Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Quintus willst du? So, so!«

      Der Bauer wandte sich in Richtung Haustür.

      »Quintus, da ist Besuch für dich!« brüllte er laut, so daß es Quintus drinnen bestimmt hörte. Dann sagte er zu Yvonne:

      »Wenn du willst, kannst schon reingehen. Der Quintus ist in seinem Zimmer, hinten rechts.«

      »Danke, Bauer! Ich warte hier im Auto!«

      Yvonne Achleitner lehnte sich an ihren Wagen und schlug die Beine übereinander.

      ›Was ein fesches Madl! Ob des die Freundin vom Martin is?‹ So dachte der Bauer und ging wieder in den Stall.

      Es dauerte eine ganze Weile, dann kam Quintus aus dem Haus. Er trug eine lange Freizeithose und ein T-Shirt mit kurzeln Ärmeln. Yvonne sah sofort an seinem Gang, daß er sehr gut gehen konnte. Der Gehstock, auf den er sich stützte, war nur Beiwerk. Damit wollte er wohl Mitleid erregen.

      Die beiden schauten sich in die Augen. Keiner konnte erst einmal ein Wort sagen. Sie musterten sich und erschraken beide über die intensiven Blicke, als sie sich trafen. Yvonnes Herz fing schneller an zu klopfen. Verlegen nahm sie ihre Sonnenbrille aus dem Haar und spielte damit. Ihr entging nicht, daß Quintus sie weiterhin betrachtete. Er konnte seinen Blick nicht von ihr lassen. Sie gefiel ihm. Plötzlich war da ein Funke, der zwischen den beiden hin und her sprang. Yvonne war darauf genauso wenig vorbereitet gewesen wie Quintus.

      »Grüß Gott! Was willst?« fragte er knapp.

      »Ich bin Yvonne Achleitner, eine gute Bekannte von Martin. Er schickt mich zu dir. Er meint, ich könnte mich ein bißchen um dich kümmern. Jetzt, wo er das nicht mehr tut.«

      »So, meint er das? Bist auch Ärztin?«

      »Nein! Ich habe eine kleine Praxis für Krankengymnastik. Der Martin sagte, er hätte dir ein Rezept ausgestellt.«

      »So, hat er das gesagt?« Quintus’ Stimme bekam einen anderen Tonfall.

      Yvonne ließ sich nichts anmerken.

      »Meine Praxis liegt in der Stadt, ganz in der Nähe der Hauptverwaltung der Bergwacht. Martin und ich meinen, daß dies ganz praktisch für dich wäre. Dann hättest du keinen so langen Weg.«

      Quintus sagte eine Weile nichts. Er ging ein paar Schritte auf Yvonne zu und musterte sie immer noch von Kopf bis Fuß.

      »Ich muß nicht machen, was der Martin meint oder sagt. Der ist zwar ein guter Doktor, aber es gibt auch Dinge, davon hat er keine Ahnung.«

      Neugierig betrachtete er die Ausrüstung auf dem Rücksitz.

      »Bist auf dem Berg gewesen? Des is eine Super-Ausrüstung, die du da hast.«

      »Ich mache oft ausgedehnte Bergtouren. Dann schlage ich auch schon mal ein Biwak auf. Ich bevorzuge Touren mit höherem Schwierigkeitsgrad, da muß man sich entsprechend absichern. Alpines Bergsteigen betreibe ich nicht, denn ich gehe lieber alleine los. Im Berg muß man eine Seilschaft haben. Das mag ich nicht. Alleine ist es zu gefährlich. Wenn mir was passiert, dann ist es aus mit meinem Beruf. Deshalb wandere ich am liebsten. Aber wem erzähle ich das!«

      »Richtig! Bei mir ist alles aus!«

      Quintus ging um das Auto herum. Er überlegte.

