.

      »Wo bleibst’ denn bloß?« fragte sie kopfschüttelnd.

      »Bin ja schon da«, entgegnete Burgl und nahm ihr den Hörer aus der Hand.

      Dann winkte sie Franzi zu, die durch die Tür nach draußen verschwand, und nannte ihren Namen.

      »Ich bin’s«, sagte Tobias Sonnenleitner überflüssigerweise.

      Er hatte ja mitbekommen, wie Burgls Mutter seinen Namen gerufen hatte.

      »Ja, was gibt’s?«

      Burgl war sich durchaus bewußt, wie kurz angebunden sie sich gab.

      »Ich wollt’ dich wegen Samstag fragen«, sagte der Bauernsohn. »Es bleibt doch dabei?«

      Die junge Frau verzog das Gesicht.

      Eben hatte sie noch mit der Freundin über ihre große Liebe gesprochen, und jetzt rief Tobias an, um sich mit ihr zu verabreden.

      Allerdings…

      Plötzlich hatte sie einen Einfall. Wenn es tatsächlich stimmte, daß Christian am Samstag in den Löwen ging, dann wäre es vielleicht keine schlechte Idee, wenn er sie dort mit einem anderen Mann sah. Sonst bildete er sich womöglich noch sonstwas ein.

      »Na klar bleibt’s dabei«, erwiderte sie. »Hol’ mich so gegen sieben Uhr ab.«

      »Mach’ ich«, rief Tobias begeistert. »Du, ich freu’ mich schon.«

      »Ja, ich mich auch«, antwortete sie lahm. »Jetzt muß ich aber Schluß machen. Wir essen gleich zu Abend.«

      Sie legte den Hörer auf und zog die Stirn kraus. War das

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