      »I überleg’s mir. Kannst mir ja mal deine Adresse dalassen.«

      Yvonne holte aus dem Handschuhfach eine Visitenkarte und reichte sie ihm. Dabei berührten sich ihre Finger kurz. Dieser zarte Hautkontakt traf Yvonne wie ein Blitzschlag. Schnell drehte sie sich um. Er sollte nicht sehen, wie sie errötete.

      »Also, wenn du willst, dann kannst du kommen. Gleich am Montagmittag habe ich noch ein paar Termine frei.« Sie hatte sich wieder gefaßt und bemerkte so gleichgültig wie sie nur konnte: »Wenn ich dich so laufen sehe, dann muß ich schon sagen, daß die in der Reha gut gearbeitet haben. Eigentlich brauchst du keine Hilfe von mir. Du brauchst nur Bewegung. Die kannst du dir auch selbst verschaffen. Gehe wandern! Also, wenn du willst, dann kommst du! Wenn

      du nicht willst, dann läßt du es bleiben!«

      Yvonne stieg in ihr Auto und ließ den Motor an.

      Quintus legte die beiden Hände auf die Tür und hinderte sie daran abzufahren.

      »Bist du immer so schnippisch, Yvonne?«

      »Was heißt da schnippisch? Ich habe Martin versprochen, ihm den Gefallen zu tun und bei dir vorbeizufahren. Das habe ich gemacht. Der Rest liegt bei dir!«

      »So, der Rest liegt bei mir!« Verlegen rieb er sich das Kinn. »Mußt schon entschuldigen, Yvonne. Ich bin halt viel alleine. Da wird man zum Eigenbrötler, wenn man immer mit seinen Gedanken alleine ist.«

      »Das verstehe ich gut.«

      »Sicherlich bekomme ich auch Besuch. Aber die Gespräche sind immer dieselben. Fast kann i die schon auswendig runterbeten.«

      »Das kann ich mir gut vorstellen, Quintus! Alle wollen dein Leben regeln, deinen Alltag gestalten. Jeder nimmt sich das Recht heraus, dir zu sagen, was du wann und wie machen sollst. Hoffentlich siehst du meinen Besuch nicht auch so. Ich wollte mich nur kurz vorstellen. Die Entscheidung liegt bei dir.«

      Quintus schaute ihr in die Augen. Yvonne hatte schöne grüne Augen und sehr lange, dichte, rotblonde Wimpern.

      »Ich habe dich schon verstanden, Yvonne.«

      Verlegen rieb er sich das Ohrläppchen.

      »Schade, aß du schon wieder gehen willst. Mit dir hätte ich mich gern noch etwas unterhalten. Aber du hast keine Zeit, wie?«

      »Soll das eine Einladung sein, Quintus Quandler?«

      »War es denn keine Einladung?«

      Yvonne schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln.

      »Ich habe nichts vor. Wenn du willst, dann bleibe ich gerne.«

      »Des ist ganz lieb. Da freue ich mich. Willst mit reinkommen?«

      »Ich würde lieber draußen in der Sonne sein. Die ganze Woche stecke ich von morgens bis abends in meiner Praxis. Das ist hart, wenn man so die Natur liebt wie ich.«

      »Dann wärst wohl besser Försterin geworden.«

      Yvonne lachte.

      »Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber das ging nicht so einfach. Sie dachten wohl, daß ich nicht groß genug bin, für so eine Arbeit. Frauen haben es in Männerberufen immer noch schwer. Wenn man dann wie ich noch klein und zierlich ist, da sinken die Chancen auf ein Minimum. Nun ja, die Ausbildung hätte ich vielleicht noch machen können. Aber es war doch mehr als zweifelhaft, ob ich danach auch eine gute Stelle bekommen würde.«

      Yvonne seufzte.

      »Da habe ich mich von meinem Traumberuf verabschiedet. Schwer war das schon. Doch jetzt bin ich ganz zufrieden. Ich habe meine eigene Praxis. Ich nehme mir oft frei und gehe in den Bergen wandern. Ich war bis heute eine Woche oben auf der Berghütte

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